Berechnung von optimalen Wegen am Beispiel der Zeitstraße

  • Irmela Herzog (Autor/in)

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Abstract

In internationalen Publikationen erfreuen sich Wegeberechnungen in der Archäologie einer großen Beliebtheit. Solche Wegeberechnungen haben  entweder das Ziel, die Hauptfaktoren zu ermitteln, die den Streckenverlauf  einer bekannten Route bestimmen oder die Verkehrsverbindungen zwischen  ur- oder frühgeschichtlichen Siedlungen zu rekonstruieren. Meist wird für diese Berechnungen fertige Software eingesetzt, doch bessere Ergebnisse können  häufig durch feiner abgestimmte Ansätze erzielt werden. Die Zeitstraße, eine  bekannte alte Verbindungsroute zwischen Siegburg und Halver dient als  Testbeispiel. Die beste Anpassung an die von NICKE (2001) beschriebene  Altstraße wird nicht durch Fußgängerwege sondern durch errechnete Wege für  Wagen erzielt, die Steigungen über 10 bzw. 12% meiden, mit höheren Kosten  für größere Wasserläufe als für kleine, die die effektive Hangneigung und  nicht die Hangneigungskarte verwenden, bei denen pro Optimierungsschritt 48 und nicht nur acht Richtungen getestet werden und die den ältesten Ort auf  der Strecke, nämlich Much, als Zwischenstation erzwingen. Lässt man die letzte Bedingung weg, ergibt sich ein deutlich anderer Streckenverlauf, der im ersten  Teil mit einem anderen von Nicke beschriebenen Altweg übereinstimmt.  Alternativ kann man ein Modell berechnen, demnach die Landschaft zunächst  von den Hauptwasserläufen aus erschlossen wurde: Von diesen aus  entwickelten sich Fußwege nach Prinzipien der Kostenminimierung in das  Gelände. Dieses Modell wird im Untersuchungsgebiet für den Fluss Agger getestet. Die dabei errechneten Erschließungswege verbinden die Agger mit  einigen frühen Siedlungen in der Umgebung.

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Veröffentlicht
2013-09-18
Sprache
de
Schlagworte
Altwege, optimale Wege, GIS, Archäologie, DGUF Tagung 2009