https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/issue/feed Archäologisches Korrespondenzblatt 2025-11-25T07:23:31+01:00 Dr. Claudia Nickel claudia.nickel@leiza.de Open Journal Systems <div style="margin-top: 1.5em;"><a title="zur aktuellen Ausgabe" href="/index.php/ak/issue/current"><img id="titleImg" src="/public/journals/98/cover_issue_3146_de_DE.jpg" alt="" /></a> Das Archäologische Korrespondenzblatt, das vom <a href="http://web.rgzm.de/">Römisch-Germanischen Zentralmuseum </a>herausgegeben wird, erscheint vierteljährlich und informiert die Fachwelt in kurzen Beiträgen über neue Ergebnisse der archäologischen Forschung. Es versteht sich als aktuelle wissenschaftliche Zeitschrift zu Themen der vor- und frühgeschichtlichen sowie provinzialrömischen Archäologie und ihrer Nachbarwissenschaften in Europa. Neben der Forschungsdiskussion finden hier Neufunde und kurze Analysen von überregionalem Interesse ihren Platz.<br />Der Umfang der Artikel beträgt bis zu 20 Druckseiten; Beiträge auf Englisch und Französisch werden ebenfalls angenommen.<p>Unabhängige Redaktoren begutachten die eingereichten Artikel (peer review).</p><p>Das Archäologische Korrespondenzblatt wird zukünftig zeitverzögert mit einem Jahrgang Abstand über die Universitätsbibliothek Heidelberg digital erscheinen.</p><p>Alle Zeitschriftenbeiträge erhalten einen digitalen Objektbezeichner (Digital Object Identifier, doi), der das Zitieren und Verlinken der Artikel vereinfacht. Das Hosting für das Archäologische Korrespondenzblatt online übernimmt die Universität Heidelberg, die Kooperationspartner in diesem Projekt ist und die Langzeitarchivierung der Beiträge garantiert.</p></div> https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/114261 Jahresinhaltsverzeichnis 2025-11-25T07:23:31+01:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Jahresinhaltsverzeichnis</p> 2025-11-25T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113747 Inhaltsverzeichnis 2025-10-29T09:47:43+01:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Inhaltsverzeichnis</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113746 Titel 2025-10-29T09:41:29+01:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Titel</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113687 Die mittelalterliche Verwendung Osteifeler Tuffe im Kartenbild 2025-10-22T08:23:52+02:00 Meinrad Pohl publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Die mittelalterliche Verwendung Osteifeler Tuffe im Kartenbild</strong></p> <p>Im Mittelalter wurden Tuffe aus der Osteifel für Bauvorhaben in die steinarmen Regionen des Rheins und der Nordseeküste exportiert. Trotz langjähriger Forschung fehlt bis heute eine das gesamte Verbreitungsgebiet abdeckende Karte. Dieser Artikel führt Ergebnisse regionaler Studien für Belgien, die Niederlande, Deutschland und Dänemark zusammen und legt eine Liste und eine Verbreitungskarte vor, die auch das Rheingebiet umfasst. Von den ca. 1100 erfassten Bauten sind ca. 950 Kirchen und ca. 150 Profanbauten, darunter Festungsbauten, Wohnbauten und sonstige Bauten. Bei der Errichtung von Tuffbauten spielten neben der Kirche auch weltliche Eliten eine Rolle. Zahl und Verbreitung der Kirchen scheint eng an die Entwicklung von Wirtschaft und Bevölkerung gekoppelt zu sein. Die Verbreitung orientiert sich aus transportökonomischen Gründen hauptsächlich an Wasserwegen, scheint aber auch von regionaler Bodenbeschaffenheit abhängig zu sein.</p> <p>Zugehörige Daten finden Sie <a href="https://doi.org/10.11588/DATA/MQZLVA">hier</a>.</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113686 Nachruf: Götz W. Waurick (1940–2024) 2025-10-22T08:14:49+02:00 Annette Frey publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Martin Schönfelder publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Nachruf: Götz W. Waurick (1940–2024)</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113684 Internal Construction in the Early Middle Age Stronghold in Dakowy Mokre 2025-10-21T08:54:36+02:00 Jagoda Mizerka-Urbaniak publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Robert Ryndziewicz publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Zusätzliche Struktur im Inneren der mittelalterlichen Burganlage in Dakowy Mokre. Der Charakter und die Funktion einer Festung im Lichte neuer geophysikalischer Forschungen</strong></p> <p>Die Ergebnisse nicht-invasiver Untersuchungen mittels GPR- und magnetischer Methoden in Dakowy Mokre (woj. wielkopolskie/PL) haben einen bisher unbekannten Graben mit niedriger Böschung im zentralen Teil der Festung offenbart. Diese Entdeckung wirft neue Fragen zur Funktion dieses Raums und der gesamten Burganlage sowie zu den gegenseitigen Verbindungen zwischen den beiden Strukturen und ihre chronologische Beziehung auf. Analogien bei frühmittelalterlichen Hügelfestungen im Lebuser Land, in Niederschlesien und Pommern deuten auf eine Verbindung mit kultischen oder sepulkralen Vorgängen hin. Einige der im Text erwähnten Festungen wurden ausgegraben und brachten interessantes archäologisches Material in den Füllungen von Gräben und Böschungen zum Vorschein, das auf zyklische nicht-utilitaristische Aktivitäten hinweist. Die neu entdeckte Struktur in Dakowy Mokre soll der gleichen Überprüfung unterzogen werden, was hoffentlich neue Interpretationsmöglichkeiten eröffnen wird.</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113683 Neue Überlegungen zu den Goldblattkreuzen des Frühen Mittelalters aus Süddeutschland 2025-10-21T08:25:23+02:00 Brigitte Haas-Gebhard publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Neue Überlegungen zu den Goldblattkreuzen des Frühen Mittelalters aus Süddeutschland</strong></p> <p>Goldblattkreuze stellen eine spezifische Fundkategorie dar, die ab dem letzten Drittel des 6. Jahrhunderts annähernd zeitgleich in frühmittelalterlichen Gräberfeldern Süddeutschlands und Italiens nachweisbar ist. Ihre charakteristische Materialität legt eine Interpretation als ausschließlich funerärer Schmuck nahe, dessen symbolische Funktion im Rahmen der Bestattungsrituale zu verorten ist. Eine detaillierte Analyse bislang wenig beachteter Grabkontexte sowie der Ikonografie pressblechverzierter Exemplare eröffnet neue Perspektiven auf die vielschichtigen Bedeutungsebenen, die mit diesen Objekten assoziiert sein könnten.</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113682 Uncertain Destruction? 2025-10-21T07:54:48+02:00 James Dodd publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Unsichere Zerstörung? Eine Methodik zur Bewertung von Zerstörungshorizonten in den nordwestlichen Provinzen des Römischen Reiches</strong></p> <p>Zerstörungshorizonte kommen häufig in archäologischen Befunden vor. Die Biografien der Fundstellen sind in allen Epochen von katastrophalen Ereignissen geprägt, die in vielen Fällen das Ende der Besiedlung bedeuteten. Diese Horizonte werfen erhebliche Probleme auf, wenn man versucht, allgemeine Siedlungstrends zu entwickeln. Dies ist ein großes Problem für das Verständnis der ländlichen Entwicklung im römischen Britannia, in Gallia Belgica und Germania Inferior, wo unzureichend verstandene Zerstörungsimpulse teleologisch interpretiert wurden, um Erzählungen von gewalttätigen barbarischen Überfällen und Invasionen zu konstruieren. Der vorliegende Beitrag stellt eine klare Methodik zur Bewertung von Zerstörungshorizonten im römischen Nordwesteuropa vor. Er untersucht den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema, erstellt eine Kategorisierung zur sicheren Einstufung der Daten und analysiert die in den archäologischen Aufzeichnungen vorhandenen Typologien von Zerstörungen. Zu diesem Zweck wird das System an einem Testfall von Zerstörungsereignissen in Villenkomplexen angewendet.</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113681 Ein außergewöhnliches Glasgefäß aus der römischen Siedlung Neuenstadt am Kocher 2025-10-20T13:03:02+02:00 Sylvia Fünfschilling publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Andrea Faber publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Boaz Paz publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein außergewöhnliches Glasgefäß aus der römischen Siedlung Neuenstadt am Kocher. Archäologisch-archäometrische Untersuchungen</strong></p> <p>Neuenstadt am Kocher lag in römischer Zeit im Grenzraum der Germania superior. Es handelt sich um den Hauptort der <em>civitas</em> mit Namen Aurelia G(---), der nach der Mitte des 2. Jahrhunderts gegründet worden ist und bis in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts bestand. Die Grabungen zur weiteren Erforschung des Ortes sind Teil eines DFG-Projekts der Universität Bamberg und des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg. Das außergewöhnliche Glasgefäß fand sich in einem repräsentativen Großgebäude der Siedlung. Der Krug besteht aus farblosem Glas und weist als Besonderheit einen gedrehten Henkel mit mittiger Öse auf. Der Henkel zeigt Verwandtschaft mit Krügen mit Kettenhenkel, die vor allem aus Mainz bekannt sind. Das vorliegende Gefäß kennt zwei sichere Parallelen aus Köln und Tongeren. Der gedrehte Henkel kommt auch an anderen Formen vor, bleibt aber selten. Die Analyse (LA-ICP-MS) zeigt, dass für den Krug aus Neuenstadt mit Antimon entfärbtes Rohglas verwendet wurde. Die vier übrigen untersuchten Gefäße aus anderen Fundorten wurden mit Glas geblasen, welchem recyceltes Glas beigemischt war.</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113680 Amphorenstempel aus Trier 2025-10-20T12:39:45+02:00 Mateo González Vázquez publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Patrick Reinard publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Pascal Warnking publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Amphorenstempel aus Trier. Neue Erkenntnisse zur Herkunft, Datierung und Verbreitung römischer Transportgefäße</strong></p> <p>Augusta Treverorum (Trier) war eine bedeutende Stadt der Gallia Belgica und ein zentraler Knoten im Handelsnetz des Römischen Reiches. Strategisch im Moseltal gelegen, verband die Stadt seit ihrer Gründung im frühen 1.&nbsp;Jahrhundert n. Chr. den westlichen Mittelmeerraum, das Hinterland Galliens und Germanien. Triers Wirtschaft und die Einbindung der Stadt in diese Routen sind dennoch kaum erforscht; eine systematische Analyse der Importe fehlt. Das bislang unbearbeitete Amphorenmaterial bietet hier eine einzigartige Chance: Seine quantitative Auswertung beleuchtet das Versorgungssystem, besonders bei Gütern der Grundversorgung wie Wein und Öl. Im Projekt Treveris Amphorae Survey and the Roman Economy (TREASURE), einer Kooperation der Universität Trier und des Rheinischen Landesmuseums Trier, begann 2023 eine systematische Sichtung der Trierer Amphoren. In einer ersten Phase wurden gestempelte Exemplare aus dem Museumsbestand und aus Privatsammlungen dokumentiert. Dieser Beitrag stellt erste Ergebnisse vor.</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113678 Ein Hemmoorer Eimer in Miniaturformat aus Doliche (TR): ein unerwarteter Fund 2025-10-20T12:11:31+02:00 Constanze Höpken publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein Hemmoorer Eimer in Miniaturformat aus Doliche (TR): ein unerwarteter Fund</strong></p> <p>Am Rande der Ausgrabungen in Doliche auf dem Keber Tepe, gelegen im syrisch-türkischen Grenzgebiet bei Gaziantep, fanden sich drei Gegenstände, die vermutlich bei illegalen Grabungen undokumentiert geborgen und zurückgelassen worden waren. Es handelt sich dabei um eine eiserne kreuzständige Spitzhacke, eine römische Reibpalette aus Stein und ein römisches Bronzegefäß. Letzteres ist als Miniaturform eines Hemmoorer Eimers zu bestimmen. Solche Eimer sind vor allem aus dem mittel- und osteuropäischen Barbaricum und den angrenzenden Nordwest- und Donauprovinzen bekannt; Miniaturen sind außerordentlich selten. Der Fund aus Doliche markiert zusammen mit einer allerdings 700 km westlicher entdeckten Parallele aus Juliopolis die bislang östlichste Verbreitung dieser Eimer, die dem Typ Hemmoor entsprechen.</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113677 Forschungen in der späthallstattzeitlichen Befestigungsanlage von Althayingen bei Indelhausen 2025-10-20T11:45:02+02:00 Leif Hansen publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Jonas Abele publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Lennart Brandtstätter publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Katalin Puster publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Quentin Sueur publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Simon Trixl publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Dirk Krausse publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Forschungen in der späthallstattzeitlichen Befestigungsanlage von Althayingen bei Indelhausen</strong></p> <p>Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart untersuchte in den Jahren 2020–2024&nbsp;die beeindruckende Befestigungsanlage von Althayingen bei Hayingen-Indelhausen (Lkr. Reutlingen/DE). Prospektionen und Grabungen erbrachten den Nachweis einer in der Späthallstattzeit befestigten Höhensiedlung. Bemerkenswert war die Freilegung einer fortifikatorisch sehr durchdachten Toranlage, die durch einen Brand zerstört worden ist. Auffallend für die Archäofauna aus Althayingen ist der sehr hohe Anteil des Hausschweins von knapp 90 % nach der Fundzahl. Architektonische Übereinstimmungen und das geborgene Fundmaterial lassen auf enge Verbindungen zum 23 km entfernten späthallstattzeitlichen Machtzentrum an der Heuneburg schließen. Die Lage Althayingens direkt oberhalb der Großen Lauter dürfte mit der Kontrolle der Verkehrsachse nach Norden in Richtung Neckar zusammenhängen.</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113676 A »Kernos-Type« Vessel from the Baden Culture Site Zesławice Used for Textile Production? 2025-10-20T11:28:04+02:00 Łukasz Antosik publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Janusz Bober publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein Gefäß vom Typ Kernos aus der Badischen Kultur von Zesławice – für die Textilproduktion verwendet?</strong></p> <p>Zwischen 1953 und 1958 wurden an zwei Fundstellen (Nr. 21 und 22) in Zesławice (heute ein Teil von Krakau) Ausgrabungen durchgeführt. Beide Stätten wurden mit der Besiedlung durch die Badische Kultur in Verbindung gebracht. An einem der Fundorte kamen zwei faszinierende Gefäße mit »Taschen« zutage. Sie hatten die Form birnenförmiger Amphoren mit zylindrischen Rändern und Böden mit kleinem Durchmesser.<br />Eines der Gefäße ähnelt aufgrund fehlender Analogien in der Badischen Kultur in seiner Form einem Gefäß vom Typ Kernos. Dabei handelt es sich um Gefäße mit Tüllen, die zum Zwirnen von Fäden verwendet wurden. Die Fadenstränge wurden in kleinere Fächer gelegt, die Enden durch die Tüllen des Gefäßes gezogen und dann durch die Hauptöffnung herausgezogen. Auf diese Weise wurden die Fäden mithilfe einer Spindel gezwirnt, die wahrscheinlich an der Decke hing. Die Verwendung solcher Tongefäße begann im Chalkolithikum und setzte sich während der gesamten Vorgeschichte in verschiedenen Formen und kulturellen Kontexten fort.