Wie viel „falsch“ ist noch „echt“? Überlegungen zum Umgang mit mittelalterlichen Burgruinen anhand von Beispielen in der Schweiz

  • Michael Schmaedecke (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Identifier (Dateien)

Abstract

Ausgehend von der Frage „Wie viel ‚falsch’ ist noch ‚echt’?“, bei der es sich um die Grundsatzfrage der Denkmalpflege handelt, wird am Beispiel von  Burgruinen der Frage nach dem Umgang mit archäologischen Monumenten  nachgegangen. Dabei wird dargelegt, dass einerseits die historische Substanz und damit die Authentizität der Monumente bewahrt werden müssen und  andererseits die  Monumente für die Öffentlichkeit aufbereitet und ihr als Anschauungsobjekte  zum Verständnis ihrer Geschichte zur Verfügung gestellt werden sollen. Während  ArchäologInnen und Denkmalpfl egerInnen der Erhaltung der historischen  Substanz verpfl ichtet sind, wünscht sich die Öffentlichkeit, für die die  Authentizität der Objekte oftmals kaum eine Rolle spielt, einen Gewinn von Erlebniswerten, was sich oftmals nicht miteinander in Deckung bringen lässt. Anhand von Beispielen wird dargelegt, dass die Grenze zwischen „echt“ und  „falsch“ zerfließt und das „Falsche“ vielfach nötig ist, um das historisch „Echte“ darzustellen. Während das „Echte“ eines Objektes unbedingt möglichst lange zu  ewahren ist – wobei dessen Zerfall letztendlich nicht aufzuhalten, nur zu  verlangsamen ist –, kann „Falsches“ jedoch durchaus sinnvoll sein, um die historische Aussage eines Objektes zu unterstützen.

Statistiken

loading

Kommentare zu diesem Artikel

Veröffentlicht
2013-09-17
Sprache
de
Schlagworte
Denkmalpflege, archäologische Monumente, Burgruinen, Authentizität, Zerfall, Konservierung, Restaurierung, Öffentlichkeit, DGUF Tagung 2006