</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113673 Two New Finds of Small Handaxes at the Mousterian Site at Peest 2025-10-20T10:31:05+02:00 Dick Stapert publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Marcel J. L. Th. Niekus publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Lykke Johansen publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Gijsbert R. Boekschoten publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Johan Kabout publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Zwei neue Funde von kleinen Faustkeilen in der Moustérien-Fundstätte von Peest</strong></p> <p>Seit 2007 wurden an der Fundstelle »Peest« in der Nähe von Assen (prov. Drenthe/NL) mindestens drei Oberflächenfunde von mittelpaläolithischen Artefakten entdeckt. Die größte Streuung, »A«, brachte mindestens 34 Faustkeile und zahlreiche andere Funde hervor. Aufgrund des Vorhandenseins von relativ kleinen, mehr oder weniger dreieckigen oder »schnurförmigen« Faustkeilen und <em>couteaux à dos</em> kann die Fundstelle dem <em>Moustérien de tradition acheuléenne</em> (MTA) Typ&nbsp;A mit einem geschätzten Alter von ca. 50 000 Jahren zugeordnet werden. In diesem Artikel werden zwei kürzlich gefundene Faustkeile beschrieben und illustriert. Einer der Faustkeile wurde von einem erfahrenen Feuersteinbearbeiter hergestellt, der zweite wahrscheinlich von einem fortgeschrittenen Schüler. Streuung A hat sowohl gut gefertigte als auch etwas mangelhafte Faustkeile hervorgebracht, wobei letztere vermutlich von Neandertaler-Kindern hergestellt wurden. Das gleichzeitige Vorkommen von meisterhaft und ungeschickt gefertigten Faustkeilen deutet darauf hin, dass Streuung A ein »Basis­lager« darstellt, in dem sich eine Gruppe von Neandertalern, darunter auch ein oder zwei Kinder, eine Zeit lang aufhielt und einer Vielzahl von Aktivitäten nachging.</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/113671 Eine neue mittelpaläolithische Freiland­fundstelle in der Nordwestschweiz mit dem Nachweis eines MTA-Faustkeils 2025-10-20T09:42:20+02:00 Jürg Sedlmeier publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Jehanne Affolter publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Reto Marti publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Philippe Rentzel publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Anna Schuh publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Ninon Taffin publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Eine neue mittelpaläolithische Freiland­fundstelle in der Nordwestschweiz mit dem Nachweis eines MTA-Faustkeils</strong></p> <p>Aus der Nordwestschweiz sind zahlreiche mittelpaläolithische Fundplätze bekannt, die generell in die letzte Kaltzeit zu stellen sind und unter dem »Kulturbegriff« des Moustérien zusammengefasst werden können. Außer vereinzelten Zuordnungsversuchen in eine bestimmte Moustérien-Fazies sind bisher für die einzelnen Fundstellen keine Datierungen vorhanden. Mit dem Oberflächenfund eines herzförmigen Faustkeils (<em>biface cordiforme</em>) in der 2016 durch einen ehrenamtlichen Mitarbeiter entdeckten Freilandfundstelle Füllinsdorf-Oberholz kann nun erstmals in der Schweiz ein Fundinventar dem <em>Moustérien de tradition acheuléenne</em> (MTA) zugeordnet werden, dessen Datierungsspektrum sich um 50 ka BP bewegt. Außerdem sind ein racloir à dos aminci und ein <em>limace</em> aus Silex sowie zwei Chopper aus Felsgestein vorhanden. Mehrere Abschläge und zwei Restkerne belegen die Anwendung der Levallois-Technik. Füllinsdorf-Oberholz liegt am südlichen Ende einer Zone mit MTA-Fundstellen, die sich entlang des Rheins weit nach Norden erstreckt. Diese hauptsächlich durch MTA-Faustkeile definierte Zone grenzt sich nach bisherigem Kenntnisstand deutlich von der sonstigen MTA-Verbreitung mit seiner Kernzone in Südwestfrankreich ab.</p> 2025-11-03T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/110368 Inhaltsverzeichnis 2025-04-07T11:44:49+02:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Inhaltsverzeichnis</p> 2025-04-07T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/110367 Titel 2025-04-07T11:36:37+02:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Titel</p> 2025-04-07T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/110269 Reconstructing Life History 2025-04-01T20:02:19+02:00 Stephanie Lismann publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Michael Francken publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Katerina Harvati publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Martin Bartelheim publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de André Spatzier publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Lebensgeschichte rekonstruieren. Neue paläodemografische Einblicke in endneolithische und frühbronzezeitliche Populationen Südwestdeutschlands</strong></p> <p>Während des dritten bis mittleren zweiten Jahrtausends v. Chr. erlebte die menschliche Kultur in Europa einen dramatischen Wandel. Verschiedene Studien zeigen, dass der soziokulturelle Wandel komplexe und regional unterschiedliche biologische Auswirkungen hatte. Daher liefern paläodemografische Analysen des Sterbealters und Geschlechts von menschlichen Skeletten wertvolle Einblicke in die Lebenserwartung und Sterblichkeit. In dieser Studie wird das demografische Profil von 322 Individuen des Endneolithikums (Schnurkeramik) und der Frühbronzezeit (Neckargruppe) aus 17 Fundstellen in Baden-Württemberg (Südwestdeutschland) anhand von Sterbetafeln rekonstruiert. Die Ergebnisse deuten auf diachrone Veränderungen der Sterblichkeit und Lebenserwartung von Kleinkindern sowie weiblichen Jugendlichen und erwachsenen Frauen, begleitet von regionalen Unterschieden. Dies weist auf generell verbesserte Lebensumstände vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit, mit Ausnahme von erhöhter Sterblichkeit frühbronzezeitlicher junger Frauen, die möglicherweise auf Jugendschwangerschaften zurückzuführen ist.</p> 2025-04-07T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/110268 The Golden Pendant from Sadská – an Early Byzantine Import? 2025-04-01T19:47:37+02:00 Naďa Profantová publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Ludmila Barčáková publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Estelle Ottenwelter publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Der goldene Anhänger aus Sadská – ein frühbyzantinischer Import?</strong></p> <p>Der goldene (80–83 % Au; 19,16–19,93 Karat) dreiseitige Anhänger, der mit Granulation und Fili­granarbeit frühbyzantinischer Herkunft verziert ist, kam 2022 in Sadská (Okr. Nymburk) in Mittelböhmen in der neu entdeckten frühmittelalterlichen Siedlung mit Funden hauptsächlich aus dem 8. Jahrhundert zutage. Der Anhänger besteht aus 13 Hauptkomponenten, 5 filigranen Drähten (3 mit rundem Querschnitt, 2 mit Perlen) und 174 Goldkügelchen. XRF- und SEM/EDS-Analysen wurden an verschiedenen Bauteilen und Lot­stellen durchgeführt. Die Nähte und Lotstellen sind deutlich sichtbar, sodass die Herstellung im Detail beschrieben werden kann. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um einen Anhänger von einem Ohrring mit einem kleinen pyramidenförmigen Anhänger vom Typ Deszk. Die besten Analogien finden sich in Gräbern der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts aus dem Südosten des Karpaten­beckens und auch in Gräbern aus dem Südosten der Ukraine und der Kaukasusregion im 6. Jahrhundert. Die Anhänger sind allerdings etwas größer. Was die Kontinuität der spätrömischen und byzantinischen Produkte angeht, kann ein spätrömischer Import nicht ausgeschlossen werden, auch wenn die Datierung in die zweite Hälfte des 6. und vor allem in das 7. Jahrhundert plausibler ist. Der Anhänger repräsentiert einen der drei Fälle von goldenen Importfunden in Böhmen aus dem späten 6. und 7. Jahrhundert.</p> 2025-04-07T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/110267 Signalling on a Small Scale 2025-04-01T19:35:10+02:00 Martijn A. Wijnhoven publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Matěj Kmošek publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Balázs Komoróczy publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Signalisieren in kleinem Maßstab. Rüstungsdekoration zur Stärkung der Legionärsidentität in Mušov</strong></p> <p>Aktuelle archäologische Forschungen in Mušov-Burgstall in der Tschechischen Republik, einem wichtigen römischen Militärstandort während der Markomannenkriege, haben zwei Schuppenpanzer mit einzigartigen Merkmalen zutage gefördert. Während römische Schuppenpanzer in der Regel undekoriert blieben, sind diese Schuppen mit Prägungen verziert. Sie zeigen ein stilisiertes Lorbeerblatt, das mit drei Punkten gefüllt ist, die Hohlnieten darstellen. Beide Elemente sind als emblematische Symbole der 10. Legion bekannt, wie sie auf Legionärsstempeln verwendet wurden. Zum ersten Mal wurden diese Symbole auch auf Panzerschuppen aus der Zeit der Markomannenkriege gefunden. Diese Entdeckung unterstreicht die Bedeutung der Symbolik in der militärischen Bekleidung, ihre Rolle für die Gruppenidentität und das Bedürfnis nach psychologischer Stabilität inmitten von Unsicherheit. Die Funde tragen zu einem breiteren Verständnis der römischen Militärausrüstung bei und zeigen nicht nur ihren funktionalen Charakter, sondern auch ihre symbolischen Aspekte.</p> <p>Zugehörige <a href="https://doi.org/10.11588/DATA/9ADQS1">Daten</a>.</p> 2025-04-07T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/110266 Ländliches Heiligtum, Versammlungsplatz oder Viehmarkt? 2025-04-01T18:54:28+02:00 Inga Kretschmer publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Sven Jäger publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Klaus Kortüm publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Simon Trixl publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ländliches Heiligtum, Versammlungsplatz oder Viehmarkt? Eine rundovale römische Platzanlage am Oberen Neckar bei Empfingen – ein Vorbericht</strong></p> <p>Bei Ausgrabungen wurde im Jahr 2022 bei Empfingen (Lkr. Freudenstadt, Baden-Württemberg) in einem Areal,&nbsp;das bereits durch römische Lesefunde bekannt war, eine etwa 60 m × 55 m große rundovale Platzanlage freigelegt. Im Zentrum der Struktur, die von einer Steinrollierung als Basis eines vermutlich hölzernen Aufbaus umgeben war und im Osten einen Zugang besaß, lagen ein quadratisches Steinfundament sowie drei ­massive steineingefasste Pfostengruben. Zudem wurde eine Vielzahl kleiner Pfostensetzungen dokumentiert, die auf der Innenseite der Umfassung angeordnet waren. Bislang sind keine entsprechenden Vergleiche zu den in Empfingen nachgewiesenen Strukturen bekannt, die eine Interpretation des Befundes ermöglichen. Auch die Funde des späten 1. bis frühen 3. Jahrhunderts, die das typische Spektrum einer provinzialrömischen ­Ansiedlung zeigen, geben keinen Hinweis auf die Nutzung des eingefassten Platzes, für den merkantile, politische und religiöse Funktionen diskutiert werden.</p> 2025-04-07T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/110265 Un vase à paroi fine inédit du type Déchelette 74 2025-04-01T18:39:06+02:00 Andras Marton publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Florence Specque publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein unveröffentlichter dünnwandiger Becher des Typs Déchelette 74. Nachtrag zur Funktionsweise der römischen Kunstindustrie</strong></p> <p>Der Louvre bewahrt einen kleinen engobierten Becher mit appliziertem Dekor unbekannter Herkunft aus der Sammlung von Émile Guimet auf. Er gehört zur Form C der Becher mit zwei Henkeln des Typs Déchelette&nbsp;74 und ist Teil der Produktion von Lezoux (wahrscheinlich aus der Werkstatt an der Straße von Maringues). Seine ­Appliken erlaubten uns nicht nur die vollständige Rekonstruktion einer bereits dokumentierten Applike, sondern auch die Entdeckung einer neuen, bisher unbekannten Applike. Ihre Analyse ergab einen konkreten Einblick in die Funktionsweise der römischen Kunstindustrie und die Interaktion zwischen den verschiedenen Handwerkern. Es wurde ein Prototyp rekonstruiert, der für die Herstellung von Metallgefäßen verwendet worden war, die römischen Töpfern in verschiedenen Provinzen als Vorlage für die Herstellung von Gussformen für Appliken dienten. Auch ein Stempel zum Prägen von Ziegeln wurde nach diesem Modell hergestellt. Die Appliken wiederum wurden von der Antike bis in die Neuzeit für die Herstellung von Sekundärformen verwendet.</p> 2025-04-07T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/110262 New Evidence = neue Erkenntnis? 2025-04-01T18:24:43+02:00 Stefan Burmeister publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong><em>New Evidence</em> = neue Erkenntnis? Eine Kontroverse um den Fundplatz der historischen Varusschlacht von Kalkriese</strong></p> <p>Der seit über 30 Jahren archäologisch erforschte Fundplatz von Kalkriese (Lkr. Osnabrück/DE) wird mit der historischen Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr. in Verbindung gebracht. Während sich die meisten Kontroversen um die zeitliche Einordnung und die damit verbundene historische Kontextualisierung drehten, blieben die Deutungen zu den Verlaufsszenarien auf dem Schlachtfeld weitgehend ohne Diskussion. Lange wurde das Kalkriese-Narrativ durch einen von den Germanen angelegten Hinterhalt bestimmt. Durch neuere Grabungen wurde dieses durch die Annahme eines römischen Marschlagers, das letztlich im Laufe der Kampfhandlungen überrannt wurde, abgelöst. Beide Szenarien sind jeweils unmittelbar mit einem Baubefund verknüpft. Durch eine jüngst vorgelegte geoarchäologische Studie wird beiden Ansätzen der Boden entzogen. Die jeweiligen Strukturen datieren demnach ins Mittelalter. Die Studie wird hier in ihren Grundlagen und Ergebnissen auf den Prüfstand gestellt. Es zeigt sich, dass diese wissenschaftlich keinen hinreichenden Anhaltspunkt liefert, die bisherigen Deutungen zurückzuweisen.</p> 2025-04-07T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/110261 In Search of Caesar’s Aduatuca in the Territory of the Eburones 2025-04-01T18:09:48+02:00 Nico Roymans publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Marleen Martens publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Auf der Suche nach Caesars <em>Aduatuca</em> im Territorium der Eburonen</strong></p> <p>Das Volk der Eburonen, das im niederrheinischen Grenzgebiet im nördlichen Gallien angesiedelt war, hat seit vielen Generationen die Aufmerksamkeit von Historiker*innen und Archäolog*innen auf sich gezogen. Einerseits, weil sie während ihres Aufstandes im Jahr 54 v. Chr. an einem Ort namens <em>Aduatuca</em> erfolgreich eine große römische Armee besiegten. Andererseits, weil sie durch Caesars Rachefeldzüge mit genozidalen Zügen in den Jahren 53 und 51 v. Chr. fast vollständig vernichtet wurden. Eine wichtige Frage für ein umfassendes Verständnis von Caesars Konfrontation mit den Eburonen ist die Lage des römischen Winterlagers und des Schlachtfelds von <em>Aduatuca</em>. In diesem Artikel fassen wir die aktuelle Debatte zusammen und stellen eine neue Hypothese vor, die <em>Aduatuca</em> in Tongeren-Berg (prov. Limburg/BE) lokalisiert, einer Hügelkuppe direkt nordöstlich der römischen <em>civitas</em>-Hauptstadt <em>Aduatuca Tungrorum</em>/Tongeren. Nach den numismatischen Belegen zu urteilen, scheint Berg als zentraler Ort des Eburoneischen Gemeinwesens fungiert zu haben, eine Hypothese, die in den nächsten Jahren durch weitere archäologische Untersuchungen überprüft werden kann.</p> 2025-04-07T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/110236 One by One 2025-04-01T12:53:33+02:00 Karolina Bugajska publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Einer nach dem anderen. Eine taphonomische Studie zu dem Mehrfachgrab VI-2 auf dem Gräberfeld von Dudka</strong></p> <p>Grab VI-2 ist das einzige Grab auf dem Gräberfeld von Dudka (Masurien, Nordost-Polen), das drei sitzende Bestattungen enthält, und es ist das komplizierteste aller Gräber an diesem Ort. Die taphonomischen Analysen dieses Grabes legen dar, dass die Verstorbenen in mindestens zwei Phasen in der Grube bestattet wurden. In der ersten Phase wurde ein junger erwachsener Mann – Individuum C – in sitzend-hockender Position in dem Grab beigesetzt. Die nächsten beiden Primärbestattungen eines zweiten Mannes (Ind. A) und eines Kindes (Ind. B) wurden später in der zweiten Bestattungsphase hinzugefügt, als die Leiche von Individuum C bereits verwest war. Die disartikulierten Knochen anderer Individuen wurden höchstwahrscheinlich in der zweiten Phase in Grab VI-2 beigesetzt, worauf ihre Lage innerhalb des Grabes hindeutet. Die Einäscherung befand sich am oberen Ende des Grabes, könnte also später, in einer möglichen dritten Bestattungsphase, hinzugefügt worden sein. Die Körperposition der sitzenden Individuen sowie der Ort, an dem die Knochen der Sekundärbestattungen platziert wurden, wurden zweifellos absichtlich gewählt. Sie könnten eine rituelle Bedeutung haben und sehr wahrscheinlich auf die verwandtschaftlichen und sozialen Beziehungen zwischen den Verstorbenen hinweisen.</p> 2025-04-07T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2025 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108589 Titel 2024-12-16T09:31:56+01:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Titel</p> 2024-12-16T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108588 Inhaltsverzeichnis 2024-12-16T09:24:32+01:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Inhaltsverzeichnis&nbsp;</p> 2024-12-16T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108492 Ältereisenzeitlicher Bernstein an der Heuneburg 2024-12-10T13:26:05+01:00 Leif Hansen publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Miloslav Chytráček publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Lukáš Kučera publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Katja Hagemann publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Doris Mischka publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Martin Golec publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Michal Dienstpier publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Zuzana Golec Mírová publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Vojtěch Zemek publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Dirk Krausse publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ältereisenzeitlicher Bernstein an der Heuneburg. Neue Erkenntnisse zur Herkunft des Bernsteinrohmaterials und seiner Verarbeitung</strong></p> <p>Im Rahmen eines von der Tschechischen Wissenschaftsstiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsprojektes sollen zwischen 2023 und 2026 Bernsteinobjekte aus diversen mitteleuropäischen Kontexten der älteren Eisenzeit (Ha C – Lt A) mithilfe naturwissenschaftlicher Methoden untersucht werden. Der Fokus liegt auf der Herkunftsbestimmung des Bernsteins, der Rekonstruktion der Fernhandelsnetzwerke und der Analyse sozioökonomischer und handwerklicher Aspekte. Zu Beginn des Projekts erfolgte eine Untersuchung des Bernsteins von dem bedeutenden späthallstattzeitlichen Machtzentrum Heuneburg. Während das Rohmaterial der Bernsteinobjekte von der Heuneburg selbst aus dem Gebiet zwischen der polnischen und litauischen Ostseeküste stammt, hat der Werkstoff aus dem Bettelbühl-Grabhügel&nbsp;4 seinen Ursprung im Nordseegebiet und der westlichen Region der Ostsee (Dänemark/Norddeutschland). Dies bietet faszinierende Einblicke in die Handels- und Tauschnetzwerke der älteren Eisenzeit.</p> 2024-12-16T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108491 Heiligenfibeln in the Netherlands: a Provisional Check-List 2024-12-10T13:10:17+01:00 Kees Veelenturf publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Heiligenfibeln in den Niederlanden: eine vorläufige Checkliste</strong></p> <p>In der Karolingerzeit tauchte im heutigen Deutschland und in den Niederlanden eine besondere Art von Scheibenfibeln auf. Ihr Material ist eine Kupferlegierung mit Email, obwohl neuere Forschungen auch Scheiben­fibeln ohne Email in die Diskussion um diese Heiligenfibeln einbezogen haben. Letztere Bezeichnung wurde von den angeblichen Nimbussen über den Köpfen der auf den Fibeln abgebildeten menschlichen Figuren abgeleitet. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren etwa 100 Heiligenfibeln bekannt. Ihre Zahl hat in den letzten Jahrzehnten beträchtlich zugenommen, was eine neue Bestandsaufnahme erforderlich macht, um eine Grund­lage für die Revision des Bildes von ihrer Verbreitung zu schaffen und die überlieferten Meinungen über dieses einzigartige Phänomen des frühmittelalterlichen Personenschmucks zu bewerten.</p> 2024-12-16T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108490 Nachhaltiger und vielseitiger Umgang mit Ressourcen 2024-12-10T08:47:47+01:00 Eckhard Deschler-Erb publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Sabine Deschler-Erb publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Nadine Nolde publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Andreas Schaub publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Nachhaltiger und vielseitiger Umgang mit Ressourcen. Eine Knochen verarbeitende Werkstatt des 3. Jahr­hunderts im <em>vicus</em> von Aquae Granni/Aachen</strong></p> <p>Dank der Aachener Tunnelgrabung im Jahr 2013 können wir eine Knochen verarbeitende Werkstatt mit straßenseitigem Verkaufsraum nachweisen, deren Zerstörung vielleicht mit den Unruhen der Jahre 275/276 n. Chr. in Zusammenhang stand. Die Nähe des Forums und der Heilthermen macht die Produktion von (Haar)Nadeln, die für die komplizierten Haarmoden des 3. Jahrhunderts unerlässlich waren, anscheinend zu einem lukrativen Geschäft; dafür sprechen u. a. Fragmente von Luxusgerät (Schlangenfadengefäß, Bronzekanne, Jaspis­gemme) aus dem Verkaufsraum der Werkstatt. Die genaue Analyse des umfangreichen Knochenmaterials ermöglichte es dabei, innerhalb der Werkstatt Lager-, Arbeits- und Verkaufsräume klar zu lokalisieren und damit den gesamten Produktionsablauf vollständig zu dokumentieren.<br></p> 2024-12-16T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108489 A Hoard from Grabionna 2024-12-10T08:09:35+01:00 Aldona Garbacz-Klempka publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Jarosław Rola publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Łukasz Kowalski publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Małgorzata Perek-Nowak publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Grażyna Szczepańska publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Szymon Bednarz publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein Hort aus Grabionna. Neue Informationen zur Herstellung und Verwendung von Metallarbeiten im Baltikum</strong></p> <p>Im Jahr 2016 wurde bei landwirtschaftlichen Arbeiten im Dorf Grabionna im Nordwesten Polens ein Metallhort ausgegraben. Der Hort besteht aus über 100 Bronze- und Eisenartefakten aus der frühen Eisenzeit, darunter Körperschmuck, eine Waffe, Werkzeuge, Pferdegeschirr und andere Metallgegenstände, die in zerfallene Textil­verpackungen eingewickelt waren, und stellt ein wichtiges archäologisches Erbe der Region dar. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse archäologischer, metallografischer und chemischer Untersuchungen der Bronze- und Eisenartefakte vorgestellt und diskutiert, die durch Hinweise auf Konservierungsprobleme und Textilabdrücke auf den Metallgegenständen untermauert werden, um die Biografie des Grabionna-Hortes zu ergänzen und unser Wissen über die metallurgischen Aktivitäten und die Metallhortung während der frühen Eisenzeit im Baltikum zu erweitern.</p> 2024-12-16T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108485 Die bronzezeitliche Deponierung aus Güttingen TG Im Rain 2024-12-09T13:08:49+01:00 Simone Benguerel publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Urs Leuzinger publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Markus Binggeli publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Torsten Bogatzky publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Jorge Domingo Carillo-Briceño publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Irene Ebneter publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Christian Klug publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Maria C. Kolp-Godoy Allende publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Linda Leuenberger publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Bernhard Muigg publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Jakob Näf publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Antoinette Rast-Eicher publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Sönke Szidat publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Franz Zahn publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Hansjörg Brem publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Die bronzezeitliche Deponierung aus Güttingen TG Im Rain</strong></p> <p>Bei einer bewilligten Prospektion mit dem Metalldetektor kam in der Flur »Im Rain« in der Gemeinde Güttingen im schweizerischen Kanton Thurgau eine mittelbronzezeitliche Deponierung zum Vorschein. Diese konnte <em>en bloc</em> geborgen und unter Laborbedingungen im Amt für Archäologie des Kantons Thurgau freigelegt werden. Es fanden sich über 158 Objekte. Diese umfassen 14 Stachelscheiben, elf Spiralen, etwa 90 Bernsteinperlen, ein Fragment aus bearbeitetem Gagat, zwei Spiralfingerringe, acht Goldspiralen, ein Ringchen, ein Fingerringfragment (?), zwei Spiralröllchen, eine Pfeilspitze, eine Ahlenspitze, eine Pflockniete, einen durchlochten Bären­eckzahn, einen Biberzahn, einen pyritisierten Ammoniten, einen fossilen Haifischzahn, ein Bergkristallfragment und 21 Eisenoxid-Konkretionen. Zwei <sup>14</sup>C-Datierungen sowie die typologische Einordnung weisen den Hortfund in die frühe Mittelbronzezeit (Bz B/C1, um 1500 v. Chr.). Die Kombination von Frauenschmuck, Waffenbestandteilen und Naturspielen deutet auf einen rituellen Kontext hin.</p> 2024-12-16T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106434 Die Archäologie des 1. Jahrtausends zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und wissenschaftlicher Relevanz 2024-08-28T16:45:39+02:00 Alexander Veling publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Die Archäologie des 1. Jahrtausends zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und wissenschaftlicher Relevanz</strong></p> <p>Die traditionelle Frühgeschichtliche Archäologie ist von einem hybriden Ansatz geprägt, der durch die Interaktion textlicher und materieller Quellen bestimmt wird. Dieses Fundament ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend ins Wanken geraten, was eine grundlegende Aktualisierung erfordert und gleichzeitig Raum für eine Neuausrichtung öffnet. Dabei sind zwei Fluchtlinien von besonderem Interesse, einerseits die wissenschaftliche Relevanz der Frühgeschichtlichen Archäologie und andererseits deren gesellschaftliche Verantwortung. Beide Aspekte führen zu einer Archäologie des 1. Jahrtausends, die einen konstruktivistischen Ansatz verfolgt und sich dabei reflektiert und transparent in der Gesellschaft, aus der heraus sie betrieben wird, positioniert.</p> 2024-09-03T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106404 Urban Copper-based Technology in Brno 2024-08-28T09:08:30+02:00 Matěj Kmošek publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Rudolf Procházka publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Matěj Březina publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Marie Machová publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Städtische Technik auf Kupferbasis in Brno. Archäometallurgische Analyse der Funde aus der Pekařská Straße in Brno</strong></p> <p>Der Artikel präsentiert die wichtigsten Ergebnisse der 417 archäometallurgischen Analysen des vielfältigen Fundkomplexes (1504 Stücke) von Nichteisenmetallartefakten, die während der Rettungsgrabung im Jahr 1989 in der Pekařská Straße in Brno (Brno-město/CZ) geborgen wurden. Die Fundmenge, die vom späten 15. bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts datiert, besteht hauptsächlich aus Trachtbestandteilen. Zudem umfasst sie Schmuck, persönliche Hygieneartikel sowie andere Gegenstände der Haushaltsausstattung und spirituellen Kultur. Zur Untersuchung wurden mehrere Methoden verwendet, darunter pXRF, optische Mikroskopie und Metallographie mit SEM/EDS. Die allgemeine Materialzusammensetzung zeigt eine dominante Verwendung von Messing mit einem Hauptpeak bei 17 % Zink und einem maximalen Anteil von 36 %, gefolgt von Rotguss (Zinnmessing), gelegentlicher Anwesenheit von unlegiertem Kupfer und Zinnbronze. Die Ergebnisse zeigten unterschiedliche Strategien der Materialnutzung für die Produktion bestimmter Gruppen, z. B. das Vorkommen von Hochmessing für Stecknadeln, Rotguss für Schnallen und unlegiertem Kupfer für Halbzeuge.</p> 2024-09-03T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106403 Ein Hippogreif im Rheinland? 2024-08-28T08:58:09+02:00 Anna Flückiger publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Valerie Palmowski publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein Hippogreif im Rheinland? Ein endmerowingisches Schmuckstück mit goldenem Pressblech aus einem Kindergrab in Euskirchen-Kuchenheim</strong></p> <p>Der Beitrag thematisiert eine singuläre, mit goldenem Pressblech verzierte rechteckige Schmuckscheibe aus einem Kindergrab in dem merowingerzeitlichen Gräberfeld von Euskirchen-Kuchenheim (Kr. Euskirchen/DE). Nach einer typochronologischen Einordnung des Befundes und der Beifunde werden das Artefakt sowie die bildliche Darstellung darauf analysiert. Der ungewöhnliche Fund sowie die Hinweise auf eine sekundäre Anbringung des Pressbleches geben Anlass für weiterreichende Überlegungen: einerseits zu dessen Objektbiografie und den zeitlich-räumlichen Verbindungen, die sich an dem Artefakt und vergleichbaren Funden und Darstellungen aufzeigen lassen, andererseits zu Praktiken im Zusammenhang mit der Wiederverwendung von Objekten, die sich für Kinderbestattungen im Frühmittelalter vermehrt abzeichnen.</p> 2024-09-03T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106402 Das Reitzeug aus dem spätmerowinger­zeitlichen Kammergrab der Dame von Aufhausen/Bergham (Stadt Erding) 2024-08-28T08:47:55+02:00 Bettina Keil-Steentjes publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Bernd Päffgen publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Das Reitzeug aus dem spätmerowinger­zeitlichen Kammergrab der Dame von Aufhausen/Bergham (Stadt Erding)</strong></p> <p>Das überhügelte frühmittelalterliche Kammergrab von Aufhausen/Bergham (Lkr. Erding/DE) wurde bald nach seiner Errichtung gestört. Von der Bestatteten und dem Maultier verblieben nur wenige Knochen im Grab. Eine Reihe von Beigaben war entnommen. Die beiden Sättel&nbsp;– ein Quersattel für den Damensitz und ein normaler Reitsattel für den Männersitz&nbsp;– sowie das Reitzeug wurden bei der Öffnung des Grabes offenbar bewegt und in Teilen verlagert, doch scheinen sie weitgehend vollständig in der Kammer verblieben zu sein. Die prächtige Reitausstattung betont den hohen gesellschaftlichen Status der Frau vermutlich nicht nur durch ihren rein materiellen Wert, sondern auch über die symbolische Bedeutung der Grabbeigaben.</p> 2024-09-03T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106401 Poisonous Beauty 2024-08-28T08:34:10+02:00 Peter van den Broeke publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Lucy Kubiak-Martens publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Ineke Joosten publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Luc Megens publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Otto Brinkkemper publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Giftige Schönheit. Ein Weißbleispender aus einem einheimisch-römischen Kammergrab in Nijmegen</strong></p> <p>Eine rätselhafte Grabbeigabe aus einem hölzernen Kammergrab in einem einheimisch-römischen (batavischen) Gräberfeld in Nijmegen (Prov. Gelderland/NL) wurde mit verschiedenen Techniken identifiziert. Es handelt sich um einen mit Cerussit (Weißblei) gefüllten Abschnitt eines Pflanzenstängels, der offenbar von einem Bronze­zylinder umschlossen war. Zusätzliche Untersuchungen mit dem Rasterelektronenmikroskop führten zu einer genaueren Bestimmung des Pflanzenteils: Es handelt sich um eine Sumpfpflanze, wahrscheinlich Teich-Schachtelhalm (<em>Equisetum fluviatile</em>).<br />Der dünne hohle Knochen an einem der Enden des Stängels könnte ein Haarbündel enthalten haben, sodass es sich um einen schlanken Pinsel handeln könnte. Auch ohne diese Eigenschaft kann das Artefakt als ein kosmetisches Attribut betrachtet werden. Bleiweiß war in der römischen Welt ein bekanntes Mittel zur Aufhellung des Gesichts. Das schmale Ende deutet jedoch darauf hin, dass es sich bei dem Objekt eher um einen Spender für weißen Eyeliner handelt.<br />Der Ursprung des Artefakts könnte im östlichen Europa liegen. Darauf deutet ein weiterer besonderer Fund hin, der den Leichenbrandresten beilag: eine Fibel, die in Nordwesteuropa ihresgleichen sucht. Die besten Entsprechungen finden sich im östlichen Donaubecken, wo auch batavische Hilfstruppen stationiert waren.</p> 2024-09-03T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106399 Ibisförmige Goldkannen im Isis-Kult 2024-08-28T08:08:20+02:00 Stefan F. Pfahl publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Johann C. Kaupp publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ibisförmige Goldkannen im Isis-Kult</strong></p> <p>In Pompeji und Stabiae sind auf Wandmalereien mehrere formidentische Gefäße abgebildet. Aufgrund der gelben Freskenfarbe in Kombination mit farbigem Edelsteindekor handelt es sich um Goldkannen. Der lateinische Gefäßname lautet <em>hydraeum</em>, abgeleitet vom griechischen ὑδρεῖον. Die kostbaren Kannen fanden im Isis-Kult Verwendung und wurden auf einem runden Tablett getragen; sie enthielten Wasser.</p> 2024-09-03T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106351 Traces Left by Ards and a Mouldboard Plough in the Prehistory of the Netherlands, Especially in Its Western Coastal Areas 2024-08-27T13:28:41+02:00 Corrie Bakels publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Spuren, die Hakenpflüge und ein Beetpflug in der Vorgeschichte der Niederlande, insbesondere in den westlichen Küstengebieten, hinterlassen haben</strong></p> <p>Immer wieder wurde das Ackerland in den Küstengebieten der westlichen Niederlande von Sandverwehungen völlig bedeckt. Die begrabenen Felder bieten einen einzigartigen Einblick in die Art und Weise, wie sie bestellt wurden. Bodenbearbeitungswerkzeuge hinterlassen Spuren im Boden, die bei Ausgrabungen ans Licht kommen. Die Untersuchung dieser Spuren zeigt, dass in den letzten Jahrhunderten v. Chr. mehr als eine Art von Werkzeug verwendet wurde. Die Werkzeuge bestehen aus verschiedenen Arten von Hakenpflügen und einem Beetpflug. Letzterer wurde zum Bestellen der gleichen Böden wie der Hakenpflug verwendet und war schon lange vor dem Mittelalter ein verbreitetes Gerät.</p> 2024-09-03T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106344 Les matériaux organiques dans le rituel funéraire du premier Âge du Fer 2024-08-27T11:20:14+02:00 Emilie Demongin publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Fabienne Médard publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Laurie Tremblay Cormier publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Organische Materialien im Begräbnisritual der frühen Eisenzeit. Der außergewöhnliche Beitrag der alten Funde im Musée Historique de Haguenau</strong><br />Unser Wissen über die Bestattungspraktiken in der Frühgeschichte beruhte lange Zeit auf der Beurteilung des Mobiliars, der Feinheit der Metallarbeiten und den typologischen Veränderungen der in den Gräbern deponierten Artefakte. Durch die Entwicklung moderner Analysemethoden in der Archäologie hat sich unsere Wahrnehmung jedoch erheblich verbessert. Insbesondere die Textilforschung hat das Verständnis der Bestattungsrituale in der Metallzeit wesentlich erweitert.</p> <p>Es gibt mittlerweile zahlreiche Beispiele für die Verpackung von Gegenständen in Gräbern: Situlen und andere Bronzekrüge, Schmuck und Toilettenartikel, Rasiermesser, Waffen, Möbel und Wagenteile, wenn die Toten von einem Fahrzeug begleitet wurden. Diese Praxis war in der Frühgeschichte in einem großen geografischen Gebiet nördlich der Alpen weitverbreitet und findet sich auch in Ostfrankreich. Alte Sammlungen, die im Rahmen neuerer und laufender Projekte neu untersucht werden, liefern dafür wichtige Beweise. Diese Initiativen ermöglichen eine Aufwertung der Sammlungen, indem sie diese in den aktuellen Forschungstrend einbinden. Die alten Sammlungen haben in der Tat viel zu unserem Wissen beizutragen.</p> 2024-09-03T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106343 Inhaltsverzeichnis 2024-08-27T11:16:54+02:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de 2024-09-03T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106342 Titel 2024-08-27T11:09:29+02:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Title</p> 2024-09-03T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104079 Ikonographisch-Epigraphisches Matching: Eine neue Inschrift für Herecura und Dis Pater aus dem Mainzer Umland? 2024-03-18T19:22:09+01:00 Ulrike Ehmig publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ikonographisch-Epigraphisches Matching: Eine neue Inschrift für Herecura und Dis Pater aus dem Mainzer Umland?</strong><br>Die hier erstmals vorgelegte Inschrift wurde im Jahr 2019 im Bereich einer römischen Portikusvilla in Stadecken-Elsheim, 15 km südwestlich von Mogontiacum / Mainz, gefunden. Aufgrund starker Beschädigung ist von dem sechs­zeiligen Inschriftentext kein Wort lesbar. Aus dem Text ist das Verständnis der Inschrift nicht zu erschließen. Die Kom­position zweier Sitzfiguren über einem texttragenden Sockel legen aber die Deutung als Weihung für Herecura und Dis Pater nahe.</p> 2024-04-22T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104078 Villa Destructions in Gallia Belgica and Germania Inferior 2024-03-18T19:04:32+01:00 James Dodd publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Villenzerstörungen in Gallia Belgica und Germania Inferior. Analyse der Zeugnisse für ländliche Brandkatastrophen im 3. Jahrhundert</strong><br>Die Zerstörung von Siedlungen ist ein wichtiges, aber problematisches Element der ländlichen Besiedlung im nordwestlichen Gallien des 3. Jahrhunderts und in der Erzählung von der »Krise des 3. Jahrhunderts«. Zerstörungshorizonte finden sich in einem breiten Spektrum von Fundstellentypen und stehen in Verbindung mit gut belegten Entvölkerungsschüben in Gallia Belgica und Germania Inferior. Trotzdem ist die Zerstörung ein kaum verstandenes Element der Veränderungen im 3. Jahrhundert. Dieser Beitrag untersucht die Geschichtsschreibung, die diesen Horizonten zugrunde liegt, und geht auf ihre archäologische Darstellung ein, indem er Villen als zusammenhängenden Datensatz verwendet. Der Artikel präsentiert einen ersten Überblick über die Befunde und stellt eine neue Methodik zur Bewertung und Charakterisierung dieser Horizonte vor. Damit zielt der Beitrag darauf ab, einen <em>status quaestionis</em> unseres heutigen Verständnisses des Phänomens und einen Ausgangspunkt für künftige Arbeiten zu bieten.</p> 2024-04-22T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104076 Identifying the Roman Aqueduct of Brigetio (Komárom-Szőny, Komárom-Esztergom County / HU) Using Historical Sources, Maps, GIS Modelling and Non-Destructive Methods 2024-03-18T18:19:32+01:00 Bence Simon publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de László Rupnik publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Identifizierung des römischen Aquädukts von Brigetio (Komárom-Szőny, Kom. Komárom-Esztergom / HU) anhand historischer Quellen, Karten, GIS-Modellierung und zerstörungsfreier Methoden</strong><br>Archivdaten, GIS-Modellierung, zerstörungsfreie archäologische Methoden und geodätische Messungen werden regelmäßig zur Untersuchung von Abschnitten römischer Aquädukte und ihrer Wassertechnik eingesetzt. Ausgangspunkt dieser Untersuchungen sind jedoch die Überreste und bekannten Ruinen ausgegrabener Aquädukte. Die vorliegende Studie geht den umgekehrten Weg: Sie beschreibt, wie der römische Aquädukt von Brigetio (Komárom-Szőny, Kom. Ko­márom-Esztergom / HU) in drei Schritten wiederentdeckt wurde. Zunächst wurden alle relevanten archivalischen und modernen Daten zur Lage des Aquädukts, insbesondere zu seinem Anfangs- und Endpunkt, zusammengetragen. Anschließend wurde anhand der Höhenlage des Anfangs- und Endpunktes manuell ein gleichmäßig geneigter Verlauf prognostiziert. Schließlich wurden vor Ort zerstörungsfreie Untersuchungen durchgeführt, um einen Abschnitt des Aquädukts zu lokalisieren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die hier entwickelte umgekehrte Methode für die Entdeckung antiker Aquädukte nützlich ist und wahrscheinlich für die Entdeckung aller Arten von Schwerkraftleitungen aus allen historischen Epochen geeignet ist.</p> 2024-04-22T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104075 Ein Monument für Gott (und Kaiser) 2024-03-18T17:43:57+01:00 Manuel Flecker publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein Monument für Gott (und Kaiser). Zur Datierung des sog. Tiberiuspfeilers aus Nijmegen</strong><br>Der sog. Tiberiuspfeiler gehört mit seinem Bezug zu Tiberius zu den wenigen Steinmonumenten der frühen Kaiserzeit aus den Nordwestprovinzen, die sich zeitlich in einen engeren Rahmen einordnen lassen. In Verbindung mit seinem reichen Bild- und Ornamentdekor macht ihn dies zu einem der zentralen Denkmäler dieses Zeitraums. Trotz seiner Bedeutung sind viele Fragen rund um das Monument bisher nicht geklärt oder erst gar nicht gestellt worden. Ziel dieses kurzen Beitrages ist es, die Datierung des Pfeilers auf die Jahre 12–14 n. Chr. zu konkretisieren und damit auch seine Interpretation auf eine neue Basis zu stellen. </p> 2024-04-22T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104074 Amber Processing and Exchange at the La Tène Culture Settlement in Samborowice (Pow. Racibórz / PL) 2024-03-18T17:27:57+01:00 Przemysław Dulęba publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Jacek Soida publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Bernsteinverarbeitung und -austausch in einer Siedlung der Latènekultur in Samborowice (pow. Racibórz / PL)</strong><br>Bernsteinschmuck und Spuren der Rohbernsteinverarbeitung wurden bei Feldarbeiten in zwei Siedlungen in Samborowice, Oberschlesien, entdeckt. Anhand der Begleitfunde (Keramik, Glas, Metallschmuck und Teile von Kleidungsstücken) lassen sie sich in die frühe Phase der mittleren Latènezeit datieren. Die Funde stammen aus gut erhaltenen Gebäuderesten und deuten darauf hin, dass die dort lebenden Menschen sowohl nach Süden&nbsp;– mit den keltischen Nachbarn des Karpatenbeckens&nbsp;– als auch nach Norden&nbsp;– mit den Bewohnern des germanischen Kulturkreises&nbsp;– Handel trieben. Einige der in dieser Arbeit vorgestellten Bernsteinobjekte wurden mit Hilfe einer Drehbank hergestellt, was auf ein hohes Niveau der lokalen Bernsteinhandwerker hinweist.</p> 2024-04-22T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104072 Green Beads with Reticella Decoration of the 8th Century BC in Italy – On the Type and Chemical Composition of an Unusual Form 2024-03-18T15:52:29+01:00 Leonie C. Koch publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Oleh Yatsuk publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Grüne Perlen mit Reticella-Dekoration aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. in Italien&nbsp;– Zur Art und chemischen Zusammensetzung einer ungewöhnlichen Form</strong><br>Glasperlen der frühesten Eisenzeit in Italien sind immer noch wenig systematisch untersucht. Hier werden zwei Formen vorgestellt, die aufgrund des gemeinsamen grünen, durch Kupfer gefärbten Matrixglases, kombiniert mit einer gelb-dunklen Verzierung, ungewöhnlich für die erste Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. sind. Sie datieren in das 8. Jahrhundert v. Chr. und sind vor allem aus dem <em>Latium Vetus</em> überliefert, bleiben aber selten. Mit einer Parallele auf Rhodos scheinen sie aus der Ägäis importiert zu sein, doch ist aufgrund ihrer Ähnlichkeit in der Spurenelement-Signatur mit den typisch italischen endbronzezeitlichen Perlen der LMHK-Glas-Gruppe nun auch eine Rohglasproduktion und Herstellung dieser Perlen in Italien denkbar.</p> 2024-04-22T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104067 Heroldishausen (Unstrut-Hainich-Kreis) – Teil einer älterwartbergzeitlichen Siedlungskammer im westlichen Thüringer Becken 2024-03-18T15:09:04+01:00 Nadine Schwarck publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Robert Hoffmann publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Christoph Rinne publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Heroldishausen (Unstrut-Hainich-Kreis)&nbsp;– Teil einer älterwartbergzeitlichen Siedlungskammer im westlichen Thüringer Becken</strong><br>Der Fundplatz von Heroldishausen-»Schere« ist seit langem als Siedlung mit einem umfangreichen keramischen Inventar innerhalb einer thüringischen Siedlungskammer der spätneolithischen Wartberg-Gruppe bekannt. Das Fundmaterial zeigt Bezüge zu Inventaren des Harzvorlandes, die einem älteren Abschnitt deutlich vor 3000 v. Chr. zugewiesen werden. Die hier vorgestellten Radiokarbondatierungen belegen erstmals eine absolutchronologische Datierung in die Zeit zwischen 3450 und 3000 v. Chr. Auf der Grundlage der auch in Heroldishausen belegten Gefäßzier der Lochbuckel werden hier neue Überlegungen zum Zeitraum und vor allem zum räumlichen sowie kulturellen Kontext der Entstehung von Wartberg entwickelt.</p> 2024-04-22T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104061 The Steinweidband in Muotathal (Ct. Schwyz / CH): A Mesolithic Hunting Camp in a Subalpine Settlement Landscape 2024-03-18T12:04:40+01:00 Urs Leuzinger publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Jehanne Affolter publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Peter Beeler publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Jean Nicolas Haas publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Irka Hajdas publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Walter Imhof publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Reto Jagher publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Werner Müller publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Eva-Maria Ruchti publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Werner H. Schoch publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Michael A. Steiner publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Nigel Thew publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Das Steinweidband in Muotathal (Kt. Schwyz / CH): ein mittelsteinzeitliches Jagdlager in einer ­voralpinen Siedlungskammer</strong><br>Die archäologischen Prospektionen und Grabungen von 2005 bis 2023 in der Gemeinde Muotathal haben bisher neun mesolithische Fundstellen mit radiokarbondatierten Holzkohlen und Faunenresten sowie typologisch bestimmbaren Silices geliefert. Die unterschiedlichen topografischen Lagen der Fundplätze und Fundzusammensetzungen ermöglichen eine modellhafte Rekonstruktion der Landnutzung durch mesolithische Wildbeutergruppen im montan-alpinen Untersuchungsgebiet. Es lassen sich Basislager, Lagerplätze an <em>passages obligés</em> sowie Jagdbeobachtungsposten charakterisieren, die im Sommer / Herbst aufgesucht wurden. Im Winter hielten sich die Menschen wohl im Schweizer Mittelland auf. Anhand der Rohmaterialbestimmungen an den Silices können Kontakte und Austauschsysteme ins Mittelland, in den Jura, ins Alpenrheintal sowie in südalpine Regionen nachgewiesen werden. Paläoethnobotanische, osteologische, anthrakologische und malakologische Untersuchungen liefern zudem wichtige Daten zu Klima, Umwelt und anthropogenen Versorgungsstrategien.</p> 2024-04-22T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104060 Jahresinhaltsverzeichnis 2024-03-18T10:48:17+01:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Jahresinhaltsverzeichnis</p> 2024-04-22T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104059 Inhaltsverzeichnis 2024-03-18T10:46:13+01:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Inhaltsverzeichnis</p> 2024-04-22T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104058 Titel 2024-03-18T10:39:15+01:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Titel</p> 2024-04-22T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101999 Inhaltsverzeichnis 2023-12-20T15:44:52+01:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Inhaltsverzeichnis</p> 2023-12-20T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101998 Titel 2023-12-20T15:41:04+01:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Titel</p> 2023-12-20T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101730 Die portable energiedispersive Röntgenfluoreszenzanalyse und ihre Anwendung zur Untersuchung von archäologischer Keramik 2023-12-11T11:02:16+01:00 Markus Helfert publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Die portable energiedispersive Röntgenfluoreszenzanalyse und ihre Anwendung zur Untersuchung von archäologischer Keramik. Zum aktuellen Stand des Messverfahrens in der Keramikanalytik</strong><br>Die moderne Archäometrie verfügt inzwischen über ein breites Instrumentarium zur naturwissenschaftlichen Analyse von Keramikartefakten. Im Gegensatz zu den sich stetig weiterentwickelnden Messinstrumenten und Verfahren zeichnet sich die Keramikarchäometrie in Deutschland aufgrund von strukturbedingten Gegebenheiten durch veraltete Konzepte zur Untersuchung von Keramik aus. Im Rahmen des Beitrags werden der Umgang mit einem der jüngsten Verfahren, der portablen energiedispersiven Röntgenfluoreszenzanalyse, kritisch beleuchtet und grundlegende Gesichtspunkte für die erfolgreiche Anwendung von Spektrometern beschrieben. Darüber hinaus wird die Evaluation des Spektrometers Vanta M der Firma Olympus für die Analyse von Keramik vorgestellt. </p> 2023-12-20T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101729 Bits and Pieces 2023-12-11T10:49:27+01:00 Vincent T. van Vilsteren publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Michael Derrick publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Magnus Helstad publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Krimskrams. Zwei neue Funde aus Norwegen und eine Aktualisierung der Deutung von Alsengemmen</strong><br>Es werden zwei neue fragmentarische Alsengemmen aus der Altstadt von Oslo vorgestellt, von denen das erste in einem Grab aus dem 13. Jahrhundert und das andere im Boden eines Gebäudes aus dem späten 12. Jahrhundert gefunden wurde. Alsengemmen wurden lange Zeit als Pilgerzeichen der Heiligen Drei Könige in Köln interpretiert. Diese Hypothese von M.&nbsp;Schulze-Dörrlamm ist nicht mehr haltbar.<br>In Anlehnung an M.&nbsp;Roslund und A.&nbsp;Håkansson gelten Alsengemmen als soziale Marker, die von friesischen Händlern getragen wurden. Alsengemmen wurden höchstwahrscheinlich in Friesland hergestellt. Es wird vermutet, dass es sich bei den Waren der friesischen Händler möglicherweise um Getreide, insbesondere Hafer, handelte, das für die aufstrebende Brauindustrie bestimmt war.</p> 2023-12-20T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101728 Bracelets with Splayed Ends and Decorated Appliqués in the Carpathian Basin in the Second Half of the Avar Period (7th – 8th Centuries AD) 2023-12-11T10:39:47+01:00 Bence Gulyás publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Armringe mit verbreiterten Enden und verzierten Appliken im Karpatenbecken in der zweiten Hälfte der Awarenzeit (7.–8. Jahrhundert n. Chr.). Neue Erkenntnisse über die Beziehungen von awarischen Artefakten zu Norditalien und dem Alpenraum</strong><br>Dieser Artikel behandelt Armringe mit verbreiterten Enden und verzierten Appliken aus der zweiten Hälfte der Awarenzeit (7.–8. Jh. n. Chr.). Diese Art von Schmuck war im Awaren-Khaganat ungewöhnlich, da die meisten Funde im westlichen Teil des Karpatenbeckens gemacht wurden. Anhand der Verzierung der Enden lassen sich sechs verschiedene Arten von Armringen unterscheiden. Die ältesten sind mit einem Rand aus Perlen und Perlenschnüren verziert ein typisches Merkmal für das Wiener Becken und die Balatonregion. Diese Art von Armringen ist aus der Emilia-Romagna, Südtirol und der Steiermark bekannt. Die ersten Exemplare, die ursprünglich aus Norditalien stammen, gelangten im letzten Viertel des 7. Jahrhunderts über die Alpen zu den Awaren. Die anderen Verzierungsvarianten sind möglicherweise das Ergebnis interner Entwicklungen. Diese Art von Schmuck blieb bis in die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts in Mode. Die Kontakte zwischen Awaren und Langobarden wurden hauptsächlich für die frühe awarische Periode untersucht. Armbänder mit verbreiterten Enden und verzierten Appliken bestätigen jedoch sehr wohl die Beziehungen der Awaren zum Südwesten nach der zweiten Hälfte des 7 Jahrhunderts.</p> 2023-12-20T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101727 CIL XIII 7290: ein victimarius legionis XXII aus Mainz-Kastel? 2023-12-11T10:28:44+01:00 Thierry Groff publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>CIL&nbsp;XIII 7290: ein <em>victimarius legionis XXII</em> aus Mainz-Kastel?</strong><br>J.&nbsp;Huttich, ein aus Hessen stammender Humanist des frühen 16. Jahrhunderts, hat in seiner 1520 erschienenen <em>Collectanea antiquitatum</em> zahlreiche römische Denkmäler aus Mainz und der näheren Umgebung überliefert, die heute leider verschollen sind. Eines dieser Denkmäler, der in Mainz-Kastel gefundene Grabstein CIL&nbsp;XIII 7290, ist im Verlaufe der Zeit ganz unterschiedlich und zum Teil auch fehlerhaft kopiert worden. Besonders interessant sind dabei die unterschiedlichen Auflösungsvorschläge, die sich auf die militärische Funktion des Stifters beziehen, wobei nicht nur die kritische Auseinandersetzung mit der Überlieferungsgeschichte, sondern auch die zur Verfügung stehende Quellenlage die Möglichkeit in Erwägung ziehen lässt, den Dedikanten als <em>victimarius legionis XXII</em> bzw. <em>victimarius legati legionis XXII</em> zu identifizieren.</p> 2023-12-20T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101726 Der Main als militärischer Nachschubweg in römischer Zeit 2023-12-11T10:19:31+01:00 Thomas Becker publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Andreas Vött publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Anna-Lena Dixius publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Lea Obrocki publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Der Main als militärischer Nachschubweg in römischer Zeit. Neue archäologische und geoarchäologische Untersuchungen</strong><br>Die Flüsse Lahn, Main und Neckar sind die größten Flüsse der römischen Provinz Obergermanien, die den Rhein mit den östlichen Teilen der Provinz verbinden. Der Main ist derjenige von den drei Flüssen, der außerhalb des Mittelgebirges den längsten Lauf durch flaches Gelände hat. Der Fluss und sein Fließgewässernetz spielen eine zentrale Rolle für die Versorgung des Militärs im nördlichen Grenzabschnitt der Provinz. Zugleich diente er dem Transport von Rohstoffen von der Grenze ins Hinterland. In den letzten Jahren wurden sowohl archäologische als auch geoarchäologische Untersuchungen entlang des Flusses durchgeführt, die dieses Bild des genutzten und kontrollierten Wasserlaufs ergänzen und erweitern. Dies gibt Aufschluss über die unterschiedliche Nutzung des Flusses vom 1. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr.</p> 2023-12-20T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101725 The Early Iron Age Hoard from Jodłowno (pow. Gdański), Northern Poland 2023-12-11T10:09:56+01:00 Kamil Nowak publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Paweł Gan publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Der früheisenzeitliche Hort aus Jodłowno (pow. gdański / PL), Nordpolen. Technologische Untersuchung der metallischen Rohmaterialien</strong><br>Dieser Artikel befasst sich mit archäologischen Objekten aus dem Hortfund von Jodłowno in Nordpolen, die mit dem Metalldetektor entdeckt wurden. Einige der Artefakte wurden <em>in situ</em> belassen; daher ist die Anordnung der meisten Objekte bekannt. Der Hortfund wird in die frühe Eisenzeit datiert, wahrscheinlich in Ha&nbsp;D (ca. 650/600–500/450 v. Chr.). Der größte Teil des Inventars besteht aus Barrenfragmenten. Jeder der 49 Barren wurde auf seine chemische Zusammensetzung hin untersucht. Es wurden vier Rohstoffgruppen unterschieden, wobei Kupfer mit einem hohen Anteil an Verunreinigungen die größte darstellte. Auch Blei war ein wichtiger Zusatz. Die erzielten Ergebnisse bereichern unsere Kenntnisse über die Rohstoffe in Nordpolen, Pommern, Großpolen und Schlesien in solchen Objektkategorien wie Barren, Hohlwulstringen und bogenförmigen Halsringen.</p> 2023-12-20T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101724 A Bronze Age Sauna in Nijmegen (prov. Gelderland / NL): An Exceptional Site in Mainland Europe 2023-12-11T09:57:58+01:00 Peter van den Broeke publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Liesbeth van Beurden publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Kirsti Hänninen publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Caroline Vermeeren publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Eine bronzezeitliche Sauna in Nimwegen (prov. Gelderland / NL): eine außergewöhnliche Fundstelle auf dem europäischen Festland</strong><br>In diesem Artikel wird eine bronzezeitliche Fundstelle in den Niederlanden vorgestellt, die den <em>burnt mounds</em> der Britischen Inseln ähnelt. <em>Burnt mounds</em> sind jedoch auf dem europäischen Festland sehr ungewöhnlich, besonders in Kombination mit tiefen Wassergruben. Die in Nimwegen gefundene Anlage datiert um das 16. Jahrhundert v. Chr. und scheint mindestens eine Schwitzhütte und zwei Tauchbecken zu umfassen, die sich in einem von Eichen dominierten Wald befinden. Als Wärmequelle wurden nicht nur Steine, sondern vor allem Tonkugeln verwendet. Einige Votivgaben, die im und in der Nähe des angrenzenden Altarms gefunden wurden, unterstreichen den rituellen Charakter des Ortes. Die lange Nutzungsdauer in Verbindung mit dem Fehlen von Gegenstücken in der weiteren Umgebung wirft die Frage auf, ob die Nutzerinnen und Nutzer der Anlage möglicherweise von der anderen Seite der Nordsee eingewandert sein könnten. </p> 2023-12-20T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101723 Sollte auch der Bautypus Geleen in der Ursprungsregion der Bandkeramik entstanden sein? 2023-12-11T09:21:07+01:00 Eva Lenneis publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Judith Schwarzäugl publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Sollte auch der Bautypus Geleen in der Ursprungsregion der Bandkeramik entstanden sein? Erste und älteste Nachweise dieser Hausform aus Schwechat bei Wien</strong><br>Im Spätherbst 2020 kamen bei einer Rettungsgrabung vor Errichtung der Park &amp; Ride-Anlage für den Bahnhof Schwechat erstmals in Österreich zwei Gebäude des Typus Geleen zu Tage. Diese Hausgrundrisse werden hier zusammen mit datierendem Fundmaterial und einer kleinen Serie von fünf Radiokarbondaten präsentiert. Auf Basis der Keramik aus den begleitenden Längsgruben sind beide Häuser in die Spätphase der älteren Linearbandkeramik (Phase&nbsp;I b) zu datieren. Die <sup>14</sup>C-Daten sind sehr homogen und weisen auf eine Zeitspanne von 5299–5209 cal. BC. – Bis jetzt sind 103 Hausgrundrisse mit Y-Konstruktion von 40 Fundplätzen bekannt, aber nur von sehr wenigen aus dem Rheinland und den Niederlanden liegen absolute Daten vor. Die neuen Daten aus Schwechat sind zwar deutlich älter, aber die zeitliche Distanz ist nicht sehr groß. Aus diesem Grunde kommt Schwechat wohl nicht als Ursprungsort dieses Konstruktionsprinzips in Frage, wohl aber die nähere Umgebung im östlichen Mitteleuropa. Derzeit gibt es allerdings in dieser Region keine weiteren Nachweise dieses Haustyps, was durch den Forschungsstand bedingt sein kann. </p> 2023-12-20T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100135 The Eifel – Wuppertal-Elberfeld – Mainz Connections of the Archaeologist Adolf Schulten and the Painter Curtius Schulten 2023-09-19T15:52:28+02:00 Mike Dobson publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Die Eifel – Wuppertal-Elberfeld – Mainz-Verbindungen des Archäologen Adolf Schulten und des Malers </strong><strong>Curtius Schulten. Ein neu zugeschriebenes Mainzer Ölgemälde der keltiberischen und römischen Stätte von </strong><strong>Numantia, Spanien</strong><br>Als der Verfasser an einer englischen Übersetzung von Adolf Schultens Monographie »Die Stadt Numantia« (München 1931) über Schultens Ausgrabungen in der keltiberischen und römischen Stadt Numantia im Jahr 1905 arbeitete, stieß er unerwartet auf eine Fußnote, in der erwähnt wird, dass der Künstler Curtius Schulten ein Gemälde von Numantia geschaffen habe, das im Besitz von Adolf Schulten sei. Die anschließenden Nachforschungen führten zur Identifizierung eines bisher unbekannten Ölgemäldes dieses bekannten deutschen, hauptsächlich in der Eifel arbeitenden Künstlers aus dem 20. Jahrhundert. Ironischerweise ist es seit Langem im Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM; seit 2023: Leibniz-Zentrum für Archäologie [LEIZA]), Mainz, ausgestellt. Durch die Mithilfe des Sohnes des Malers, Marius Schulten, konnten auch noch erhaltene und in einigen Fällen unveröffentlichte Stiche und Fotografien von Curtius Schultens Besuch in Numantia 1925 entdeckt werden. Darauf befinden sich Personen aus der Umgebung, die Adolf Schulten gekannt und auf seinen Ausgrabungen beschäftigt haben könnte, sowie eine unveröffentlichte und undatierte Fotografie von Numantia von Adolf Schulten. In diesem Beitrag werden der Auftrag, Zweck und Kontext des Gemäldes im Vergleich mit anderen zeitgenössischen Kunstwerken mit Bezug zu Numantia und das Gemälde selbst behandelt und mehrere von Curtius Schulten geschaffene, dazugehörige Bilder vorgestellt.</p> 2023-09-19T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100134 »... kam der erste Stoß bei nahe an die Mitte des Haubts, ... die 2 andern Stöße ... im Genicke« 2023-09-19T15:44:22+02:00 Jost Auler publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><em><strong>»... kam der erste Stoß bei nahe an die Mitte des Haubts, ... die 2 andern Stöße ... im Genicke«. </strong></em><strong>Die spätmittelalterlich-frühneuzeitliche Todesstrafe des Räderns im archäologischen Befund</strong><br>Leibes- und Lebensstrafen aus dem endenden Mittelalter und der Frühen Neuzeit sind durch Schriftquellen – aus Gesetzen ebenso wie aus verhängten und vollzogenen Urteilen – bekannt: Hängen, Köpfen, Rädern und viele andere mehr. Die Archäologie hat zahlreiche Überreste von Delinquenten ausgegraben, die mithilfe von Ketten und Stricken gehängt oder durch das Richtschwert geköpft worden waren. Dagegen sind Skelettfunde von geräderten Übeltätern ausgesprochen selten angetroffen worden. Vorliegender Aufsatz stellt die sicheren Befunde zusammen, die von geräderten Richtopfern stammen, und bietet eine Erklärung für deren Seltenheit.</p> 2023-09-19T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100133 Lateinische Inschriften auf merowingerzeitlichen Keramikgefäßen 2023-09-19T15:34:46+02:00 Dieter Quast publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Rotraut Wolf publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Lateinische Inschriften auf merowingerzeitlichen Keramikgefäßen. Studien zum Schriftgebrauch </strong><strong>im Merowingerreich</strong><br />Im Raum nördlich und nordöstlich von Paris wurden zwischen ca. 530 und 630 Keramikgefäße mittels Rollrädchen mit Inschriften verziert. Diese Verzierungstechnik erlaubt die gleichartige Dekoration großer Serien von Gefäßen, sodass von einem weit umfangreicheren Auftreten »beschrifteter« Knickwandbecher auszugehen ist. Die kurzen Inschriften nennen christliche Inhalte ebenso wie Namen von Herstellern bzw. Auftraggebern. Zumeist sind die Buchstaben durch gleicharmige Kreuze eingefasst. Der Raum, in dem sie auftreten, ist im 6. Jahrhundert nur relativ locker in kirchliche Strukturen eingebunden. Wir vermuten, dass mit den Gefäßen mit Inschriften an spätantike Praktiken angeknüpft und die Becher zur Verbreitung und Vergegenwärtigung des neuen gemeinsamen religiösen Überbaus genutzt wurden. Die wenigen merowingerzeitlichen Gefäße mit individuellen, eingeritzten Graffiti stellen als Nachahmungen die Wertschätzung der eventuell bei Festen verteilten Exemplare mit Rollrädchenverzierung heraus.</p> 2023-09-19T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100132 From Inspiration to Imitation – the Unusual Imitation of a Solidus of Honorius from Års (Vesthimmerlands Komm. / DK) 2023-09-19T15:27:36+02:00 Anna Zapolska publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Von der Inspiration zur Imitation – die ungewöhnliche Imitation eines Solidus des Honorius </strong><strong>aus Års (Vesthimmerlands Komm. / DK)</strong><br>In einem Brakteatenfund aus Års in Nordjütland wurde eine lokal hergestellte Imitation eines Solidus des Honorius gefunden. Dies ist die bisher erste und einzige bekannte skandinavische Imitation eines spätantiken, beidseitig geprägten Solidus, die im westlichen Teil Skandinaviens entdeckt wurde. Tatsächlich sind analoge Nachahmungen typisch für den östlichen Teil, d. h. Gotland (wo sie wahrscheinlich hergestellt wurden), Öland, Südschweden und Bornholm. Zwei Funde stammen auch aus Pommern. Da es sich um eine spiegelbildlich geprägte Imitation handelt, ist davon auszugehen, dass sie von einem ungelernten Handwerker angefertigt wurde, der vielleicht mit der täglichen Herstellung von Matrizen für die Brakteatenherstellung beschäftigt war. Da sich die Herstellungstechnik von Brakteaten von der Herstellung von Matrizen und der Prägung von Münzen unterscheidet, war das Ergebnis des Experiments eine Münze, die spiegelverkehrt zum ursprünglichen Solidus des Honorius geprägt wurde, der als Vorlage diente.</p> 2023-09-19T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100131 Die westlichste Kharoṣṭhī-Inschrift – ein Elfenbeingriff aus Wels 2023-09-19T15:13:55+02:00 Harry Falk publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Renate Miglbauer publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Stefan F. Pfahl publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Die westlichste Kharoṣṭhī-Inschrift – ein Elfenbeingriff aus Wels. </strong><strong>Mit einem Anhang zu fernöstlichen Funden des 1. bis 2. Jahrhunderts n. Chr. im Römischen Reich</strong><br>Der Elfenbeingriff samt Silbermanschette aus dem Welser Stadtgebiet datiert ins 2. Jahrhundert n. Chr. Längs zur Griffachse verläuft zwei Mal eine von rechts nach links zu lesende Kharoṣṭhī-Ritzinschrift. Übersetzt lautet sie: »Dieser Grabstichel ist ein Geschenk des Königs« – gegenwärtig westlichster Beleg dieser indischen Schrift. Die Männerbüste auf dem Griffabschluss zeigt das Porträt des Königs. Das Werkzeug gelangte nicht durch Handel in den Westen, sein Besitzer brachte es bei einer Reise über die Seidenstraße aus dem heutigen China mit.</p> 2023-09-19T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100130 Eine frühkaiserzeitliche Überfangperle von der Krim in Urmitz (Lkr. Mayen-Koblenz / DE) am Mittelrhein 2023-09-19T15:04:03+02:00 Lennart S. Niehues publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Eine frühkaiserzeitliche Überfangperle von der Krim in Urmitz (Lkr. Mayen-Koblenz / DE) am Mittelrhein</strong><br>Unter den Sekundärbeigaben einer Brandbestattung claudischer Zeit im Umfeld der Militäranlagen von Urmitz sticht eine ungewöhnliche Glasperle hervor. Es handelt sich um eine Überfangperle mit Silberfolie, die wahrscheinlich aus dem <em>regnum Bospori</em> an der nordöstlichen Schwarzmeerküste stammt. Ab der frühen Kaiserzeit lässt sich hier die Stationierung römischen Militärs belegen. Die Perle könnte etwa durch Handelskontakte oder im Zuge von Truppenbewegungen über Donau und Rhein an ihren Fundort gelangt sein. Eine eindeutige Überlieferung hierzu fehlt bislang jedoch. Aus Westeuropa liegt derzeit kein direktes Vergleichsstück für die Perle vor.</p> 2023-09-19T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100129 A New Late Hallstatt Complex of Metal Ware from Panivtsi, Western Podolia / UA 2023-09-19T14:53:22+02:00 Mykola Bandrivskyi publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Mykhailo Bilyk publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Marianne Mödlinger publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein neuer späthallstattzeitlicher Komplex von Metallwaren aus Panivtsi, Westpodolien / UA. </strong><strong>Vorläufiger Bericht</strong><br>Ein neuer Komplex von Metallobjekten wurde Ende 2014 bei landwirtschaftlichen Arbeiten in der Nähe von Panivtsi in der Oblast Ternopil in der Ukraine entdeckt. Die Autoren konnten dokumentieren, dass zunächst der Boden eines großen, auf dem Kopf stehenden Bronzeeimers ausgegraben wurde; die Situla bedeckte zwei Bronzekessel, die übereinander gestellt worden waren. Die Gefäße waren in einer flachen Grube von etwa 1 m Durchmesser in einer Tiefe von 0,45–0,50 m unter der Oberfläche aufgestellt worden. Die jüngsten Bronzesitulas des Panivtsi-Typs kommen nur bis zur ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. vor. Der hier vorgestellte Depotfund der westpodolischen Gruppe zeigt die Koexistenz von Metallimporten aus dem östlichen Alpenraum und Oberitalien mit Metallprodukten aus rein lokaler<br>Herstellung (Kessel usw.) in geschlossenen Komplexen. Wie konnten solche »frühen« Gefäße und sicher »späte« Kessel in einem Fundkomplex gemeinsam vorkommen? Bis vor kurzem wurde angenommen, dass die Verwendung ähnlicher Gefäße (des »skythischen« Typs) in der modernen Ukraine erst im 5. Jahrhundert v. Chr. begann. Nach der Entdeckung in Shvaikivtsi, wo ein ähnlich geformter Kessel aus dem dritten Viertel des 8. Jahrhunderts v. Chr. gefunden wurde, und nun auch in Panivtsi, verschiebt sich die Datierung der ersten Verwendung dieser Art von gegossenen Gefäßen im untersuchten Gebiet jedoch um mindestens eineinhalb Jahrhunderte nach hinten. Nach der Entdeckung der beiden deformierten Kessel in Panivtsi ist die Funktion der Gefäße klarer geworden. Offenbar konnte der Kessel bei den rituellen Handlungen eine doppelte Rolle spielen: Entweder wurde er manipuliert, um militärisches Glück und göttlichen Beistand zu sichern, oder die Beisetzung der Gefäße stand im Zusammenhang mit dem Tod eines bedeutenden Würdenträgers oder Dynasten der damaligen Zeit. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die frühesten Funde von gegossenen Bronzekesseln in der modernen Ukraine in Westpodolien (Shvaikivtsi, Panivtsi) gemacht wurden. Am Beispiel der Kesselkomplexe sehen wir, dass die Verbindungen zwischen der mittleren Dnjestr-Region (einschließlich Westpodolien) und den Kulturen der Adriaküste, des ostalpinen Raums und Oberitalien, die zu Beginn der Ha-B3-Periode entstanden, in der Folgezeit nicht abbrachen und noch im 7. Jahrhundert v. Chr. existierten.</p> 2023-09-19T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100098 Auf dem Weg von oder nach Hallstatt? 2023-09-19T13:04:04+02:00 Peter Trebsche publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Helena Seidl da Fonseca publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Markus Staudt publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Auf dem Weg von oder nach Hallstatt? Neue Forschungen zur Rolle der hallstattzeitlichen Seeufersiedlung </strong><strong>in Traunkirchen (Bez. Gmunden / AT)</strong><br>Auf einer Halbinsel des Traunsees befindet sich die einzige bekannte Seeufersiedlung der Hallstattzeit in Österreich. Aufgrund der verkehrsgeografischen Lage sowie von Grab- und Siedlungsfunden wird seit Langem eine Funktion im Handel mit dem Salz aus der Saline von Hallstatt vermutet, die sich rund 33 km südlich von Traunkirchen befindet. Mittels minimalinvasiver Prospektionen unter Wasser und an Land gelang es in den Jahren 2020 und 2021, die Ausdehnung und Mächtigkeit der ältereisenzeitlichen Siedlungsschichten in Traunkirchen und ihre exakte Datierung zu klären. Durch die Bohrungen lässt sich eine ehemalige Bucht des Traunsees nachweisen, die einen idealen natürlichen Hafen an der Spitze der exponierten Halbinsel bot. Aufgrund der neuen Prospektionsergebnisse und umfangreicher Recherchen zeichnet sich ab, dass Traunkirchen seine Bedeutung während der Hallstattzeit nicht primär als Umschlagplatz im Salztransport, sondern vielmehr als Ausgangspunkt für die Versorgung der Saline mit Lebensmitteln und als Basis für die Lastenträger, Säumer oder Bootsleute erlangte.</p> 2023-09-19T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100092 Chronology of the Mesolithic Ihren 8 Site (Central Ukraine) 2023-09-19T12:45:19+02:00 Dmytro Kiosak publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Ebbe Nielsen publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Sönke Szidat publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Willy Tinner publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Chronologie der mesolithischen Fundstelle Ihren 8 (Zentralukraine)</strong><br>Der Beitrag schlägt eine präzisere Chronologie für die mesolithischen Ensembles der Fundstelle Ihren 8 in der zentralukrainischen Dnjepr-Region vor. Sie basiert auf einer kritischen Analyse der 33 bereits vorhandenen 14C-Datierungen sowie auf zwei neuen AMS-Datierungen an Knochenfunden. Die Ergebnisse weisen auf mindestens vier mesolithische Phasen hin: Drei liegen in der Zeitspanne zwischen 8200 und 7600 cal BC und eine weitere, deutlich jüngere Phase ist nach 6650 cal BC einzuordnen. Die Ensembles mit regelmäßigen Klingen sind also deutlich älter als sonst für das Spätmesolithikum üblich, sodass für die Südukraine eine mittelmesolithische Phase vorgeschlagen wird.</p> 2023-09-19T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100090 Inhaltsverzeichnis 2023-09-19T12:42:49+02:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Inhaltsverzeichnis</p> 2023-09-19T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100088 Titel 2023-09-19T12:38:44+02:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Titel</p> 2023-09-19T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97404 Early Medieval Finds from Czechowice (Gliwice / PL) 2023-06-27T15:11:04+02:00 Michał Grygiel publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Frühmittelalterliche Funde aus Czechowice (Gliwice / PL)</strong></p> <p>Mehrere polnische und deutsche Institutionen bewahren in ihren Sammlungen Archivdokumente auf, die Informationen über den Zufallsfund frühmittelalterlicher Objekte im Dorf Czechowice (heute im Stadtgebiet von Gliwice) in Oberschlesien enthalten. Die 1879 beim Bau einer Eisenbahnlinie gefundenen Artefakte wurden vom Königlichen Museum für Völkerkunde in Berlin erworben und gingen während des Zweiten Weltkriegs verloren. Erst kürzlich wurden einige von ihnen in der Sammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Berlin identifiziert. Zu den wichtigsten Funden gehören ein langes, gerades, einschneidiges Schwert, bei dem es sich um einen hybriden altungarischen Waffentyp handelt, und eine schmale Hammeraxt vom mährischen Typ. Beide Stücke wurden an derselben Stelle gefunden und gehörten wahrscheinlich zur Ausstattung eines Brandgrabes, das um die Mitte des 10. Jahrhunderts datiert.</p> 2023-07-04T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97401 Die Gräber von König Ludwig II. dem Deutschen († 876) und König Ludwig III. dem Jüngeren († 882) im Kloster Lorsch 2023-06-27T15:06:07+02:00 Mechthild Schulze-Dörrlamm publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Die Gräber von König Ludwig II. dem Deutschen († 876) und König Ludwig III. dem Jüngeren († 882) im Kloster Lorsch</strong></p> <p>Im Kloster Lorsch (Kr. Bergstraße) sind die ostfränkischen Könige Ludwig II. der Deutsche († 876) und Ludwig III. der Jüngere († 882) bestattet worden. Ihre Gräber gelten als verschollen, seit das Kloster 1621 im Dreißigjährigen Krieg fast völlig zerstört wurde. Zwei Augenzeugenberichte der damaligen Zeit sowie Befunde und Funde von Ausgrabungen erlauben aber den Schluss, dass Ludwig II. in dem riesigen Porphyrsarkophag ohne Inschrift beigesetzt worden war, der sich in der Krypta / Grabkirche hinter dem Chor der Basilika befunden hatte. Sein Sohn Ludwig III. ruhte in dem ringsum mit den Flachreliefs ionischer Pilaster verzierten Pilastersarkophag, der auf Säulchen im Mittelschiff gestanden und bei seiner Entdeckung im Jahre 1800 noch den ungestörten Leichnam dieses Königs enthalten hatte. Ludwig III. trug ein braun (?) kariertes Seidengewand mit Goldborten sowie Stiefel mit Sporen, von denen noch ein goldener Riemenschieber vorhanden ist. Diese wertvolle Beschreibung eines spätkarolingischen Königsgrabes ist dem Oberforstmeister und laienhaften Ausgräber Carl Freiherr von Hausen zu verdanken.</p> 2023-07-04T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97398 Eine Mühlenachse aus Doliche (Şehitkamil, Gaziantep / TR) 2023-06-27T14:54:16+02:00 Constanze Höpken publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Eine Mühlenachse aus Doliche (Şehitkamil, Gaziantep / TR)</strong></p> <p>Im Zentrum der antiken Stadt Doliche auf dem Keber Tepe wurde bei Ausgrabungen in einem monumentalen Gebäude zusammen mit weiteren verlagerten Eisenfunden ein Mühleisen gefunden. Diese Mühlenachse stammt wahrscheinlich aus römischer Zeit und gehörte zu einer Getriebemühle. Getriebemühlen unterscheiden sich von einfachen Mühlen durch ein festes Getriebe mit zwei Getrieberädern, durch die die eingespeiste Kraft übersetzt und die Leistung der Mühle erhöht wird. Die Entwicklung der Getriebemühlen erfolgte vermutlich im 2. Jahrhundert n. Chr.; sie sind bislang in Deutschland, England, Rumänien und Ungarn durch entsprechende Mühleisen nachgewiesen. Mit dem Fund aus Doliche liegt nun auch ein Nachweis aus dem Ostmediterraneum vor. Noch kann der Standort der Mühle in Doliche nicht lokalisiert werden, aber es ist zu vermuten, dass sie in einer Bäckerei im Zentrum der Stadt betrieben wurde.</p> 2023-07-04T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97396 Miniatures en plomb d’une sépulture d’Alba-la-Romaine (dép. Ardèche / FR) 2023-06-27T14:44:39+02:00 Marie Gagnol publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Fabien Isnard publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Michel Feugère publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Bleiminiaturen aus einem Grab in Alba-la-Romaine (dép. Ardèche / FR)</strong></p> <p>Im Rahmen einer archäologischen Präventivgrabung 2020 bei <em>Alba Helviorum</em>, dem heutigen Alba-la-Romaine und Hauptort der Helvier, kamen mehrere Gräber aus der frühen Kaiserzeit zutage, die um ein kreisförmiges Monument gruppiert waren. Diese Gräber könnten zu einem Familiengrabkomplex gehören, der mit einer nahe gelegenen <em>villa</em> in Verbindung steht. Das südlich des Grabmonuments entdeckte Grab DP 5294 ist eine gemischte Brandbestattung für eine vermutlich weibliche Person und datiert zwischen 60–100 n. Chr. Das Grab enthielt eine recht umfangreiche Ausstattung, darunter eine Reihe von Bleiminiaturen, ein Paar Sandalen, die an einer Patera befestigt waren, und ein Satz Strigiles mit Ringen. Zunächst werden die Gegenstände beschrieben und in ihren typologischen Kontext eingeordnet, dann wird die Hypothese aufgestellt, sie als Anspielung auf das <em>otium</em> und seine alltäglichen Manifestationen in einem relativ privilegierten Umfeld zu deuten: das Bad und die Körperpflege.</p> 2023-07-04T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97394 Un »cold case« irritant: les mandibules humaines de la Grotte de Han à Han-sur-Lesse (Rochefort, prov. Namur / BE) 2023-06-27T14:33:11+02:00 Bruno Boulestin publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Anthony Denaire publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Michel Timperman publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein irritierender »Cold Case«: die menschlichen Unterkiefer aus der Grotte de Han in Han-sur-Lesse (Rochefort, prov. Namur / BE)</strong></p> <p>Bei den Ausgrabungen von M.-E. Mariën 1964–1965 an der Plage des Petites Fontaines in der Grotte de Han in Han-sur-Lesse (Belgien) wurde in einer der späten Eisenzeit zugeordneten Schicht ein Depot von sieben menschlichen Unterkiefern entdeckt. Von Anfang an wurde angenommen, dass diese Überreste von abgetrennten Köpfen stammen, allerdings nur auf der Grundlage einer vorläufigen Untersuchung, die kurz nach dem Fund durchgeführt und bisher noch nicht durch eine detaillierte Analyse bestätigt worden war. Darüber hinaus schien eine Reihe von direkten Radiokarbondatierungen zu Beginn der 2000er-Jahre zu zeigen, dass die Köpfe aus verschiedenen Perioden von der Mittellatènezeit bis zur frühen römischen Epoche, also aus einer nacheisenzeitlichen Niederlegung, stammen.</p> <p>Unsere eingehende Studie der Unterkiefer zeigt zunächst, dass die vorläufige Untersuchung zwar größtenteils fehlerhaft war, dass aber mehrere Unterkiefer tatsächlich Enthauptunsspuren aufweisen, was die ursprüngliche Vermutung bestätigt. Zum anderen weist ein Teil von ihnen thermische Schäden auf, die wahrscheinlich darauf zurückzuführen sind, dass die Köpfe vollständig und noch mit Fleisch bedeckt dem Feuer ausgesetzt waren. Parallel dazu wurde eine neue Reihe von Radiokarbonanalysen durchgeführt, deren Ergebnisse teilweise im Widerspruch zu den Ergebnissen der früheren Analysen stehen, was dazu führt, dass die Datierungen insgesamt infrage gestellt werden. Es ist daher weder möglich zu beweisen, dass die Unterkiefer unterschiedlichen Alters sind, noch ihre Niederlegung direkt zu datieren, die in LT&nbsp;C oder D stattgefunden haben muss, wenn man sich auf die Grabungsergebnisse verlässt. Mehrere Argumente sprechen dafür, dass nur die Unterkiefer deponiert wurden, und zwar in einem einzigen Vorgang und relativ schnell nach dem Tod. Über den Verbleib der restlichen Köpfe wissen wir dagegen nichts, aber es gibt auch keine Hinweise darauf, dass sie in die Höhle gebracht wurden. Schließlich hat die Deponierung wahrscheinlich eine kultische Dimension, über ihre Bedeutung lässt sich jedoch nichts Genaueres sagen. Trotz einiger Gewissheiten bleibt dieser faszinierende Fund, der einzigartig ist, bis heute uninterpretierbar.</p> 2023-07-04T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97393 The Oldest Evidence of Silver Processing in Europe 2023-06-27T14:10:43+02:00 Jaroslav Peška publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Jaroslav Bartík publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Marek Fikrle publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Das älteste Zeugnis der Silberverarbeitung in Europa. Ein Hort aus Košíky (okr. Uherské Hradiště / CZ)</strong></p> <p>Im Frühneolithikum (4300–3800 v. Chr.) traten in Europa vermehrt sowohl einzelne Kupferfunde als auch Horte auf. Seit kurzem können wir ihnen einen kleinen Hort aus Košíky (Südostmähren / CZ) hinzufügen. Der Hort von Košíky ist einzigartig, da er eine neue Art von Artefakt enthielt&nbsp;– einen Kupferhammer mit einem verengten Griff und einer flach gehämmerten Arbeitsfläche anstelle einer Schneide. Die Autoren führten eine Rasterelektornenmikroskop-Analyse (REM) durch, die das Vorkommen von Silberplättchen nachwies, die an der Arbeitsfläche des Hammers klebten. Die Studie stellt nicht nur eine noch unbekannte Art der Kupferindustrie vor, sondern liefert auch den ersten Nachweis für die frühe Verwendung von Silberhämmern in Europa.</p> 2023-07-04T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97390 Petrographic Analysis of Ceramics from Swifterbant S3 (Prov. Flevoland / NL) (c. 4300–4000 cal BC) 2023-06-27T13:37:34+02:00 Daan C. M. Raemaekers publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Ole Stilborg publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Petrografische Analyse von Keramik aus Swifterbant S3 (prov. Flevoland / NL) (ca. 4300–4000 cal BC)</strong></p> <p>In diesem Artikel wird eine petrografische Analyse von 18 Keramikscherben aus Swifterbant S3 vorgestellt. Die Swifterbant-Keramik ist recht homogen. Die meisten Gefäße wurden aus einem Ton hergestellt, der Kieselalgen, Schwammnadeln und Glimmer enthält, und wurden mit Steinstückchen gemagert, die möglicherweise vor Ort gesammelt wurden. Wir vermuten, dass es sich bei den Pflanzenfragmenten in unseren Proben hauptsächlich um natürliche Einschlüsse handelt. Die aktuelle Probe wurde mit Scherben verglichen, die von de Roever (2004) aus S3 und benachbarten Fundorten untersucht wurden. Diese Scherben enthalten einige mit Schamotte gemagerte Tone. Dies bedeutet, dass die Stichprobengröße der vorliegenden Studie nicht ausreicht, um die Variabilität von Ton und Magerung zu erfassen. Unsere Analyse hat auch deutlich gemacht, dass die vorgeschlagene Korrelation zwischen Magerung und Funktion nicht so eindeutig ist, wie früher von Raemaekers et&nbsp;al. 2013 vorgeschlagen, und dass Emmer in Gefäßen aus allen Tonen und mit fast allen Magerungen gefunden wurde. Die petrografische Analyse unterstreicht die Unterschiede in der Keramiktechnologie zwischen der Swifterbant-Kultur und der Ertebølle-Kultur. Die Verwendung von Tonen, die reich an Pflanzenmaterial sind, ist typisch für die Swifterbant-Keramik.</p> 2023-07-04T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97389 Inhaltsverzeichnis 2023-06-27T13:34:53+02:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Inhaltsverzeichnis</p> 2023-07-04T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97388 Titel 2023-06-27T13:31:19+02:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Titel</p> 2023-07-04T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96452 Byzantine Zaba: A Case Study of the Mail Coat from the Iviron Monastery (Athos / GR) 2023-05-25T12:55:15+02:00 Errikos Maniotis publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Byzantinische <em>Zaba</em>: Eine Fallstudie des Kettenpanzers aus dem Iviron-Kloster (Athos / GR)</strong></p> <p>Der vorliegende wissenschaftliche Artikel untersucht die Kettenpanzer, die in den Klöstern Iviron, Hilandar und Diony­siou aufbewahrt werden, nachdem die Klöster die freundliche Erlaubnis gegeben haben, die betreffenden Objekte zu dokumentieren und zu studieren. Unseres Wissens nach sind dies die einzigen Kettenhemden, die aus der byzantinischen Zeit in Griechenland bekannt sind. Die Studie konzentriert sich auf den Iviron-Kettenpanzer mit dem Ziel, seine typologischen Merkmale zu erforschen, Informationen, die die Identifizierung und Datierung des Objekts erleichtern. Darüber hinaus werden in der Studie auch historische Bezüge zu derartigen Objekten und ihren Darstellungen in der Kunst als Vergleichsmittel herangezogen, wobei der Schwerpunkt auf den archäologischen Zeugnissen liegt. Der Überlieferung nach wird der Iviron-Kettenpanzer mit dem byzantinischen General Johannes Tornikios in Verbindung gebracht, der Ende des 10. Jahrhunderts das Iviron-Kloster gründete. Der General war ein Spross der großen Tornikios-Familie von Iberia, deren Mitglieder seit dem 10. Jahrhundert hohe Ämter bekleideten. Obwohl bereits Mönch, diente Johannes Tornikios in Basilius‘ II. erfolgreichem Feldzug gegen den Rebellen Bardas Skleros, und der Kaiser gab ihm die Erlaubnis, einen Teil der Beute zu behalten und um das Jahr 980 das Kloster Iviron zu gründen.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96451 Two Unusual Funerary Deposits from the Migration Period at the Hypogeum D, Modica-Scorrione W (Prov. Ragusa, Siciliy / I) 2023-05-25T12:48:41+02:00 Joan Pinar Gil publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Miroslav Pleska publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Zwei ungewöhnliche Grabausstattungen aus der Völkerwanderungszeit im Hypogäum D, Modica-Scorrione&nbsp;W (prov. Ragusa, Sizilien / I)</strong></p> <p>Die in den Jahren 2020 und 2021 durchgeführten Grabungskampagnen in der Hypogäen-Nekropole von Scorrione&nbsp;W (Modica, Ragusa, Sizilien) haben zur Dokumentation mehrerer architektonischer Strukturen geführt, die in die natürlichen Felswände eingetieft wurden, sowie von gut erhaltenen Gräbern und deren Beigaben. Darunter sind zwei Gruppen von Metallobjekten, die im regionalen Kontext einen außergewöhnlichen Charakter haben und aus mittel­europäischer Sicht von besonderem Interesse sind. Das Depot in Grab 7 stammt aus der Zeit der Vandalenüberfälle und ihrer angeblichen Herrschaft über Sizilien, während das Depot in Grab 6 in die Zeit von Odoaker und Theoderich gehört. Beide Grabausstattungen weisen Verbindungen zu mitteleuropäischen Bekleidungs- und Bestattungstraditionen auf und könnten mit einem militärischen Umfeld in Verbindung stehen. Es wird argumentiert, dass die Funde von Scorrione eine militärische Stationierung im Randgebiet von Syrakus zwischen der Mitte und dem Ende des 5. Jahrhunderts widerspiegeln könnten.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96450 Digitising a Roman Tabula Cerata from Alburnus Maior (Roşia Montană, Jud. Alba / RO) 2023-05-25T12:41:51+02:00 Csaba Szabó publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Ernő Szabó publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Horaţiu Cociş publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Călin Şuteu publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Paul Scrobotă publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Digitalisierung einer römischen <em>tabula cerata</em> aus Alburnus Maior (Roşia Montană, jud. Alba / RO)</strong></p> <p>Die Studie konzentriert sich auf eine der Wachstafeln aus den römischen Minen von Alburnus Maior (TC XV&nbsp;= TabCerD&nbsp;XVI), die kürzlich in der Sammlung des Museums von Aiud (Rumänien) wiederentdeckt und von den Autoren digitalisiert wurde. Der Artikel präsentiert den Fundkontext und seine komplexe Geschichte von 1855 bis zur Wiederentdeckung des Objekts im Jahr 2018, eine detaillierte Analyse der physischen Merkmale und des aktuellen Zustands der Wachstafel sowie eine vollständige Neuinterpretation und digitale Rekonstruktion des Inschriftenfeldes, die erste seit der Lesung von Theodor Mommsen. Wir stellen die alte Interpretation des fragmentarisch erhaltenen Textes der Wachstafel in Frage und schlagen vor, dass er als eine Form einer <em>adversaria</em> kontextualisiert werden muss. Die Autoren stellen auch die Bedeutung der H-RTI-Technik bei der Digitalisierung von fragilem, schwer zugänglichem archäologischem Erbe vor, insbesondere im Fall von Alburnus Maior, das 2021 als UNESCO-Weltkulturerbe ausgewählt wurde.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96449 Ein Moorskelett der Römischen Kaiserzeit aus Schleswig-Holstein – neue Untersuchungen zum Fund von Kühsen (Kr. Hezogtum Lauenburg) 2023-05-25T12:31:35+02:00 Angelika Abegg-Wigg publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Ben Krause-Kyora publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein Moorskelett der Römischen Kaiserzeit aus Schleswig-Holstein&nbsp;– neue Untersuchungen zum Fund von Kühsen (Kr. Hezogtum Lauenburg)</strong></p> <p>Die aus Schleswig-Holstein bekannten Moorleichen der Römischen Kaiserzeit sind archäologisch und forschungsgeschichtlich gesehen eine Befundkategorie von internationaler Bedeutung. Im Rahmen einer interdisziplinären Neuuntersuchung des 1960 entdeckten Moorskeletts von Kühsen (Kr. Herzogtum Lauenburg) konnten nun erstmals eine aDNA-Untersuchung, eine Isotopenanalyse und eine <sup>14</sup>C-Bestimmung erfolgen. Zusammen mit den anthropologischen Untersuchungsergebnissen und einer Neubetrachtung des archäologischen Befundes wird das Moorskelett von Kühsen in den Kontext schleswig-holsteinischer und nordeuropäischer Moorleichen eingeordnet.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96447 A Greek Stamp on an Imitation Rhodian Amphora from the Dava at Popeşti (Jud. Giurgiu, South-Eastern Romania) and Its Relevance for the Hellenistic Influence in the North-Thracian Hinterland 2023-05-25T12:23:40+02:00 Nona Palincaş publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Alexandru Avram † publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein griechischer Stempel auf einer nachgeahmten rhodischen Amphore aus dem <em>Dava</em> von Popeşti (jud. Giurgiu, Südostrumänien) und seine Bedeutung für den hellenistischen Einfluss im nordthrakischen Hinterland</strong></p> <p>Dieser Artikel behandelt ein einzigartiges Stück: ein Henkelfragment einer nachgeahmten rhodischen Transportamphore mit einem Stempel eines rhodischen Namens in griechischen Buchstaben, das in der getischen <em>Dava</em> von Popeşti (jud. Giurgiu, Südostrumänien) gefunden wurde. Es ist seit langem bekannt, dass im nordthrakischen Hinterland Nachahmungen hellenistischer (vor allem rhodischer) Transportamphoren hergestellt wurden. Ihre Stempel sind aber anepigraphisch, besser geeignet für eine Welt, in der nur wenige Menschen lesen konnten. Kürzlich wurde argumentiert, dass nördlich der Donau ägäische Trauben akklimatisiert wurden und eine lokale Weinindustrie&nbsp;– auf Basis von akklimatisierten und lokalen Trauben&nbsp;– entwickelt wurde&nbsp;– ein einzigartiges Phänomen in der sog. barbarischen Welt. Betrachtet man den Henkel im größeren Kontext seiner Entdeckung, so argumentiert dieser Artikel, dass er von einem Rhodier hergestellt wurde, der unter den Geten in der lokalen Weinindustrie arbeitete. Dies wiederum weist darauf hin, dass sich der hellenistische Einfluss nicht nur&nbsp;– wie früher angenommen&nbsp;– auf die gelegent­liche Produktion von Luxusgütern beschränkte, die von den Eliten im sozialen Wettbewerb zur Schau gestellt wurden, sondern auch auf die Entwicklung der lokalen Wirtschaft erstreckte.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96446 The Flözerbändli – a Late Palaeolithic / Early Mesolithic site in the Muota Valley (Canton Schwyz / CH) 2023-05-25T11:41:39+02:00 Urs Leuzinger publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Jehanne Affolter publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Claudia Beck publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Simone Benguerel publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Marcel Cornelissen publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Benjamin Dietre publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Pere Gelabert publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Regula Gubler publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Jean Nicolas Haas publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Irka Hajdas publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Walter Imhof publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Reto Jagher publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Roger JeanRichard publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Theis Z. T. Jensen publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Ferdinand Kleyhons publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Werner Kofler publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Caroline Leuzinger publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Catherine Leuzinger-Piccand publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Werner Müller publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Walter Oberhuber publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Caroline Posch publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Christine Pümpin publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Werner H. Schoch publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Sarah Stadler publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Hannah Stanger publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Pascal Staub publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Alberto J. Taurozzi publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Timothy Taylor publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Shevan Wilkin publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Das Flözerbändli&nbsp;– eine spätpaläolithische / frühmesolithische Fundstelle im Muotatal (Canton Schwyz / CH)</strong></p> <p>In den Sommern 2020/2021 untersuchte ein Archäologen- und Paläoökologenteam die Fundstelle »Flözerbändli«, eine überhängende Felswand auf 740 m ü. M. direkt über dem rechten Ufer der Muota. Dabei entdeckten sie frühmesolithische Schichten, die Holzkohlen aus der Zeit von 9746-8294 v. Chr., Steinartefakte, darunter Geschosseinsätze, sowie Tierknochen und botanische Reste lieferten. Bemerkenswert ist der Fund eines verzierten Hirschgeweihfragments mit regelmäßigen Grübchenreihen, das in die Zeit von 10519-10028 v. Chr. datiert. Solche Objekte aus dem Spätpaläolithikum sind sehr selten. Auf dem Gebiet der Gemeinde Muotathal sind weitere mesolithische Fundstellen bekannt.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96445 Jahresinhaltsverzeichnis 2023-05-25T11:39:40+02:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Jahresinhaltsverzeichnis</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96444 Inhaltsverzeichnis 2023-05-25T11:37:17+02:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Inhaltsverzeichnis</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96443 Titel 2023-05-25T11:35:09+02:00 Die Redaktion publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p>Titel</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96442 The Bird of Prey Hunts a Hare/Quadruped 2023-05-25T11:08:53+02:00 Nad’a Profantová publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Der Raubvogel jagt einen Hasen/Vierbeiner. Ein neues Motiv im Rahmen eines Gürtelbeschlags eines byzantinisch-spätawarischen Khaganat-Typs aus Südmähren, Tschechische Republik</strong></p> <p>In diesem Artikel wird ein neuer Fund eines Gürtelbeschlags aus Weißmetall mit dem Motiv »Raubvogel jagt Hasen« aus Südmähren analysiert. Der Beschlag byzantinischen Ursprungs (mit byzantinischen Schließen?) hat nur eine Analogie im Karpatenbecken, und eine ähnliche Darstellung befand sich auf der silbernen Gürtelgarnitur aus Fotovizh (Sumy&nbsp;obl./UA). In diesem Depot befanden sich acht Stücke von Hauptbeschlägen, die in die Mitte des 8.&nbsp;Jahrhunderts datieren. In derselben Region wie unser Fund, in Moravský Svätý Ján (okr.&nbsp;Senica/CZ), wurde ein Hort/Depot mit einer Riemenzunge mit der Darstellung eines Mannes und eines Raubvogels&nbsp;– wohl eines Falken&nbsp;– aus derselben Zeit gefunden. Es handelt sich um ein lokales Produkt. Die lokalen Eliten nutzten Selbstbestätigungssymbole byzantinisch-spätawarischer Art, wobei sie die byzantinischen Originale kopierten oder imitierten.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96441 Geological Hazards in Archaeological Heritage. Building Damage in the Roman Domus Casa de la Exedra at Italica (Santiponce, Prov. Sevilla/E) 2023-05-25T10:53:36+02:00 Beate Brühlmann publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Rafael Hidalgo-Prieto publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Alexander von Schéele publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Clara Tello-Martín publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Klaus Reicherter publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Félix Teichner publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Geologische Risiken im archäologischen Erbe. Gebäudeschäden in der römischen <em>domus</em> Casa de la Exedra in Italica (Santiponce, prov.&nbsp;Sevilla/E)</strong></p> <p>Durch Setzungsdifferenzen ausgelöste Bauschäden, die durch instabile Böden und Fundamente verursacht werden, sind ein erhebliches Problem. Sie stellen eine kontinuierlich steigende Gefahr dar, und zwar nicht nur für die kritische Infrastruktur, sondern gleichermaßen auch für alle antiken oder modernen Gebäude. Es ist entscheidend, die Ursache, die Geschwindigkeit und die Richtung des Abrutschens und des Absenkens zu verstehen und zu bestimmen, um die notwendigen Gegenmaßnahmen zum Schutz von Kulturdenkmälern oder heutigen Gebäuden in Angriff nehmen zu können. Die römische Stadt Italica (Santiponce) im Süden Spaniens und am nördlichen Stadtrand von Sevilla gelegen, steht im Mittelpunkt dieser Fallstudie. Die Stadt wurde auf plastischen Tonen aus dem Miozän, den <em>Margas azules</em>, errichtet, die bei erhöhter Belastung zum Kriechen, Rutschen und Verformen tendieren. In Verbindung mit der geringen Zugfestigkeit des römischen Betons traten innerhalb eines Jahrhunderts Bauschäden an den in kurzer Zeit errichteten Gebäuden im neuen hadrianischen Stadtviertel, der Nova Urbs, auf. Diese konnten für die Casa de la Exedra exemplarisch untersucht werden. Terrestrische Laserscandaten (TLS) halfen dabei, die Bauschäden, d. h. die Brüche und Risse, in der Casa de la Exedra zu kartieren und zu klassifizieren. Im Ergebnis ließ sich eine Gleitrichtung des gesamten Gebäudes nach N (NW-NE) feststellen, offensichtlich das Resultat des Anschwellens und Zusammenziehens der plastischen Tone der <em>Margas azules</em>.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96439 Bleitafeln aus Charterhouse-on-Mendip (Somerset /GB) mit Inschriften aus der Samtherrschaft der Kaiser Marcus Aurelius und Lucius Verus – Neubewertung und Neudatierung 2023-05-25T10:47:18+02:00 Norbert Hanel publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Bleitafeln aus Charterhouse-on-Mendip (Somerset /GB) mit Inschriften aus der Samtherrschaft der Kaiser Marcus Aurelius und Lucius Verus&nbsp;– Neubewertung und Neudatierung</strong></p> <p>Bei den beiden mit einer Kaiserinschrift versehenen Bleifragmenten aus Charterhouse-on-Mendip (Somerset/GB) handelt es sich nicht um Teile von Bleibarren, sondern um dünnwandige Tafeln mit einer anhand des Inschriften­formulars zu rekonstruierenden Länge von ungefähr 50&nbsp;cm und einer Höhe von ca. 10&nbsp;cm. Die Inschrift selbst entspricht dem Formular von bislang drei pyramidenstumpfförmigen Bleibarren, die im Bergbaugebiet Mendip Hills im Südwesten Englands zutage kamen. Mit Hilfe der Kartuscheninschriften lassen sich die Inschriftenreste auf den Bleitafeln ergänzen: Gegenüber den bisherigen Datierungen gehören sowohl die Bleitafeln als auch die Bleibarren in die Jahre 164-166 n.&nbsp;Chr. während der Samtherrschaft der Kaiser Marcus Aurelius und Lucius Verus.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96438 Für immer verschlossen? Zur transzendentalen (?) Bedeutung der frühkaiserzeitlichen Kästchenbeigabe 2023-05-25T10:41:12+02:00 Lennart Niehues publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Für immer verschlossen? Zur transzendentalen&nbsp;(?) Bedeutung der frühkaiserzeitlichen Kästchenbeigabe. Ein Fallbeispiel aus Urmitz (Lkr.&nbsp;Mayen-Koblenz)</strong></p> <p>Zwischen 1978 und 1982 wurde bei Urmitz (nahe Koblenz) das römische Brandgräberfeld »Auf’m Bungert« ausgegraben. Aus Grab 1980_0054, St.&nbsp;48 stammen unter anderem Teile eines frühkaiserzeitlichen Spreizfederschlosses mit Parallelen aus dem Gräberfeld von Badenheim. Der Fund aus Urmitz erlaubt erstmals eine technische Rekonstruktion und wirft Fragen nach der Funktion des Kästchens im Kontext spätlatènezeitlich geprägter Beigabensitten auf. Vielleicht hatte das Kästchen eine rein sepulkrale Funktion, da die Möglichkeit zum Öffnen fehlte. Zudem ermöglicht eine im Grab aufgefundene eiserne Kragenfibel eine grundlegende Zusammenstellung und zeitliche Einordnung dieser sonst ausschließlich aus Bronze gefertigten Fibelform.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96437 Ein »hellenistischer« Goldohrring aus Reiden-Brättschällenberg (Kt. Luzern/CH) 2023-05-25T10:35:50+02:00 Ebbe H. Nielsen publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Ein »hellenistischer« Goldohrring aus Reiden-Brättschällenberg (Kt.&nbsp;Luzern/CH)</strong></p> <p>Der Fund eines Goldohrrings aus Reiden-Brättschällenberg (Kt.&nbsp;Luzern/CH) ist bis anhin einmalig nördlich der Alpen. Obwohl das Stück am besten mit hellenistischen Ohrringen zu vergleichen ist, kann eine lokale Herstellung nicht ausgeschlossen werden. Der Fund konnte nicht stratigraphisch eingeordnet werden. Die Fundstelle hat Funde aus beinahe allen Phasen seit dem Neolithikum geliefert. Einige Siedlungsbefunde konnten noch nicht eindeutig datiert werden. Vergleiche mit mediterranen Funden weisen aber auf eine latènezeitliche Datierung des Ohrrings hin. Der Charakter der Fundstelle bleibt ungeklärt, eventuell handelt es sich um eine befestigte Hügelsiedlung, die den Nord-Süd-Verkehr im Wiggertal (Jura/Mittelland-Alpen) dominiert hat. Das reiche Fundmaterial und die topographische Situation weisen auf eine besondere Stellung der Siedlung hin.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96436 Das frühlatènezeitliche Wagengrab auf dem Petrisberg in Trier 2023-05-25T10:28:21+02:00 Hans Nortmann publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Das frühlatènezeitliche Wagengrab auf dem Petrisberg in Trier</strong></p> <p>Ein Kammergrab mit zweirädrigem Wagen oberhalb der Moseltalweite von Trier ermöglicht im Anschluss an ältere Befunde eine weitgehend eindeutige Rekonstruktion frühlatènezeitlicher Wagen. Ein zugehöriger durchbrochen verzierter Eisenbeschlag lässt sich der Formierungsphase des Frühlatènestils zuordnen. Für das in typischer Weise exponiert platzierte Prunkgrab konnte in geringer Distanz die zugehörige Siedlung festgestellt werden.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96435 Late Bronze Age Bronze Detachable Barbed Harpoons with Line Hole and a Spur from Hungary 2023-05-25T10:19:52+02:00 János Gábor Tarbay publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Spätbronzezeitliche abnehmbare Harpunen mit Widerhaken, Fangleinenloch und Sporn aus Ungarn</strong></p> <p>Die Studie beschäftigt sich mit ostmitteleuropäischen abnehmbaren Harpunenspitzen mit Widerhaken und einem Sporn aus Bronze. Diese einzigartigen spätbronzezeitlichen (Br D-Ha B1) Fischerei- und Jagdinstrumente waren in den Gebieten des heutigen Ungarn, Serbien und Bulgarien entlang der großen Flüsse wie Donau und Theiß verbreitet. Wie ihre Gegenstücke aus Geweih, die während der Kupferzeit in Europa aufkamen, finden sich für diese Harpunenspitzen aus Metall gute funktionale Entsprechungen im ethnographischen Material der Nunavut-Kultur in Nordkanada und Grönland, insbesondere in der klassischen Thule-Kultur (900-1600 n.&nbsp;Chr.). Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Harpunen in der Vorgeschichte des Karpatenraums für die Ausbeutung von Großfischen (Karpfen, Wels, Hecht, Beluga-Stör, etc.) genutzt wurden, die in den lokalen Strategien der spätbronzezeitlichen Nahrungsmittelproduktion eine wichtige Rolle gespielt haben könnten. Die Studie untersucht die Funktion und den Gebrauch von Harpunenspitzen aus Metall, ihre Befestigungsmöglichkeiten und die Bedeutung des Harpunierens im täglichen Leben der spätbronzezeitlichen Gesellschaften im Karpatenbecken.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96434 Diskoide Grundformenproduktion mit »Blattspitzen«: ein Fundplatz des späten Mittelpaläolithikums bei Albersdorf, Stadt Vilshofen a. d. Donau (Lkr. Passau) 2023-05-25T10:12:03+02:00 Jürgen Richter publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Thomas Albert publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de Sebastian Szyja publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de <p><strong>Diskoide Grundformenproduktion mit »Blattspitzen«: ein Fundplatz des späten Mittelpaläolithikums bei Albersdorf, Stadt Vilshofen a.&nbsp;d. Donau (Lkr.&nbsp;Passau)</strong></p> <p>Durch die Tätigkeit von Sammlern ist in den letzten Jahrzehnten am bayerischen Donaulauf eine ganze Fundprovinz mit spät-mittelpaläolithischen Siedungsplätzen zu Tage getreten, die auf die Anwesenheit der spätesten Neandertaler in dieser Region deuten. Gemeinsames Merkmal sind die »Blattspitzen« (als Geschossbewehrungen oder Messer verwendet), doch unterscheiden sich die Inventare in den verschiedenen Rezepten der Grundformenproduktion: Das Beispiel des Inventars von Albersdorf belegt zum ersten Mal die Nutzung des Diskoiden Konzeptes der Grundformenproduktion zur Herstellung von »Blattspitzen«. Die nach ihrer technischen Achse asymmetrischen Grundformen wurden hierbei nach einer intendierten Symmetrieachse erneut ausgerichtet und entsprechend formüberarbeitet.</p> 2023-05-31T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt