https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/issue/feedArchäologisches Korrespondenzblatt2024-12-16T10:10:25+01:00Dr. Claudia Nickelclaudia.nickel@leiza.deOpen Journal Systems<div style="margin-top: 1.5em;"><a title="zur aktuellen Ausgabe" href="/index.php/ak/issue/current"><img id="titleImg" src="/public/journals/98/cover_issue_3146_de_DE.jpg" alt="" /></a> Das Archäologische Korrespondenzblatt, das vom <a href="http://web.rgzm.de/">Römisch-Germanischen Zentralmuseum </a>herausgegeben wird, erscheint vierteljährlich und informiert die Fachwelt in kurzen Beiträgen über neue Ergebnisse der archäologischen Forschung. Es versteht sich als aktuelle wissenschaftliche Zeitschrift zu Themen der vor- und frühgeschichtlichen sowie provinzialrömischen Archäologie und ihrer Nachbarwissenschaften in Europa. Neben der Forschungsdiskussion finden hier Neufunde und kurze Analysen von überregionalem Interesse ihren Platz.<br />Der Umfang der Artikel beträgt bis zu 20 Druckseiten; Beiträge auf Englisch und Französisch werden ebenfalls angenommen.<p>Unabhängige Redaktoren begutachten die eingereichten Artikel (peer review).</p><p>Das Archäologische Korrespondenzblatt wird zukünftig zeitverzögert mit einem Jahrgang Abstand über die Universitätsbibliothek Heidelberg digital erscheinen.</p><p>Alle Zeitschriftenbeiträge erhalten einen digitalen Objektbezeichner (Digital Object Identifier, doi), der das Zitieren und Verlinken der Artikel vereinfacht. Das Hosting für das Archäologische Korrespondenzblatt online übernimmt die Universität Heidelberg, die Kooperationspartner in diesem Projekt ist und die Langzeitarchivierung der Beiträge garantiert.</p></div>https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108589Titel2024-12-16T09:31:56+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Titel</p>2024-12-16T00:00:00+01:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108588Inhaltsverzeichnis2024-12-16T09:24:32+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Inhaltsverzeichnis </p>2024-12-16T00:00:00+01:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108492Ältereisenzeitlicher Bernstein an der Heuneburg2024-12-10T13:26:05+01:00Leif Hansenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMiloslav Chytráčekpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deLukáš Kučerapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deKatja Hagemannpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deDoris Mischkapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMartin Golecpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMichal Dienstpierpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deZuzana Golec Mírovápublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deVojtěch Zemekpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deDirk Kraussepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ältereisenzeitlicher Bernstein an der Heuneburg. Neue Erkenntnisse zur Herkunft des Bernsteinrohmaterials und seiner Verarbeitung</strong></p> <p>Im Rahmen eines von der Tschechischen Wissenschaftsstiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsprojektes sollen zwischen 2023 und 2026 Bernsteinobjekte aus diversen mitteleuropäischen Kontexten der älteren Eisenzeit (Ha C – Lt A) mithilfe naturwissenschaftlicher Methoden untersucht werden. Der Fokus liegt auf der Herkunftsbestimmung des Bernsteins, der Rekonstruktion der Fernhandelsnetzwerke und der Analyse sozioökonomischer und handwerklicher Aspekte. Zu Beginn des Projekts erfolgte eine Untersuchung des Bernsteins von dem bedeutenden späthallstattzeitlichen Machtzentrum Heuneburg. Während das Rohmaterial der Bernsteinobjekte von der Heuneburg selbst aus dem Gebiet zwischen der polnischen und litauischen Ostseeküste stammt, hat der Werkstoff aus dem Bettelbühl-Grabhügel 4 seinen Ursprung im Nordseegebiet und der westlichen Region der Ostsee (Dänemark/Norddeutschland). Dies bietet faszinierende Einblicke in die Handels- und Tauschnetzwerke der älteren Eisenzeit.</p>2024-12-16T00:00:00+01:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108491Heiligenfibeln in the Netherlands: a Provisional Check-List2024-12-10T13:10:17+01:00Kees Veelenturfpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Heiligenfibeln in den Niederlanden: eine vorläufige Checkliste</strong></p> <p>In der Karolingerzeit tauchte im heutigen Deutschland und in den Niederlanden eine besondere Art von Scheibenfibeln auf. Ihr Material ist eine Kupferlegierung mit Email, obwohl neuere Forschungen auch Scheibenfibeln ohne Email in die Diskussion um diese Heiligenfibeln einbezogen haben. Letztere Bezeichnung wurde von den angeblichen Nimbussen über den Köpfen der auf den Fibeln abgebildeten menschlichen Figuren abgeleitet. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren etwa 100 Heiligenfibeln bekannt. Ihre Zahl hat in den letzten Jahrzehnten beträchtlich zugenommen, was eine neue Bestandsaufnahme erforderlich macht, um eine Grundlage für die Revision des Bildes von ihrer Verbreitung zu schaffen und die überlieferten Meinungen über dieses einzigartige Phänomen des frühmittelalterlichen Personenschmucks zu bewerten.</p>2024-12-16T00:00:00+01:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108490Nachhaltiger und vielseitiger Umgang mit Ressourcen2024-12-10T08:47:47+01:00Eckhard Deschler-Erbpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deSabine Deschler-Erbpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deNadine Noldepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deAndreas Schaubpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Nachhaltiger und vielseitiger Umgang mit Ressourcen. Eine Knochen verarbeitende Werkstatt des 3. Jahrhunderts im <em>vicus</em> von Aquae Granni/Aachen</strong></p> <p>Dank der Aachener Tunnelgrabung im Jahr 2013 können wir eine Knochen verarbeitende Werkstatt mit straßenseitigem Verkaufsraum nachweisen, deren Zerstörung vielleicht mit den Unruhen der Jahre 275/276 n. Chr. in Zusammenhang stand. Die Nähe des Forums und der Heilthermen macht die Produktion von (Haar)Nadeln, die für die komplizierten Haarmoden des 3. Jahrhunderts unerlässlich waren, anscheinend zu einem lukrativen Geschäft; dafür sprechen u. a. Fragmente von Luxusgerät (Schlangenfadengefäß, Bronzekanne, Jaspisgemme) aus dem Verkaufsraum der Werkstatt. Die genaue Analyse des umfangreichen Knochenmaterials ermöglichte es dabei, innerhalb der Werkstatt Lager-, Arbeits- und Verkaufsräume klar zu lokalisieren und damit den gesamten Produktionsablauf vollständig zu dokumentieren.<br></p>2024-12-16T00:00:00+01:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108489A Hoard from Grabionna2024-12-10T08:09:35+01:00Aldona Garbacz-Klempkapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJarosław Rolapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deŁukasz Kowalskipublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMałgorzata Perek-Nowakpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deGrażyna Szczepańskapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deSzymon Bednarzpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ein Hort aus Grabionna. Neue Informationen zur Herstellung und Verwendung von Metallarbeiten im Baltikum</strong></p> <p>Im Jahr 2016 wurde bei landwirtschaftlichen Arbeiten im Dorf Grabionna im Nordwesten Polens ein Metallhort ausgegraben. Der Hort besteht aus über 100 Bronze- und Eisenartefakten aus der frühen Eisenzeit, darunter Körperschmuck, eine Waffe, Werkzeuge, Pferdegeschirr und andere Metallgegenstände, die in zerfallene Textilverpackungen eingewickelt waren, und stellt ein wichtiges archäologisches Erbe der Region dar. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse archäologischer, metallografischer und chemischer Untersuchungen der Bronze- und Eisenartefakte vorgestellt und diskutiert, die durch Hinweise auf Konservierungsprobleme und Textilabdrücke auf den Metallgegenständen untermauert werden, um die Biografie des Grabionna-Hortes zu ergänzen und unser Wissen über die metallurgischen Aktivitäten und die Metallhortung während der frühen Eisenzeit im Baltikum zu erweitern.</p>2024-12-16T00:00:00+01:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/108485Die bronzezeitliche Deponierung aus Güttingen TG Im Rain2024-12-09T13:08:49+01:00Simone Benguerelpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deUrs Leuzingerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMarkus Binggelipublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deTorsten Bogatzkypublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJorge Domingo Carillo-Briceñopublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deIrene Ebneterpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deChristian Klugpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMaria C. Kolp-Godoy Allendepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deLinda Leuenbergerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deBernhard Muiggpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJakob Näfpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deAntoinette Rast-Eicherpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deSönke Szidatpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deFranz Zahnpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deHansjörg Brempublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Die bronzezeitliche Deponierung aus Güttingen TG Im Rain</strong></p> <p>Bei einer bewilligten Prospektion mit dem Metalldetektor kam in der Flur »Im Rain« in der Gemeinde Güttingen im schweizerischen Kanton Thurgau eine mittelbronzezeitliche Deponierung zum Vorschein. Diese konnte <em>en bloc</em> geborgen und unter Laborbedingungen im Amt für Archäologie des Kantons Thurgau freigelegt werden. Es fanden sich über 158 Objekte. Diese umfassen 14 Stachelscheiben, elf Spiralen, etwa 90 Bernsteinperlen, ein Fragment aus bearbeitetem Gagat, zwei Spiralfingerringe, acht Goldspiralen, ein Ringchen, ein Fingerringfragment (?), zwei Spiralröllchen, eine Pfeilspitze, eine Ahlenspitze, eine Pflockniete, einen durchlochten Bäreneckzahn, einen Biberzahn, einen pyritisierten Ammoniten, einen fossilen Haifischzahn, ein Bergkristallfragment und 21 Eisenoxid-Konkretionen. Zwei <sup>14</sup>C-Datierungen sowie die typologische Einordnung weisen den Hortfund in die frühe Mittelbronzezeit (Bz B/C1, um 1500 v. Chr.). Die Kombination von Frauenschmuck, Waffenbestandteilen und Naturspielen deutet auf einen rituellen Kontext hin.</p>2024-12-16T00:00:00+01:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106434Die Archäologie des 1. Jahrtausends zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und wissenschaftlicher Relevanz2024-08-28T16:45:39+02:00Alexander Velingpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Die Archäologie des 1. Jahrtausends zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und wissenschaftlicher Relevanz</strong></p> <p>Die traditionelle Frühgeschichtliche Archäologie ist von einem hybriden Ansatz geprägt, der durch die Interaktion textlicher und materieller Quellen bestimmt wird. Dieses Fundament ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend ins Wanken geraten, was eine grundlegende Aktualisierung erfordert und gleichzeitig Raum für eine Neuausrichtung öffnet. Dabei sind zwei Fluchtlinien von besonderem Interesse, einerseits die wissenschaftliche Relevanz der Frühgeschichtlichen Archäologie und andererseits deren gesellschaftliche Verantwortung. Beide Aspekte führen zu einer Archäologie des 1. Jahrtausends, die einen konstruktivistischen Ansatz verfolgt und sich dabei reflektiert und transparent in der Gesellschaft, aus der heraus sie betrieben wird, positioniert.</p>2024-09-03T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106404Urban Copper-based Technology in Brno2024-08-28T09:08:30+02:00Matěj Kmošekpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deRudolf Procházkapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMatěj Březinapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMarie Machovápublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Städtische Technik auf Kupferbasis in Brno. Archäometallurgische Analyse der Funde aus der Pekařská Straße in Brno</strong></p> <p>Der Artikel präsentiert die wichtigsten Ergebnisse der 417 archäometallurgischen Analysen des vielfältigen Fundkomplexes (1504 Stücke) von Nichteisenmetallartefakten, die während der Rettungsgrabung im Jahr 1989 in der Pekařská Straße in Brno (Brno-město/CZ) geborgen wurden. Die Fundmenge, die vom späten 15. bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts datiert, besteht hauptsächlich aus Trachtbestandteilen. Zudem umfasst sie Schmuck, persönliche Hygieneartikel sowie andere Gegenstände der Haushaltsausstattung und spirituellen Kultur. Zur Untersuchung wurden mehrere Methoden verwendet, darunter pXRF, optische Mikroskopie und Metallographie mit SEM/EDS. Die allgemeine Materialzusammensetzung zeigt eine dominante Verwendung von Messing mit einem Hauptpeak bei 17 % Zink und einem maximalen Anteil von 36 %, gefolgt von Rotguss (Zinnmessing), gelegentlicher Anwesenheit von unlegiertem Kupfer und Zinnbronze. Die Ergebnisse zeigten unterschiedliche Strategien der Materialnutzung für die Produktion bestimmter Gruppen, z. B. das Vorkommen von Hochmessing für Stecknadeln, Rotguss für Schnallen und unlegiertem Kupfer für Halbzeuge.</p>2024-09-03T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106403Ein Hippogreif im Rheinland?2024-08-28T08:58:09+02:00Anna Flückigerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deValerie Palmowskipublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ein Hippogreif im Rheinland? Ein endmerowingisches Schmuckstück mit goldenem Pressblech aus einem Kindergrab in Euskirchen-Kuchenheim</strong></p> <p>Der Beitrag thematisiert eine singuläre, mit goldenem Pressblech verzierte rechteckige Schmuckscheibe aus einem Kindergrab in dem merowingerzeitlichen Gräberfeld von Euskirchen-Kuchenheim (Kr. Euskirchen/DE). Nach einer typochronologischen Einordnung des Befundes und der Beifunde werden das Artefakt sowie die bildliche Darstellung darauf analysiert. Der ungewöhnliche Fund sowie die Hinweise auf eine sekundäre Anbringung des Pressbleches geben Anlass für weiterreichende Überlegungen: einerseits zu dessen Objektbiografie und den zeitlich-räumlichen Verbindungen, die sich an dem Artefakt und vergleichbaren Funden und Darstellungen aufzeigen lassen, andererseits zu Praktiken im Zusammenhang mit der Wiederverwendung von Objekten, die sich für Kinderbestattungen im Frühmittelalter vermehrt abzeichnen.</p>2024-09-03T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106402Das Reitzeug aus dem spätmerowingerzeitlichen Kammergrab der Dame von Aufhausen/Bergham (Stadt Erding)2024-08-28T08:47:55+02:00Bettina Keil-Steentjespublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deBernd Päffgenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Das Reitzeug aus dem spätmerowingerzeitlichen Kammergrab der Dame von Aufhausen/Bergham (Stadt Erding)</strong></p> <p>Das überhügelte frühmittelalterliche Kammergrab von Aufhausen/Bergham (Lkr. Erding/DE) wurde bald nach seiner Errichtung gestört. Von der Bestatteten und dem Maultier verblieben nur wenige Knochen im Grab. Eine Reihe von Beigaben war entnommen. Die beiden Sättel – ein Quersattel für den Damensitz und ein normaler Reitsattel für den Männersitz – sowie das Reitzeug wurden bei der Öffnung des Grabes offenbar bewegt und in Teilen verlagert, doch scheinen sie weitgehend vollständig in der Kammer verblieben zu sein. Die prächtige Reitausstattung betont den hohen gesellschaftlichen Status der Frau vermutlich nicht nur durch ihren rein materiellen Wert, sondern auch über die symbolische Bedeutung der Grabbeigaben.</p>2024-09-03T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106401Poisonous Beauty2024-08-28T08:34:10+02:00Peter van den Broekepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deLucy Kubiak-Martenspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deIneke Joostenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deLuc Megenspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deOtto Brinkkemperpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Giftige Schönheit. Ein Weißbleispender aus einem einheimisch-römischen Kammergrab in Nijmegen</strong></p> <p>Eine rätselhafte Grabbeigabe aus einem hölzernen Kammergrab in einem einheimisch-römischen (batavischen) Gräberfeld in Nijmegen (Prov. Gelderland/NL) wurde mit verschiedenen Techniken identifiziert. Es handelt sich um einen mit Cerussit (Weißblei) gefüllten Abschnitt eines Pflanzenstängels, der offenbar von einem Bronzezylinder umschlossen war. Zusätzliche Untersuchungen mit dem Rasterelektronenmikroskop führten zu einer genaueren Bestimmung des Pflanzenteils: Es handelt sich um eine Sumpfpflanze, wahrscheinlich Teich-Schachtelhalm (<em>Equisetum fluviatile</em>).<br />Der dünne hohle Knochen an einem der Enden des Stängels könnte ein Haarbündel enthalten haben, sodass es sich um einen schlanken Pinsel handeln könnte. Auch ohne diese Eigenschaft kann das Artefakt als ein kosmetisches Attribut betrachtet werden. Bleiweiß war in der römischen Welt ein bekanntes Mittel zur Aufhellung des Gesichts. Das schmale Ende deutet jedoch darauf hin, dass es sich bei dem Objekt eher um einen Spender für weißen Eyeliner handelt.<br />Der Ursprung des Artefakts könnte im östlichen Europa liegen. Darauf deutet ein weiterer besonderer Fund hin, der den Leichenbrandresten beilag: eine Fibel, die in Nordwesteuropa ihresgleichen sucht. Die besten Entsprechungen finden sich im östlichen Donaubecken, wo auch batavische Hilfstruppen stationiert waren.</p>2024-09-03T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106399Ibisförmige Goldkannen im Isis-Kult2024-08-28T08:08:20+02:00Stefan F. Pfahlpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJohann C. Kaupppublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ibisförmige Goldkannen im Isis-Kult</strong></p> <p>In Pompeji und Stabiae sind auf Wandmalereien mehrere formidentische Gefäße abgebildet. Aufgrund der gelben Freskenfarbe in Kombination mit farbigem Edelsteindekor handelt es sich um Goldkannen. Der lateinische Gefäßname lautet <em>hydraeum</em>, abgeleitet vom griechischen ὑδρεῖον. Die kostbaren Kannen fanden im Isis-Kult Verwendung und wurden auf einem runden Tablett getragen; sie enthielten Wasser.</p>2024-09-03T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106351Traces Left by Ards and a Mouldboard Plough in the Prehistory of the Netherlands, Especially in Its Western Coastal Areas2024-08-27T13:28:41+02:00Corrie Bakelspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Spuren, die Hakenpflüge und ein Beetpflug in der Vorgeschichte der Niederlande, insbesondere in den westlichen Küstengebieten, hinterlassen haben</strong></p> <p>Immer wieder wurde das Ackerland in den Küstengebieten der westlichen Niederlande von Sandverwehungen völlig bedeckt. Die begrabenen Felder bieten einen einzigartigen Einblick in die Art und Weise, wie sie bestellt wurden. Bodenbearbeitungswerkzeuge hinterlassen Spuren im Boden, die bei Ausgrabungen ans Licht kommen. Die Untersuchung dieser Spuren zeigt, dass in den letzten Jahrhunderten v. Chr. mehr als eine Art von Werkzeug verwendet wurde. Die Werkzeuge bestehen aus verschiedenen Arten von Hakenpflügen und einem Beetpflug. Letzterer wurde zum Bestellen der gleichen Böden wie der Hakenpflug verwendet und war schon lange vor dem Mittelalter ein verbreitetes Gerät.</p>2024-09-03T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106344Les matériaux organiques dans le rituel funéraire du premier Âge du Fer2024-08-27T11:20:14+02:00Emilie Demonginpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deFabienne Médardpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deLaurie Tremblay Cormierpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Organische Materialien im Begräbnisritual der frühen Eisenzeit. Der außergewöhnliche Beitrag der alten Funde im Musée Historique de Haguenau</strong><br />Unser Wissen über die Bestattungspraktiken in der Frühgeschichte beruhte lange Zeit auf der Beurteilung des Mobiliars, der Feinheit der Metallarbeiten und den typologischen Veränderungen der in den Gräbern deponierten Artefakte. Durch die Entwicklung moderner Analysemethoden in der Archäologie hat sich unsere Wahrnehmung jedoch erheblich verbessert. Insbesondere die Textilforschung hat das Verständnis der Bestattungsrituale in der Metallzeit wesentlich erweitert.</p> <p>Es gibt mittlerweile zahlreiche Beispiele für die Verpackung von Gegenständen in Gräbern: Situlen und andere Bronzekrüge, Schmuck und Toilettenartikel, Rasiermesser, Waffen, Möbel und Wagenteile, wenn die Toten von einem Fahrzeug begleitet wurden. Diese Praxis war in der Frühgeschichte in einem großen geografischen Gebiet nördlich der Alpen weitverbreitet und findet sich auch in Ostfrankreich. Alte Sammlungen, die im Rahmen neuerer und laufender Projekte neu untersucht werden, liefern dafür wichtige Beweise. Diese Initiativen ermöglichen eine Aufwertung der Sammlungen, indem sie diese in den aktuellen Forschungstrend einbinden. Die alten Sammlungen haben in der Tat viel zu unserem Wissen beizutragen.</p>2024-09-03T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106343Inhaltsverzeichnis2024-08-27T11:16:54+02:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de2024-09-03T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/106342Titel2024-08-27T11:09:29+02:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Title</p>2024-09-03T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104079Ikonographisch-Epigraphisches Matching: Eine neue Inschrift für Herecura und Dis Pater aus dem Mainzer Umland?2024-03-18T19:22:09+01:00Ulrike Ehmigpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ikonographisch-Epigraphisches Matching: Eine neue Inschrift für Herecura und Dis Pater aus dem Mainzer Umland?</strong><br>Die hier erstmals vorgelegte Inschrift wurde im Jahr 2019 im Bereich einer römischen Portikusvilla in Stadecken-Elsheim, 15 km südwestlich von Mogontiacum / Mainz, gefunden. Aufgrund starker Beschädigung ist von dem sechszeiligen Inschriftentext kein Wort lesbar. Aus dem Text ist das Verständnis der Inschrift nicht zu erschließen. Die Komposition zweier Sitzfiguren über einem texttragenden Sockel legen aber die Deutung als Weihung für Herecura und Dis Pater nahe.</p>2024-04-22T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104078Villa Destructions in Gallia Belgica and Germania Inferior2024-03-18T19:04:32+01:00James Doddpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Villenzerstörungen in Gallia Belgica und Germania Inferior. Analyse der Zeugnisse für ländliche Brandkatastrophen im 3. Jahrhundert</strong><br>Die Zerstörung von Siedlungen ist ein wichtiges, aber problematisches Element der ländlichen Besiedlung im nordwestlichen Gallien des 3. Jahrhunderts und in der Erzählung von der »Krise des 3. Jahrhunderts«. Zerstörungshorizonte finden sich in einem breiten Spektrum von Fundstellentypen und stehen in Verbindung mit gut belegten Entvölkerungsschüben in Gallia Belgica und Germania Inferior. Trotzdem ist die Zerstörung ein kaum verstandenes Element der Veränderungen im 3. Jahrhundert. Dieser Beitrag untersucht die Geschichtsschreibung, die diesen Horizonten zugrunde liegt, und geht auf ihre archäologische Darstellung ein, indem er Villen als zusammenhängenden Datensatz verwendet. Der Artikel präsentiert einen ersten Überblick über die Befunde und stellt eine neue Methodik zur Bewertung und Charakterisierung dieser Horizonte vor. Damit zielt der Beitrag darauf ab, einen <em>status quaestionis</em> unseres heutigen Verständnisses des Phänomens und einen Ausgangspunkt für künftige Arbeiten zu bieten.</p>2024-04-22T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104076Identifying the Roman Aqueduct of Brigetio (Komárom-Szőny, Komárom-Esztergom County / HU) Using Historical Sources, Maps, GIS Modelling and Non-Destructive Methods2024-03-18T18:19:32+01:00Bence Simonpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deLászló Rupnikpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Identifizierung des römischen Aquädukts von Brigetio (Komárom-Szőny, Kom. Komárom-Esztergom / HU) anhand historischer Quellen, Karten, GIS-Modellierung und zerstörungsfreier Methoden</strong><br>Archivdaten, GIS-Modellierung, zerstörungsfreie archäologische Methoden und geodätische Messungen werden regelmäßig zur Untersuchung von Abschnitten römischer Aquädukte und ihrer Wassertechnik eingesetzt. Ausgangspunkt dieser Untersuchungen sind jedoch die Überreste und bekannten Ruinen ausgegrabener Aquädukte. Die vorliegende Studie geht den umgekehrten Weg: Sie beschreibt, wie der römische Aquädukt von Brigetio (Komárom-Szőny, Kom. Komárom-Esztergom / HU) in drei Schritten wiederentdeckt wurde. Zunächst wurden alle relevanten archivalischen und modernen Daten zur Lage des Aquädukts, insbesondere zu seinem Anfangs- und Endpunkt, zusammengetragen. Anschließend wurde anhand der Höhenlage des Anfangs- und Endpunktes manuell ein gleichmäßig geneigter Verlauf prognostiziert. Schließlich wurden vor Ort zerstörungsfreie Untersuchungen durchgeführt, um einen Abschnitt des Aquädukts zu lokalisieren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die hier entwickelte umgekehrte Methode für die Entdeckung antiker Aquädukte nützlich ist und wahrscheinlich für die Entdeckung aller Arten von Schwerkraftleitungen aus allen historischen Epochen geeignet ist.</p>2024-04-22T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104075Ein Monument für Gott (und Kaiser)2024-03-18T17:43:57+01:00Manuel Fleckerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ein Monument für Gott (und Kaiser). Zur Datierung des sog. Tiberiuspfeilers aus Nijmegen</strong><br>Der sog. Tiberiuspfeiler gehört mit seinem Bezug zu Tiberius zu den wenigen Steinmonumenten der frühen Kaiserzeit aus den Nordwestprovinzen, die sich zeitlich in einen engeren Rahmen einordnen lassen. In Verbindung mit seinem reichen Bild- und Ornamentdekor macht ihn dies zu einem der zentralen Denkmäler dieses Zeitraums. Trotz seiner Bedeutung sind viele Fragen rund um das Monument bisher nicht geklärt oder erst gar nicht gestellt worden. Ziel dieses kurzen Beitrages ist es, die Datierung des Pfeilers auf die Jahre 12–14 n. Chr. zu konkretisieren und damit auch seine Interpretation auf eine neue Basis zu stellen. </p>2024-04-22T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104074Amber Processing and Exchange at the La Tène Culture Settlement in Samborowice (Pow. Racibórz / PL)2024-03-18T17:27:57+01:00Przemysław Dulębapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJacek Soidapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Bernsteinverarbeitung und -austausch in einer Siedlung der Latènekultur in Samborowice (pow. Racibórz / PL)</strong><br>Bernsteinschmuck und Spuren der Rohbernsteinverarbeitung wurden bei Feldarbeiten in zwei Siedlungen in Samborowice, Oberschlesien, entdeckt. Anhand der Begleitfunde (Keramik, Glas, Metallschmuck und Teile von Kleidungsstücken) lassen sie sich in die frühe Phase der mittleren Latènezeit datieren. Die Funde stammen aus gut erhaltenen Gebäuderesten und deuten darauf hin, dass die dort lebenden Menschen sowohl nach Süden – mit den keltischen Nachbarn des Karpatenbeckens – als auch nach Norden – mit den Bewohnern des germanischen Kulturkreises – Handel trieben. Einige der in dieser Arbeit vorgestellten Bernsteinobjekte wurden mit Hilfe einer Drehbank hergestellt, was auf ein hohes Niveau der lokalen Bernsteinhandwerker hinweist.</p>2024-04-22T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104072Green Beads with Reticella Decoration of the 8th Century BC in Italy – On the Type and Chemical Composition of an Unusual Form2024-03-18T15:52:29+01:00Leonie C. Kochpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deOleh Yatsukpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Grüne Perlen mit Reticella-Dekoration aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. in Italien – Zur Art und chemischen Zusammensetzung einer ungewöhnlichen Form</strong><br>Glasperlen der frühesten Eisenzeit in Italien sind immer noch wenig systematisch untersucht. Hier werden zwei Formen vorgestellt, die aufgrund des gemeinsamen grünen, durch Kupfer gefärbten Matrixglases, kombiniert mit einer gelb-dunklen Verzierung, ungewöhnlich für die erste Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. sind. Sie datieren in das 8. Jahrhundert v. Chr. und sind vor allem aus dem <em>Latium Vetus</em> überliefert, bleiben aber selten. Mit einer Parallele auf Rhodos scheinen sie aus der Ägäis importiert zu sein, doch ist aufgrund ihrer Ähnlichkeit in der Spurenelement-Signatur mit den typisch italischen endbronzezeitlichen Perlen der LMHK-Glas-Gruppe nun auch eine Rohglasproduktion und Herstellung dieser Perlen in Italien denkbar.</p>2024-04-22T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104067Heroldishausen (Unstrut-Hainich-Kreis) – Teil einer älterwartbergzeitlichen Siedlungskammer im westlichen Thüringer Becken2024-03-18T15:09:04+01:00Nadine Schwarckpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deRobert Hoffmannpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deChristoph Rinnepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Heroldishausen (Unstrut-Hainich-Kreis) – Teil einer älterwartbergzeitlichen Siedlungskammer im westlichen Thüringer Becken</strong><br>Der Fundplatz von Heroldishausen-»Schere« ist seit langem als Siedlung mit einem umfangreichen keramischen Inventar innerhalb einer thüringischen Siedlungskammer der spätneolithischen Wartberg-Gruppe bekannt. Das Fundmaterial zeigt Bezüge zu Inventaren des Harzvorlandes, die einem älteren Abschnitt deutlich vor 3000 v. Chr. zugewiesen werden. Die hier vorgestellten Radiokarbondatierungen belegen erstmals eine absolutchronologische Datierung in die Zeit zwischen 3450 und 3000 v. Chr. Auf der Grundlage der auch in Heroldishausen belegten Gefäßzier der Lochbuckel werden hier neue Überlegungen zum Zeitraum und vor allem zum räumlichen sowie kulturellen Kontext der Entstehung von Wartberg entwickelt.</p>2024-04-22T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104061The Steinweidband in Muotathal (Ct. Schwyz / CH): A Mesolithic Hunting Camp in a Subalpine Settlement Landscape2024-03-18T12:04:40+01:00Urs Leuzingerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJehanne Affolterpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.dePeter Beelerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJean Nicolas Haaspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deIrka Hajdaspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deWalter Imhofpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deReto Jagherpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deWerner Müllerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deEva-Maria Ruchtipublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deWerner H. Schochpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMichael A. Steinerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deNigel Thewpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Das Steinweidband in Muotathal (Kt. Schwyz / CH): ein mittelsteinzeitliches Jagdlager in einer voralpinen Siedlungskammer</strong><br>Die archäologischen Prospektionen und Grabungen von 2005 bis 2023 in der Gemeinde Muotathal haben bisher neun mesolithische Fundstellen mit radiokarbondatierten Holzkohlen und Faunenresten sowie typologisch bestimmbaren Silices geliefert. Die unterschiedlichen topografischen Lagen der Fundplätze und Fundzusammensetzungen ermöglichen eine modellhafte Rekonstruktion der Landnutzung durch mesolithische Wildbeutergruppen im montan-alpinen Untersuchungsgebiet. Es lassen sich Basislager, Lagerplätze an <em>passages obligés</em> sowie Jagdbeobachtungsposten charakterisieren, die im Sommer / Herbst aufgesucht wurden. Im Winter hielten sich die Menschen wohl im Schweizer Mittelland auf. Anhand der Rohmaterialbestimmungen an den Silices können Kontakte und Austauschsysteme ins Mittelland, in den Jura, ins Alpenrheintal sowie in südalpine Regionen nachgewiesen werden. Paläoethnobotanische, osteologische, anthrakologische und malakologische Untersuchungen liefern zudem wichtige Daten zu Klima, Umwelt und anthropogenen Versorgungsstrategien.</p>2024-04-22T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104060Jahresinhaltsverzeichnis2024-03-18T10:48:17+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Jahresinhaltsverzeichnis</p>2024-04-22T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104059Inhaltsverzeichnis2024-03-18T10:46:13+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Inhaltsverzeichnis</p>2024-04-22T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/104058Titel2024-03-18T10:39:15+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Titel</p>2024-04-22T00:00:00+02:00Copyright (c) 2024 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101999Inhaltsverzeichnis2023-12-20T15:44:52+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Inhaltsverzeichnis</p>2023-12-20T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101998Titel2023-12-20T15:41:04+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Titel</p>2023-12-20T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101730Die portable energiedispersive Röntgenfluoreszenzanalyse und ihre Anwendung zur Untersuchung von archäologischer Keramik2023-12-11T11:02:16+01:00Markus Helfertpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Die portable energiedispersive Röntgenfluoreszenzanalyse und ihre Anwendung zur Untersuchung von archäologischer Keramik. Zum aktuellen Stand des Messverfahrens in der Keramikanalytik</strong><br>Die moderne Archäometrie verfügt inzwischen über ein breites Instrumentarium zur naturwissenschaftlichen Analyse von Keramikartefakten. Im Gegensatz zu den sich stetig weiterentwickelnden Messinstrumenten und Verfahren zeichnet sich die Keramikarchäometrie in Deutschland aufgrund von strukturbedingten Gegebenheiten durch veraltete Konzepte zur Untersuchung von Keramik aus. Im Rahmen des Beitrags werden der Umgang mit einem der jüngsten Verfahren, der portablen energiedispersiven Röntgenfluoreszenzanalyse, kritisch beleuchtet und grundlegende Gesichtspunkte für die erfolgreiche Anwendung von Spektrometern beschrieben. Darüber hinaus wird die Evaluation des Spektrometers Vanta M der Firma Olympus für die Analyse von Keramik vorgestellt. </p>2023-12-20T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101729Bits and Pieces2023-12-11T10:49:27+01:00Vincent T. van Vilsterenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMichael Derrickpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMagnus Helstadpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Krimskrams. Zwei neue Funde aus Norwegen und eine Aktualisierung der Deutung von Alsengemmen</strong><br>Es werden zwei neue fragmentarische Alsengemmen aus der Altstadt von Oslo vorgestellt, von denen das erste in einem Grab aus dem 13. Jahrhundert und das andere im Boden eines Gebäudes aus dem späten 12. Jahrhundert gefunden wurde. Alsengemmen wurden lange Zeit als Pilgerzeichen der Heiligen Drei Könige in Köln interpretiert. Diese Hypothese von M. Schulze-Dörrlamm ist nicht mehr haltbar.<br>In Anlehnung an M. Roslund und A. Håkansson gelten Alsengemmen als soziale Marker, die von friesischen Händlern getragen wurden. Alsengemmen wurden höchstwahrscheinlich in Friesland hergestellt. Es wird vermutet, dass es sich bei den Waren der friesischen Händler möglicherweise um Getreide, insbesondere Hafer, handelte, das für die aufstrebende Brauindustrie bestimmt war.</p>2023-12-20T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101728Bracelets with Splayed Ends and Decorated Appliqués in the Carpathian Basin in the Second Half of the Avar Period (7th – 8th Centuries AD)2023-12-11T10:39:47+01:00Bence Gulyáspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Armringe mit verbreiterten Enden und verzierten Appliken im Karpatenbecken in der zweiten Hälfte der Awarenzeit (7.–8. Jahrhundert n. Chr.). Neue Erkenntnisse über die Beziehungen von awarischen Artefakten zu Norditalien und dem Alpenraum</strong><br>Dieser Artikel behandelt Armringe mit verbreiterten Enden und verzierten Appliken aus der zweiten Hälfte der Awarenzeit (7.–8. Jh. n. Chr.). Diese Art von Schmuck war im Awaren-Khaganat ungewöhnlich, da die meisten Funde im westlichen Teil des Karpatenbeckens gemacht wurden. Anhand der Verzierung der Enden lassen sich sechs verschiedene Arten von Armringen unterscheiden. Die ältesten sind mit einem Rand aus Perlen und Perlenschnüren verziert ein typisches Merkmal für das Wiener Becken und die Balatonregion. Diese Art von Armringen ist aus der Emilia-Romagna, Südtirol und der Steiermark bekannt. Die ersten Exemplare, die ursprünglich aus Norditalien stammen, gelangten im letzten Viertel des 7. Jahrhunderts über die Alpen zu den Awaren. Die anderen Verzierungsvarianten sind möglicherweise das Ergebnis interner Entwicklungen. Diese Art von Schmuck blieb bis in die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts in Mode. Die Kontakte zwischen Awaren und Langobarden wurden hauptsächlich für die frühe awarische Periode untersucht. Armbänder mit verbreiterten Enden und verzierten Appliken bestätigen jedoch sehr wohl die Beziehungen der Awaren zum Südwesten nach der zweiten Hälfte des 7 Jahrhunderts.</p>2023-12-20T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101727CIL XIII 7290: ein victimarius legionis XXII aus Mainz-Kastel?2023-12-11T10:28:44+01:00Thierry Groffpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>CIL XIII 7290: ein <em>victimarius legionis XXII</em> aus Mainz-Kastel?</strong><br>J. Huttich, ein aus Hessen stammender Humanist des frühen 16. Jahrhunderts, hat in seiner 1520 erschienenen <em>Collectanea antiquitatum</em> zahlreiche römische Denkmäler aus Mainz und der näheren Umgebung überliefert, die heute leider verschollen sind. Eines dieser Denkmäler, der in Mainz-Kastel gefundene Grabstein CIL XIII 7290, ist im Verlaufe der Zeit ganz unterschiedlich und zum Teil auch fehlerhaft kopiert worden. Besonders interessant sind dabei die unterschiedlichen Auflösungsvorschläge, die sich auf die militärische Funktion des Stifters beziehen, wobei nicht nur die kritische Auseinandersetzung mit der Überlieferungsgeschichte, sondern auch die zur Verfügung stehende Quellenlage die Möglichkeit in Erwägung ziehen lässt, den Dedikanten als <em>victimarius legionis XXII</em> bzw. <em>victimarius legati legionis XXII</em> zu identifizieren.</p>2023-12-20T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101726Der Main als militärischer Nachschubweg in römischer Zeit2023-12-11T10:19:31+01:00Thomas Beckerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deAndreas Vöttpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deAnna-Lena Dixiuspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deLea Obrockipublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Der Main als militärischer Nachschubweg in römischer Zeit. Neue archäologische und geoarchäologische Untersuchungen</strong><br>Die Flüsse Lahn, Main und Neckar sind die größten Flüsse der römischen Provinz Obergermanien, die den Rhein mit den östlichen Teilen der Provinz verbinden. Der Main ist derjenige von den drei Flüssen, der außerhalb des Mittelgebirges den längsten Lauf durch flaches Gelände hat. Der Fluss und sein Fließgewässernetz spielen eine zentrale Rolle für die Versorgung des Militärs im nördlichen Grenzabschnitt der Provinz. Zugleich diente er dem Transport von Rohstoffen von der Grenze ins Hinterland. In den letzten Jahren wurden sowohl archäologische als auch geoarchäologische Untersuchungen entlang des Flusses durchgeführt, die dieses Bild des genutzten und kontrollierten Wasserlaufs ergänzen und erweitern. Dies gibt Aufschluss über die unterschiedliche Nutzung des Flusses vom 1. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr.</p>2023-12-20T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101725The Early Iron Age Hoard from Jodłowno (pow. Gdański), Northern Poland2023-12-11T10:09:56+01:00Kamil Nowakpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.dePaweł Ganpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Der früheisenzeitliche Hort aus Jodłowno (pow. gdański / PL), Nordpolen. Technologische Untersuchung der metallischen Rohmaterialien</strong><br>Dieser Artikel befasst sich mit archäologischen Objekten aus dem Hortfund von Jodłowno in Nordpolen, die mit dem Metalldetektor entdeckt wurden. Einige der Artefakte wurden <em>in situ</em> belassen; daher ist die Anordnung der meisten Objekte bekannt. Der Hortfund wird in die frühe Eisenzeit datiert, wahrscheinlich in Ha D (ca. 650/600–500/450 v. Chr.). Der größte Teil des Inventars besteht aus Barrenfragmenten. Jeder der 49 Barren wurde auf seine chemische Zusammensetzung hin untersucht. Es wurden vier Rohstoffgruppen unterschieden, wobei Kupfer mit einem hohen Anteil an Verunreinigungen die größte darstellte. Auch Blei war ein wichtiger Zusatz. Die erzielten Ergebnisse bereichern unsere Kenntnisse über die Rohstoffe in Nordpolen, Pommern, Großpolen und Schlesien in solchen Objektkategorien wie Barren, Hohlwulstringen und bogenförmigen Halsringen.</p>2023-12-20T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101724A Bronze Age Sauna in Nijmegen (prov. Gelderland / NL): An Exceptional Site in Mainland Europe2023-12-11T09:57:58+01:00Peter van den Broekepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deLiesbeth van Beurdenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deKirsti Hänninenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deCaroline Vermeerenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Eine bronzezeitliche Sauna in Nimwegen (prov. Gelderland / NL): eine außergewöhnliche Fundstelle auf dem europäischen Festland</strong><br>In diesem Artikel wird eine bronzezeitliche Fundstelle in den Niederlanden vorgestellt, die den <em>burnt mounds</em> der Britischen Inseln ähnelt. <em>Burnt mounds</em> sind jedoch auf dem europäischen Festland sehr ungewöhnlich, besonders in Kombination mit tiefen Wassergruben. Die in Nimwegen gefundene Anlage datiert um das 16. Jahrhundert v. Chr. und scheint mindestens eine Schwitzhütte und zwei Tauchbecken zu umfassen, die sich in einem von Eichen dominierten Wald befinden. Als Wärmequelle wurden nicht nur Steine, sondern vor allem Tonkugeln verwendet. Einige Votivgaben, die im und in der Nähe des angrenzenden Altarms gefunden wurden, unterstreichen den rituellen Charakter des Ortes. Die lange Nutzungsdauer in Verbindung mit dem Fehlen von Gegenstücken in der weiteren Umgebung wirft die Frage auf, ob die Nutzerinnen und Nutzer der Anlage möglicherweise von der anderen Seite der Nordsee eingewandert sein könnten. </p>2023-12-20T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/101723Sollte auch der Bautypus Geleen in der Ursprungsregion der Bandkeramik entstanden sein?2023-12-11T09:21:07+01:00Eva Lenneispublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJudith Schwarzäuglpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Sollte auch der Bautypus Geleen in der Ursprungsregion der Bandkeramik entstanden sein? Erste und älteste Nachweise dieser Hausform aus Schwechat bei Wien</strong><br>Im Spätherbst 2020 kamen bei einer Rettungsgrabung vor Errichtung der Park & Ride-Anlage für den Bahnhof Schwechat erstmals in Österreich zwei Gebäude des Typus Geleen zu Tage. Diese Hausgrundrisse werden hier zusammen mit datierendem Fundmaterial und einer kleinen Serie von fünf Radiokarbondaten präsentiert. Auf Basis der Keramik aus den begleitenden Längsgruben sind beide Häuser in die Spätphase der älteren Linearbandkeramik (Phase I b) zu datieren. Die <sup>14</sup>C-Daten sind sehr homogen und weisen auf eine Zeitspanne von 5299–5209 cal. BC. – Bis jetzt sind 103 Hausgrundrisse mit Y-Konstruktion von 40 Fundplätzen bekannt, aber nur von sehr wenigen aus dem Rheinland und den Niederlanden liegen absolute Daten vor. Die neuen Daten aus Schwechat sind zwar deutlich älter, aber die zeitliche Distanz ist nicht sehr groß. Aus diesem Grunde kommt Schwechat wohl nicht als Ursprungsort dieses Konstruktionsprinzips in Frage, wohl aber die nähere Umgebung im östlichen Mitteleuropa. Derzeit gibt es allerdings in dieser Region keine weiteren Nachweise dieses Haustyps, was durch den Forschungsstand bedingt sein kann. </p>2023-12-20T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100135The Eifel – Wuppertal-Elberfeld – Mainz Connections of the Archaeologist Adolf Schulten and the Painter Curtius Schulten2023-09-19T15:52:28+02:00Mike Dobsonpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Die Eifel – Wuppertal-Elberfeld – Mainz-Verbindungen des Archäologen Adolf Schulten und des Malers </strong><strong>Curtius Schulten. Ein neu zugeschriebenes Mainzer Ölgemälde der keltiberischen und römischen Stätte von </strong><strong>Numantia, Spanien</strong><br>Als der Verfasser an einer englischen Übersetzung von Adolf Schultens Monographie »Die Stadt Numantia« (München 1931) über Schultens Ausgrabungen in der keltiberischen und römischen Stadt Numantia im Jahr 1905 arbeitete, stieß er unerwartet auf eine Fußnote, in der erwähnt wird, dass der Künstler Curtius Schulten ein Gemälde von Numantia geschaffen habe, das im Besitz von Adolf Schulten sei. Die anschließenden Nachforschungen führten zur Identifizierung eines bisher unbekannten Ölgemäldes dieses bekannten deutschen, hauptsächlich in der Eifel arbeitenden Künstlers aus dem 20. Jahrhundert. Ironischerweise ist es seit Langem im Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM; seit 2023: Leibniz-Zentrum für Archäologie [LEIZA]), Mainz, ausgestellt. Durch die Mithilfe des Sohnes des Malers, Marius Schulten, konnten auch noch erhaltene und in einigen Fällen unveröffentlichte Stiche und Fotografien von Curtius Schultens Besuch in Numantia 1925 entdeckt werden. Darauf befinden sich Personen aus der Umgebung, die Adolf Schulten gekannt und auf seinen Ausgrabungen beschäftigt haben könnte, sowie eine unveröffentlichte und undatierte Fotografie von Numantia von Adolf Schulten. In diesem Beitrag werden der Auftrag, Zweck und Kontext des Gemäldes im Vergleich mit anderen zeitgenössischen Kunstwerken mit Bezug zu Numantia und das Gemälde selbst behandelt und mehrere von Curtius Schulten geschaffene, dazugehörige Bilder vorgestellt.</p>2023-09-19T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100134»... kam der erste Stoß bei nahe an die Mitte des Haubts, ... die 2 andern Stöße ... im Genicke«2023-09-19T15:44:22+02:00Jost Aulerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><em><strong>»... kam der erste Stoß bei nahe an die Mitte des Haubts, ... die 2 andern Stöße ... im Genicke«. </strong></em><strong>Die spätmittelalterlich-frühneuzeitliche Todesstrafe des Räderns im archäologischen Befund</strong><br>Leibes- und Lebensstrafen aus dem endenden Mittelalter und der Frühen Neuzeit sind durch Schriftquellen – aus Gesetzen ebenso wie aus verhängten und vollzogenen Urteilen – bekannt: Hängen, Köpfen, Rädern und viele andere mehr. Die Archäologie hat zahlreiche Überreste von Delinquenten ausgegraben, die mithilfe von Ketten und Stricken gehängt oder durch das Richtschwert geköpft worden waren. Dagegen sind Skelettfunde von geräderten Übeltätern ausgesprochen selten angetroffen worden. Vorliegender Aufsatz stellt die sicheren Befunde zusammen, die von geräderten Richtopfern stammen, und bietet eine Erklärung für deren Seltenheit.</p>2023-09-19T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100133Lateinische Inschriften auf merowingerzeitlichen Keramikgefäßen2023-09-19T15:34:46+02:00Dieter Quastpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deRotraut Wolfpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Lateinische Inschriften auf merowingerzeitlichen Keramikgefäßen. Studien zum Schriftgebrauch </strong><strong>im Merowingerreich</strong><br />Im Raum nördlich und nordöstlich von Paris wurden zwischen ca. 530 und 630 Keramikgefäße mittels Rollrädchen mit Inschriften verziert. Diese Verzierungstechnik erlaubt die gleichartige Dekoration großer Serien von Gefäßen, sodass von einem weit umfangreicheren Auftreten »beschrifteter« Knickwandbecher auszugehen ist. Die kurzen Inschriften nennen christliche Inhalte ebenso wie Namen von Herstellern bzw. Auftraggebern. Zumeist sind die Buchstaben durch gleicharmige Kreuze eingefasst. Der Raum, in dem sie auftreten, ist im 6. Jahrhundert nur relativ locker in kirchliche Strukturen eingebunden. Wir vermuten, dass mit den Gefäßen mit Inschriften an spätantike Praktiken angeknüpft und die Becher zur Verbreitung und Vergegenwärtigung des neuen gemeinsamen religiösen Überbaus genutzt wurden. Die wenigen merowingerzeitlichen Gefäße mit individuellen, eingeritzten Graffiti stellen als Nachahmungen die Wertschätzung der eventuell bei Festen verteilten Exemplare mit Rollrädchenverzierung heraus.</p>2023-09-19T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100132From Inspiration to Imitation – the Unusual Imitation of a Solidus of Honorius from Års (Vesthimmerlands Komm. / DK)2023-09-19T15:27:36+02:00Anna Zapolskapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Von der Inspiration zur Imitation – die ungewöhnliche Imitation eines Solidus des Honorius </strong><strong>aus Års (Vesthimmerlands Komm. / DK)</strong><br>In einem Brakteatenfund aus Års in Nordjütland wurde eine lokal hergestellte Imitation eines Solidus des Honorius gefunden. Dies ist die bisher erste und einzige bekannte skandinavische Imitation eines spätantiken, beidseitig geprägten Solidus, die im westlichen Teil Skandinaviens entdeckt wurde. Tatsächlich sind analoge Nachahmungen typisch für den östlichen Teil, d. h. Gotland (wo sie wahrscheinlich hergestellt wurden), Öland, Südschweden und Bornholm. Zwei Funde stammen auch aus Pommern. Da es sich um eine spiegelbildlich geprägte Imitation handelt, ist davon auszugehen, dass sie von einem ungelernten Handwerker angefertigt wurde, der vielleicht mit der täglichen Herstellung von Matrizen für die Brakteatenherstellung beschäftigt war. Da sich die Herstellungstechnik von Brakteaten von der Herstellung von Matrizen und der Prägung von Münzen unterscheidet, war das Ergebnis des Experiments eine Münze, die spiegelverkehrt zum ursprünglichen Solidus des Honorius geprägt wurde, der als Vorlage diente.</p>2023-09-19T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100131Die westlichste Kharoṣṭhī-Inschrift – ein Elfenbeingriff aus Wels2023-09-19T15:13:55+02:00Harry Falkpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deRenate Miglbauerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deStefan F. Pfahlpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Die westlichste Kharoṣṭhī-Inschrift – ein Elfenbeingriff aus Wels. </strong><strong>Mit einem Anhang zu fernöstlichen Funden des 1. bis 2. Jahrhunderts n. Chr. im Römischen Reich</strong><br>Der Elfenbeingriff samt Silbermanschette aus dem Welser Stadtgebiet datiert ins 2. Jahrhundert n. Chr. Längs zur Griffachse verläuft zwei Mal eine von rechts nach links zu lesende Kharoṣṭhī-Ritzinschrift. Übersetzt lautet sie: »Dieser Grabstichel ist ein Geschenk des Königs« – gegenwärtig westlichster Beleg dieser indischen Schrift. Die Männerbüste auf dem Griffabschluss zeigt das Porträt des Königs. Das Werkzeug gelangte nicht durch Handel in den Westen, sein Besitzer brachte es bei einer Reise über die Seidenstraße aus dem heutigen China mit.</p>2023-09-19T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100130Eine frühkaiserzeitliche Überfangperle von der Krim in Urmitz (Lkr. Mayen-Koblenz / DE) am Mittelrhein2023-09-19T15:04:03+02:00Lennart S. Niehuespublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Eine frühkaiserzeitliche Überfangperle von der Krim in Urmitz (Lkr. Mayen-Koblenz / DE) am Mittelrhein</strong><br>Unter den Sekundärbeigaben einer Brandbestattung claudischer Zeit im Umfeld der Militäranlagen von Urmitz sticht eine ungewöhnliche Glasperle hervor. Es handelt sich um eine Überfangperle mit Silberfolie, die wahrscheinlich aus dem <em>regnum Bospori</em> an der nordöstlichen Schwarzmeerküste stammt. Ab der frühen Kaiserzeit lässt sich hier die Stationierung römischen Militärs belegen. Die Perle könnte etwa durch Handelskontakte oder im Zuge von Truppenbewegungen über Donau und Rhein an ihren Fundort gelangt sein. Eine eindeutige Überlieferung hierzu fehlt bislang jedoch. Aus Westeuropa liegt derzeit kein direktes Vergleichsstück für die Perle vor.</p>2023-09-19T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100129A New Late Hallstatt Complex of Metal Ware from Panivtsi, Western Podolia / UA2023-09-19T14:53:22+02:00Mykola Bandrivskyipublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMykhailo Bilykpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMarianne Mödlingerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ein neuer späthallstattzeitlicher Komplex von Metallwaren aus Panivtsi, Westpodolien / UA. </strong><strong>Vorläufiger Bericht</strong><br>Ein neuer Komplex von Metallobjekten wurde Ende 2014 bei landwirtschaftlichen Arbeiten in der Nähe von Panivtsi in der Oblast Ternopil in der Ukraine entdeckt. Die Autoren konnten dokumentieren, dass zunächst der Boden eines großen, auf dem Kopf stehenden Bronzeeimers ausgegraben wurde; die Situla bedeckte zwei Bronzekessel, die übereinander gestellt worden waren. Die Gefäße waren in einer flachen Grube von etwa 1 m Durchmesser in einer Tiefe von 0,45–0,50 m unter der Oberfläche aufgestellt worden. Die jüngsten Bronzesitulas des Panivtsi-Typs kommen nur bis zur ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. vor. Der hier vorgestellte Depotfund der westpodolischen Gruppe zeigt die Koexistenz von Metallimporten aus dem östlichen Alpenraum und Oberitalien mit Metallprodukten aus rein lokaler<br>Herstellung (Kessel usw.) in geschlossenen Komplexen. Wie konnten solche »frühen« Gefäße und sicher »späte« Kessel in einem Fundkomplex gemeinsam vorkommen? Bis vor kurzem wurde angenommen, dass die Verwendung ähnlicher Gefäße (des »skythischen« Typs) in der modernen Ukraine erst im 5. Jahrhundert v. Chr. begann. Nach der Entdeckung in Shvaikivtsi, wo ein ähnlich geformter Kessel aus dem dritten Viertel des 8. Jahrhunderts v. Chr. gefunden wurde, und nun auch in Panivtsi, verschiebt sich die Datierung der ersten Verwendung dieser Art von gegossenen Gefäßen im untersuchten Gebiet jedoch um mindestens eineinhalb Jahrhunderte nach hinten. Nach der Entdeckung der beiden deformierten Kessel in Panivtsi ist die Funktion der Gefäße klarer geworden. Offenbar konnte der Kessel bei den rituellen Handlungen eine doppelte Rolle spielen: Entweder wurde er manipuliert, um militärisches Glück und göttlichen Beistand zu sichern, oder die Beisetzung der Gefäße stand im Zusammenhang mit dem Tod eines bedeutenden Würdenträgers oder Dynasten der damaligen Zeit. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die frühesten Funde von gegossenen Bronzekesseln in der modernen Ukraine in Westpodolien (Shvaikivtsi, Panivtsi) gemacht wurden. Am Beispiel der Kesselkomplexe sehen wir, dass die Verbindungen zwischen der mittleren Dnjestr-Region (einschließlich Westpodolien) und den Kulturen der Adriaküste, des ostalpinen Raums und Oberitalien, die zu Beginn der Ha-B3-Periode entstanden, in der Folgezeit nicht abbrachen und noch im 7. Jahrhundert v. Chr. existierten.</p>2023-09-19T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100098Auf dem Weg von oder nach Hallstatt?2023-09-19T13:04:04+02:00Peter Trebschepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deHelena Seidl da Fonsecapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMarkus Staudtpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Auf dem Weg von oder nach Hallstatt? Neue Forschungen zur Rolle der hallstattzeitlichen Seeufersiedlung </strong><strong>in Traunkirchen (Bez. Gmunden / AT)</strong><br>Auf einer Halbinsel des Traunsees befindet sich die einzige bekannte Seeufersiedlung der Hallstattzeit in Österreich. Aufgrund der verkehrsgeografischen Lage sowie von Grab- und Siedlungsfunden wird seit Langem eine Funktion im Handel mit dem Salz aus der Saline von Hallstatt vermutet, die sich rund 33 km südlich von Traunkirchen befindet. Mittels minimalinvasiver Prospektionen unter Wasser und an Land gelang es in den Jahren 2020 und 2021, die Ausdehnung und Mächtigkeit der ältereisenzeitlichen Siedlungsschichten in Traunkirchen und ihre exakte Datierung zu klären. Durch die Bohrungen lässt sich eine ehemalige Bucht des Traunsees nachweisen, die einen idealen natürlichen Hafen an der Spitze der exponierten Halbinsel bot. Aufgrund der neuen Prospektionsergebnisse und umfangreicher Recherchen zeichnet sich ab, dass Traunkirchen seine Bedeutung während der Hallstattzeit nicht primär als Umschlagplatz im Salztransport, sondern vielmehr als Ausgangspunkt für die Versorgung der Saline mit Lebensmitteln und als Basis für die Lastenträger, Säumer oder Bootsleute erlangte.</p>2023-09-19T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100092Chronology of the Mesolithic Ihren 8 Site (Central Ukraine)2023-09-19T12:45:19+02:00Dmytro Kiosakpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deEbbe Nielsenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deSönke Szidatpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deWilly Tinnerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Chronologie der mesolithischen Fundstelle Ihren 8 (Zentralukraine)</strong><br>Der Beitrag schlägt eine präzisere Chronologie für die mesolithischen Ensembles der Fundstelle Ihren 8 in der zentralukrainischen Dnjepr-Region vor. Sie basiert auf einer kritischen Analyse der 33 bereits vorhandenen 14C-Datierungen sowie auf zwei neuen AMS-Datierungen an Knochenfunden. Die Ergebnisse weisen auf mindestens vier mesolithische Phasen hin: Drei liegen in der Zeitspanne zwischen 8200 und 7600 cal BC und eine weitere, deutlich jüngere Phase ist nach 6650 cal BC einzuordnen. Die Ensembles mit regelmäßigen Klingen sind also deutlich älter als sonst für das Spätmesolithikum üblich, sodass für die Südukraine eine mittelmesolithische Phase vorgeschlagen wird.</p>2023-09-19T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100090Inhaltsverzeichnis2023-09-19T12:42:49+02:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Inhaltsverzeichnis</p>2023-09-19T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/100088Titel2023-09-19T12:38:44+02:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Titel</p>2023-09-19T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97404Early Medieval Finds from Czechowice (Gliwice / PL)2023-06-27T15:11:04+02:00Michał Grygielpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Frühmittelalterliche Funde aus Czechowice (Gliwice / PL)</strong></p> <p>Mehrere polnische und deutsche Institutionen bewahren in ihren Sammlungen Archivdokumente auf, die Informationen über den Zufallsfund frühmittelalterlicher Objekte im Dorf Czechowice (heute im Stadtgebiet von Gliwice) in Oberschlesien enthalten. Die 1879 beim Bau einer Eisenbahnlinie gefundenen Artefakte wurden vom Königlichen Museum für Völkerkunde in Berlin erworben und gingen während des Zweiten Weltkriegs verloren. Erst kürzlich wurden einige von ihnen in der Sammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Berlin identifiziert. Zu den wichtigsten Funden gehören ein langes, gerades, einschneidiges Schwert, bei dem es sich um einen hybriden altungarischen Waffentyp handelt, und eine schmale Hammeraxt vom mährischen Typ. Beide Stücke wurden an derselben Stelle gefunden und gehörten wahrscheinlich zur Ausstattung eines Brandgrabes, das um die Mitte des 10. Jahrhunderts datiert.</p>2023-07-04T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97401Die Gräber von König Ludwig II. dem Deutschen († 876) und König Ludwig III. dem Jüngeren († 882) im Kloster Lorsch2023-06-27T15:06:07+02:00Mechthild Schulze-Dörrlammpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Die Gräber von König Ludwig II. dem Deutschen († 876) und König Ludwig III. dem Jüngeren († 882) im Kloster Lorsch</strong></p> <p>Im Kloster Lorsch (Kr. Bergstraße) sind die ostfränkischen Könige Ludwig II. der Deutsche († 876) und Ludwig III. der Jüngere († 882) bestattet worden. Ihre Gräber gelten als verschollen, seit das Kloster 1621 im Dreißigjährigen Krieg fast völlig zerstört wurde. Zwei Augenzeugenberichte der damaligen Zeit sowie Befunde und Funde von Ausgrabungen erlauben aber den Schluss, dass Ludwig II. in dem riesigen Porphyrsarkophag ohne Inschrift beigesetzt worden war, der sich in der Krypta / Grabkirche hinter dem Chor der Basilika befunden hatte. Sein Sohn Ludwig III. ruhte in dem ringsum mit den Flachreliefs ionischer Pilaster verzierten Pilastersarkophag, der auf Säulchen im Mittelschiff gestanden und bei seiner Entdeckung im Jahre 1800 noch den ungestörten Leichnam dieses Königs enthalten hatte. Ludwig III. trug ein braun (?) kariertes Seidengewand mit Goldborten sowie Stiefel mit Sporen, von denen noch ein goldener Riemenschieber vorhanden ist. Diese wertvolle Beschreibung eines spätkarolingischen Königsgrabes ist dem Oberforstmeister und laienhaften Ausgräber Carl Freiherr von Hausen zu verdanken.</p>2023-07-04T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97398Eine Mühlenachse aus Doliche (Şehitkamil, Gaziantep / TR)2023-06-27T14:54:16+02:00Constanze Höpkenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Eine Mühlenachse aus Doliche (Şehitkamil, Gaziantep / TR)</strong></p> <p>Im Zentrum der antiken Stadt Doliche auf dem Keber Tepe wurde bei Ausgrabungen in einem monumentalen Gebäude zusammen mit weiteren verlagerten Eisenfunden ein Mühleisen gefunden. Diese Mühlenachse stammt wahrscheinlich aus römischer Zeit und gehörte zu einer Getriebemühle. Getriebemühlen unterscheiden sich von einfachen Mühlen durch ein festes Getriebe mit zwei Getrieberädern, durch die die eingespeiste Kraft übersetzt und die Leistung der Mühle erhöht wird. Die Entwicklung der Getriebemühlen erfolgte vermutlich im 2. Jahrhundert n. Chr.; sie sind bislang in Deutschland, England, Rumänien und Ungarn durch entsprechende Mühleisen nachgewiesen. Mit dem Fund aus Doliche liegt nun auch ein Nachweis aus dem Ostmediterraneum vor. Noch kann der Standort der Mühle in Doliche nicht lokalisiert werden, aber es ist zu vermuten, dass sie in einer Bäckerei im Zentrum der Stadt betrieben wurde.</p>2023-07-04T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97396Miniatures en plomb d’une sépulture d’Alba-la-Romaine (dép. Ardèche / FR)2023-06-27T14:44:39+02:00Marie Gagnolpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deFabien Isnardpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMichel Feugèrepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Bleiminiaturen aus einem Grab in Alba-la-Romaine (dép. Ardèche / FR)</strong></p> <p>Im Rahmen einer archäologischen Präventivgrabung 2020 bei <em>Alba Helviorum</em>, dem heutigen Alba-la-Romaine und Hauptort der Helvier, kamen mehrere Gräber aus der frühen Kaiserzeit zutage, die um ein kreisförmiges Monument gruppiert waren. Diese Gräber könnten zu einem Familiengrabkomplex gehören, der mit einer nahe gelegenen <em>villa</em> in Verbindung steht. Das südlich des Grabmonuments entdeckte Grab DP 5294 ist eine gemischte Brandbestattung für eine vermutlich weibliche Person und datiert zwischen 60–100 n. Chr. Das Grab enthielt eine recht umfangreiche Ausstattung, darunter eine Reihe von Bleiminiaturen, ein Paar Sandalen, die an einer Patera befestigt waren, und ein Satz Strigiles mit Ringen. Zunächst werden die Gegenstände beschrieben und in ihren typologischen Kontext eingeordnet, dann wird die Hypothese aufgestellt, sie als Anspielung auf das <em>otium</em> und seine alltäglichen Manifestationen in einem relativ privilegierten Umfeld zu deuten: das Bad und die Körperpflege.</p>2023-07-04T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97394Un »cold case« irritant: les mandibules humaines de la Grotte de Han à Han-sur-Lesse (Rochefort, prov. Namur / BE)2023-06-27T14:33:11+02:00Bruno Boulestinpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deAnthony Denairepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMichel Timpermanpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ein irritierender »Cold Case«: die menschlichen Unterkiefer aus der Grotte de Han in Han-sur-Lesse (Rochefort, prov. Namur / BE)</strong></p> <p>Bei den Ausgrabungen von M.-E. Mariën 1964–1965 an der Plage des Petites Fontaines in der Grotte de Han in Han-sur-Lesse (Belgien) wurde in einer der späten Eisenzeit zugeordneten Schicht ein Depot von sieben menschlichen Unterkiefern entdeckt. Von Anfang an wurde angenommen, dass diese Überreste von abgetrennten Köpfen stammen, allerdings nur auf der Grundlage einer vorläufigen Untersuchung, die kurz nach dem Fund durchgeführt und bisher noch nicht durch eine detaillierte Analyse bestätigt worden war. Darüber hinaus schien eine Reihe von direkten Radiokarbondatierungen zu Beginn der 2000er-Jahre zu zeigen, dass die Köpfe aus verschiedenen Perioden von der Mittellatènezeit bis zur frühen römischen Epoche, also aus einer nacheisenzeitlichen Niederlegung, stammen.</p> <p>Unsere eingehende Studie der Unterkiefer zeigt zunächst, dass die vorläufige Untersuchung zwar größtenteils fehlerhaft war, dass aber mehrere Unterkiefer tatsächlich Enthauptunsspuren aufweisen, was die ursprüngliche Vermutung bestätigt. Zum anderen weist ein Teil von ihnen thermische Schäden auf, die wahrscheinlich darauf zurückzuführen sind, dass die Köpfe vollständig und noch mit Fleisch bedeckt dem Feuer ausgesetzt waren. Parallel dazu wurde eine neue Reihe von Radiokarbonanalysen durchgeführt, deren Ergebnisse teilweise im Widerspruch zu den Ergebnissen der früheren Analysen stehen, was dazu führt, dass die Datierungen insgesamt infrage gestellt werden. Es ist daher weder möglich zu beweisen, dass die Unterkiefer unterschiedlichen Alters sind, noch ihre Niederlegung direkt zu datieren, die in LT C oder D stattgefunden haben muss, wenn man sich auf die Grabungsergebnisse verlässt. Mehrere Argumente sprechen dafür, dass nur die Unterkiefer deponiert wurden, und zwar in einem einzigen Vorgang und relativ schnell nach dem Tod. Über den Verbleib der restlichen Köpfe wissen wir dagegen nichts, aber es gibt auch keine Hinweise darauf, dass sie in die Höhle gebracht wurden. Schließlich hat die Deponierung wahrscheinlich eine kultische Dimension, über ihre Bedeutung lässt sich jedoch nichts Genaueres sagen. Trotz einiger Gewissheiten bleibt dieser faszinierende Fund, der einzigartig ist, bis heute uninterpretierbar.</p>2023-07-04T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97393The Oldest Evidence of Silver Processing in Europe2023-06-27T14:10:43+02:00Jaroslav Peškapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJaroslav Bartíkpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMarek Fikrlepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Das älteste Zeugnis der Silberverarbeitung in Europa. Ein Hort aus Košíky (okr. Uherské Hradiště / CZ)</strong></p> <p>Im Frühneolithikum (4300–3800 v. Chr.) traten in Europa vermehrt sowohl einzelne Kupferfunde als auch Horte auf. Seit kurzem können wir ihnen einen kleinen Hort aus Košíky (Südostmähren / CZ) hinzufügen. Der Hort von Košíky ist einzigartig, da er eine neue Art von Artefakt enthielt – einen Kupferhammer mit einem verengten Griff und einer flach gehämmerten Arbeitsfläche anstelle einer Schneide. Die Autoren führten eine Rasterelektornenmikroskop-Analyse (REM) durch, die das Vorkommen von Silberplättchen nachwies, die an der Arbeitsfläche des Hammers klebten. Die Studie stellt nicht nur eine noch unbekannte Art der Kupferindustrie vor, sondern liefert auch den ersten Nachweis für die frühe Verwendung von Silberhämmern in Europa.</p>2023-07-04T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97390Petrographic Analysis of Ceramics from Swifterbant S3 (Prov. Flevoland / NL) (c. 4300–4000 cal BC)2023-06-27T13:37:34+02:00Daan C. M. Raemaekerspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deOle Stilborgpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Petrografische Analyse von Keramik aus Swifterbant S3 (prov. Flevoland / NL) (ca. 4300–4000 cal BC)</strong></p> <p>In diesem Artikel wird eine petrografische Analyse von 18 Keramikscherben aus Swifterbant S3 vorgestellt. Die Swifterbant-Keramik ist recht homogen. Die meisten Gefäße wurden aus einem Ton hergestellt, der Kieselalgen, Schwammnadeln und Glimmer enthält, und wurden mit Steinstückchen gemagert, die möglicherweise vor Ort gesammelt wurden. Wir vermuten, dass es sich bei den Pflanzenfragmenten in unseren Proben hauptsächlich um natürliche Einschlüsse handelt. Die aktuelle Probe wurde mit Scherben verglichen, die von de Roever (2004) aus S3 und benachbarten Fundorten untersucht wurden. Diese Scherben enthalten einige mit Schamotte gemagerte Tone. Dies bedeutet, dass die Stichprobengröße der vorliegenden Studie nicht ausreicht, um die Variabilität von Ton und Magerung zu erfassen. Unsere Analyse hat auch deutlich gemacht, dass die vorgeschlagene Korrelation zwischen Magerung und Funktion nicht so eindeutig ist, wie früher von Raemaekers et al. 2013 vorgeschlagen, und dass Emmer in Gefäßen aus allen Tonen und mit fast allen Magerungen gefunden wurde. Die petrografische Analyse unterstreicht die Unterschiede in der Keramiktechnologie zwischen der Swifterbant-Kultur und der Ertebølle-Kultur. Die Verwendung von Tonen, die reich an Pflanzenmaterial sind, ist typisch für die Swifterbant-Keramik.</p>2023-07-04T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97389Inhaltsverzeichnis2023-06-27T13:34:53+02:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Inhaltsverzeichnis</p>2023-07-04T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/97388Titel2023-06-27T13:31:19+02:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Titel</p>2023-07-04T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96452Byzantine Zaba: A Case Study of the Mail Coat from the Iviron Monastery (Athos / GR)2023-05-25T12:55:15+02:00Errikos Maniotispublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Byzantinische <em>Zaba</em>: Eine Fallstudie des Kettenpanzers aus dem Iviron-Kloster (Athos / GR)</strong></p> <p>Der vorliegende wissenschaftliche Artikel untersucht die Kettenpanzer, die in den Klöstern Iviron, Hilandar und Dionysiou aufbewahrt werden, nachdem die Klöster die freundliche Erlaubnis gegeben haben, die betreffenden Objekte zu dokumentieren und zu studieren. Unseres Wissens nach sind dies die einzigen Kettenhemden, die aus der byzantinischen Zeit in Griechenland bekannt sind. Die Studie konzentriert sich auf den Iviron-Kettenpanzer mit dem Ziel, seine typologischen Merkmale zu erforschen, Informationen, die die Identifizierung und Datierung des Objekts erleichtern. Darüber hinaus werden in der Studie auch historische Bezüge zu derartigen Objekten und ihren Darstellungen in der Kunst als Vergleichsmittel herangezogen, wobei der Schwerpunkt auf den archäologischen Zeugnissen liegt. Der Überlieferung nach wird der Iviron-Kettenpanzer mit dem byzantinischen General Johannes Tornikios in Verbindung gebracht, der Ende des 10. Jahrhunderts das Iviron-Kloster gründete. Der General war ein Spross der großen Tornikios-Familie von Iberia, deren Mitglieder seit dem 10. Jahrhundert hohe Ämter bekleideten. Obwohl bereits Mönch, diente Johannes Tornikios in Basilius‘ II. erfolgreichem Feldzug gegen den Rebellen Bardas Skleros, und der Kaiser gab ihm die Erlaubnis, einen Teil der Beute zu behalten und um das Jahr 980 das Kloster Iviron zu gründen.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96451Two Unusual Funerary Deposits from the Migration Period at the Hypogeum D, Modica-Scorrione W (Prov. Ragusa, Siciliy / I)2023-05-25T12:48:41+02:00Joan Pinar Gilpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMiroslav Pleskapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Zwei ungewöhnliche Grabausstattungen aus der Völkerwanderungszeit im Hypogäum D, Modica-Scorrione W (prov. Ragusa, Sizilien / I)</strong></p> <p>Die in den Jahren 2020 und 2021 durchgeführten Grabungskampagnen in der Hypogäen-Nekropole von Scorrione W (Modica, Ragusa, Sizilien) haben zur Dokumentation mehrerer architektonischer Strukturen geführt, die in die natürlichen Felswände eingetieft wurden, sowie von gut erhaltenen Gräbern und deren Beigaben. Darunter sind zwei Gruppen von Metallobjekten, die im regionalen Kontext einen außergewöhnlichen Charakter haben und aus mitteleuropäischer Sicht von besonderem Interesse sind. Das Depot in Grab 7 stammt aus der Zeit der Vandalenüberfälle und ihrer angeblichen Herrschaft über Sizilien, während das Depot in Grab 6 in die Zeit von Odoaker und Theoderich gehört. Beide Grabausstattungen weisen Verbindungen zu mitteleuropäischen Bekleidungs- und Bestattungstraditionen auf und könnten mit einem militärischen Umfeld in Verbindung stehen. Es wird argumentiert, dass die Funde von Scorrione eine militärische Stationierung im Randgebiet von Syrakus zwischen der Mitte und dem Ende des 5. Jahrhunderts widerspiegeln könnten.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96450Digitising a Roman Tabula Cerata from Alburnus Maior (Roşia Montană, Jud. Alba / RO)2023-05-25T12:41:51+02:00Csaba Szabópublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deErnő Szabópublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deHoraţiu Cocişpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deCălin Şuteupublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.dePaul Scrobotăpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Digitalisierung einer römischen <em>tabula cerata</em> aus Alburnus Maior (Roşia Montană, jud. Alba / RO)</strong></p> <p>Die Studie konzentriert sich auf eine der Wachstafeln aus den römischen Minen von Alburnus Maior (TC XV = TabCerD XVI), die kürzlich in der Sammlung des Museums von Aiud (Rumänien) wiederentdeckt und von den Autoren digitalisiert wurde. Der Artikel präsentiert den Fundkontext und seine komplexe Geschichte von 1855 bis zur Wiederentdeckung des Objekts im Jahr 2018, eine detaillierte Analyse der physischen Merkmale und des aktuellen Zustands der Wachstafel sowie eine vollständige Neuinterpretation und digitale Rekonstruktion des Inschriftenfeldes, die erste seit der Lesung von Theodor Mommsen. Wir stellen die alte Interpretation des fragmentarisch erhaltenen Textes der Wachstafel in Frage und schlagen vor, dass er als eine Form einer <em>adversaria</em> kontextualisiert werden muss. Die Autoren stellen auch die Bedeutung der H-RTI-Technik bei der Digitalisierung von fragilem, schwer zugänglichem archäologischem Erbe vor, insbesondere im Fall von Alburnus Maior, das 2021 als UNESCO-Weltkulturerbe ausgewählt wurde.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96449Ein Moorskelett der Römischen Kaiserzeit aus Schleswig-Holstein – neue Untersuchungen zum Fund von Kühsen (Kr. Hezogtum Lauenburg)2023-05-25T12:31:35+02:00Angelika Abegg-Wiggpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deBen Krause-Kyorapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ein Moorskelett der Römischen Kaiserzeit aus Schleswig-Holstein – neue Untersuchungen zum Fund von Kühsen (Kr. Hezogtum Lauenburg)</strong></p> <p>Die aus Schleswig-Holstein bekannten Moorleichen der Römischen Kaiserzeit sind archäologisch und forschungsgeschichtlich gesehen eine Befundkategorie von internationaler Bedeutung. Im Rahmen einer interdisziplinären Neuuntersuchung des 1960 entdeckten Moorskeletts von Kühsen (Kr. Herzogtum Lauenburg) konnten nun erstmals eine aDNA-Untersuchung, eine Isotopenanalyse und eine <sup>14</sup>C-Bestimmung erfolgen. Zusammen mit den anthropologischen Untersuchungsergebnissen und einer Neubetrachtung des archäologischen Befundes wird das Moorskelett von Kühsen in den Kontext schleswig-holsteinischer und nordeuropäischer Moorleichen eingeordnet.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96447A Greek Stamp on an Imitation Rhodian Amphora from the Dava at Popeşti (Jud. Giurgiu, South-Eastern Romania) and Its Relevance for the Hellenistic Influence in the North-Thracian Hinterland2023-05-25T12:23:40+02:00Nona Palincaşpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deAlexandru Avram †publikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ein griechischer Stempel auf einer nachgeahmten rhodischen Amphore aus dem <em>Dava</em> von Popeşti (jud. Giurgiu, Südostrumänien) und seine Bedeutung für den hellenistischen Einfluss im nordthrakischen Hinterland</strong></p> <p>Dieser Artikel behandelt ein einzigartiges Stück: ein Henkelfragment einer nachgeahmten rhodischen Transportamphore mit einem Stempel eines rhodischen Namens in griechischen Buchstaben, das in der getischen <em>Dava</em> von Popeşti (jud. Giurgiu, Südostrumänien) gefunden wurde. Es ist seit langem bekannt, dass im nordthrakischen Hinterland Nachahmungen hellenistischer (vor allem rhodischer) Transportamphoren hergestellt wurden. Ihre Stempel sind aber anepigraphisch, besser geeignet für eine Welt, in der nur wenige Menschen lesen konnten. Kürzlich wurde argumentiert, dass nördlich der Donau ägäische Trauben akklimatisiert wurden und eine lokale Weinindustrie – auf Basis von akklimatisierten und lokalen Trauben – entwickelt wurde – ein einzigartiges Phänomen in der sog. barbarischen Welt. Betrachtet man den Henkel im größeren Kontext seiner Entdeckung, so argumentiert dieser Artikel, dass er von einem Rhodier hergestellt wurde, der unter den Geten in der lokalen Weinindustrie arbeitete. Dies wiederum weist darauf hin, dass sich der hellenistische Einfluss nicht nur – wie früher angenommen – auf die gelegentliche Produktion von Luxusgütern beschränkte, die von den Eliten im sozialen Wettbewerb zur Schau gestellt wurden, sondern auch auf die Entwicklung der lokalen Wirtschaft erstreckte.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96446The Flözerbändli – a Late Palaeolithic / Early Mesolithic site in the Muota Valley (Canton Schwyz / CH)2023-05-25T11:41:39+02:00Urs Leuzingerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJehanne Affolterpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deClaudia Beckpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deSimone Benguerelpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMarcel Cornelissenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deBenjamin Dietrepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.dePere Gelabertpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deRegula Gublerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJean Nicolas Haaspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deIrka Hajdaspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deWalter Imhofpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deReto Jagherpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deRoger JeanRichardpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deTheis Z. T. Jensenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deFerdinand Kleyhonspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deWerner Koflerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deCaroline Leuzingerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deCatherine Leuzinger-Piccandpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deWerner Müllerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deWalter Oberhuberpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deCaroline Poschpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deChristine Pümpinpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deWerner H. Schochpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deSarah Stadlerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deHannah Stangerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.dePascal Staubpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deAlberto J. Taurozzipublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deTimothy Taylorpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deShevan Wilkinpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Das Flözerbändli – eine spätpaläolithische / frühmesolithische Fundstelle im Muotatal (Canton Schwyz / CH)</strong></p> <p>In den Sommern 2020/2021 untersuchte ein Archäologen- und Paläoökologenteam die Fundstelle »Flözerbändli«, eine überhängende Felswand auf 740 m ü. M. direkt über dem rechten Ufer der Muota. Dabei entdeckten sie frühmesolithische Schichten, die Holzkohlen aus der Zeit von 9746-8294 v. Chr., Steinartefakte, darunter Geschosseinsätze, sowie Tierknochen und botanische Reste lieferten. Bemerkenswert ist der Fund eines verzierten Hirschgeweihfragments mit regelmäßigen Grübchenreihen, das in die Zeit von 10519-10028 v. Chr. datiert. Solche Objekte aus dem Spätpaläolithikum sind sehr selten. Auf dem Gebiet der Gemeinde Muotathal sind weitere mesolithische Fundstellen bekannt.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96445Jahresinhaltsverzeichnis2023-05-25T11:39:40+02:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Jahresinhaltsverzeichnis</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96444Inhaltsverzeichnis2023-05-25T11:37:17+02:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Inhaltsverzeichnis</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96443Titel2023-05-25T11:35:09+02:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Titel</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96442The Bird of Prey Hunts a Hare/Quadruped2023-05-25T11:08:53+02:00Nad’a Profantovápublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Der Raubvogel jagt einen Hasen/Vierbeiner. Ein neues Motiv im Rahmen eines Gürtelbeschlags eines byzantinisch-spätawarischen Khaganat-Typs aus Südmähren, Tschechische Republik</strong></p> <p>In diesem Artikel wird ein neuer Fund eines Gürtelbeschlags aus Weißmetall mit dem Motiv »Raubvogel jagt Hasen« aus Südmähren analysiert. Der Beschlag byzantinischen Ursprungs (mit byzantinischen Schließen?) hat nur eine Analogie im Karpatenbecken, und eine ähnliche Darstellung befand sich auf der silbernen Gürtelgarnitur aus Fotovizh (Sumy obl./UA). In diesem Depot befanden sich acht Stücke von Hauptbeschlägen, die in die Mitte des 8. Jahrhunderts datieren. In derselben Region wie unser Fund, in Moravský Svätý Ján (okr. Senica/CZ), wurde ein Hort/Depot mit einer Riemenzunge mit der Darstellung eines Mannes und eines Raubvogels – wohl eines Falken – aus derselben Zeit gefunden. Es handelt sich um ein lokales Produkt. Die lokalen Eliten nutzten Selbstbestätigungssymbole byzantinisch-spätawarischer Art, wobei sie die byzantinischen Originale kopierten oder imitierten.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96441Geological Hazards in Archaeological Heritage. Building Damage in the Roman Domus Casa de la Exedra at Italica (Santiponce, Prov. Sevilla/E)2023-05-25T10:53:36+02:00Beate Brühlmannpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deRafael Hidalgo-Prietopublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deAlexander von Schéelepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deClara Tello-Martínpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deKlaus Reicherterpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deFélix Teichnerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Geologische Risiken im archäologischen Erbe. Gebäudeschäden in der römischen <em>domus</em> Casa de la Exedra in Italica (Santiponce, prov. Sevilla/E)</strong></p> <p>Durch Setzungsdifferenzen ausgelöste Bauschäden, die durch instabile Böden und Fundamente verursacht werden, sind ein erhebliches Problem. Sie stellen eine kontinuierlich steigende Gefahr dar, und zwar nicht nur für die kritische Infrastruktur, sondern gleichermaßen auch für alle antiken oder modernen Gebäude. Es ist entscheidend, die Ursache, die Geschwindigkeit und die Richtung des Abrutschens und des Absenkens zu verstehen und zu bestimmen, um die notwendigen Gegenmaßnahmen zum Schutz von Kulturdenkmälern oder heutigen Gebäuden in Angriff nehmen zu können. Die römische Stadt Italica (Santiponce) im Süden Spaniens und am nördlichen Stadtrand von Sevilla gelegen, steht im Mittelpunkt dieser Fallstudie. Die Stadt wurde auf plastischen Tonen aus dem Miozän, den <em>Margas azules</em>, errichtet, die bei erhöhter Belastung zum Kriechen, Rutschen und Verformen tendieren. In Verbindung mit der geringen Zugfestigkeit des römischen Betons traten innerhalb eines Jahrhunderts Bauschäden an den in kurzer Zeit errichteten Gebäuden im neuen hadrianischen Stadtviertel, der Nova Urbs, auf. Diese konnten für die Casa de la Exedra exemplarisch untersucht werden. Terrestrische Laserscandaten (TLS) halfen dabei, die Bauschäden, d. h. die Brüche und Risse, in der Casa de la Exedra zu kartieren und zu klassifizieren. Im Ergebnis ließ sich eine Gleitrichtung des gesamten Gebäudes nach N (NW-NE) feststellen, offensichtlich das Resultat des Anschwellens und Zusammenziehens der plastischen Tone der <em>Margas azules</em>.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96439Bleitafeln aus Charterhouse-on-Mendip (Somerset /GB) mit Inschriften aus der Samtherrschaft der Kaiser Marcus Aurelius und Lucius Verus – Neubewertung und Neudatierung2023-05-25T10:47:18+02:00Norbert Hanelpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Bleitafeln aus Charterhouse-on-Mendip (Somerset /GB) mit Inschriften aus der Samtherrschaft der Kaiser Marcus Aurelius und Lucius Verus – Neubewertung und Neudatierung</strong></p> <p>Bei den beiden mit einer Kaiserinschrift versehenen Bleifragmenten aus Charterhouse-on-Mendip (Somerset/GB) handelt es sich nicht um Teile von Bleibarren, sondern um dünnwandige Tafeln mit einer anhand des Inschriftenformulars zu rekonstruierenden Länge von ungefähr 50 cm und einer Höhe von ca. 10 cm. Die Inschrift selbst entspricht dem Formular von bislang drei pyramidenstumpfförmigen Bleibarren, die im Bergbaugebiet Mendip Hills im Südwesten Englands zutage kamen. Mit Hilfe der Kartuscheninschriften lassen sich die Inschriftenreste auf den Bleitafeln ergänzen: Gegenüber den bisherigen Datierungen gehören sowohl die Bleitafeln als auch die Bleibarren in die Jahre 164-166 n. Chr. während der Samtherrschaft der Kaiser Marcus Aurelius und Lucius Verus.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96438Für immer verschlossen? Zur transzendentalen (?) Bedeutung der frühkaiserzeitlichen Kästchenbeigabe2023-05-25T10:41:12+02:00Lennart Niehuespublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Für immer verschlossen? Zur transzendentalen (?) Bedeutung der frühkaiserzeitlichen Kästchenbeigabe. Ein Fallbeispiel aus Urmitz (Lkr. Mayen-Koblenz)</strong></p> <p>Zwischen 1978 und 1982 wurde bei Urmitz (nahe Koblenz) das römische Brandgräberfeld »Auf’m Bungert« ausgegraben. Aus Grab 1980_0054, St. 48 stammen unter anderem Teile eines frühkaiserzeitlichen Spreizfederschlosses mit Parallelen aus dem Gräberfeld von Badenheim. Der Fund aus Urmitz erlaubt erstmals eine technische Rekonstruktion und wirft Fragen nach der Funktion des Kästchens im Kontext spätlatènezeitlich geprägter Beigabensitten auf. Vielleicht hatte das Kästchen eine rein sepulkrale Funktion, da die Möglichkeit zum Öffnen fehlte. Zudem ermöglicht eine im Grab aufgefundene eiserne Kragenfibel eine grundlegende Zusammenstellung und zeitliche Einordnung dieser sonst ausschließlich aus Bronze gefertigten Fibelform.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96437Ein »hellenistischer« Goldohrring aus Reiden-Brättschällenberg (Kt. Luzern/CH)2023-05-25T10:35:50+02:00Ebbe H. Nielsenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ein »hellenistischer« Goldohrring aus Reiden-Brättschällenberg (Kt. Luzern/CH)</strong></p> <p>Der Fund eines Goldohrrings aus Reiden-Brättschällenberg (Kt. Luzern/CH) ist bis anhin einmalig nördlich der Alpen. Obwohl das Stück am besten mit hellenistischen Ohrringen zu vergleichen ist, kann eine lokale Herstellung nicht ausgeschlossen werden. Der Fund konnte nicht stratigraphisch eingeordnet werden. Die Fundstelle hat Funde aus beinahe allen Phasen seit dem Neolithikum geliefert. Einige Siedlungsbefunde konnten noch nicht eindeutig datiert werden. Vergleiche mit mediterranen Funden weisen aber auf eine latènezeitliche Datierung des Ohrrings hin. Der Charakter der Fundstelle bleibt ungeklärt, eventuell handelt es sich um eine befestigte Hügelsiedlung, die den Nord-Süd-Verkehr im Wiggertal (Jura/Mittelland-Alpen) dominiert hat. Das reiche Fundmaterial und die topographische Situation weisen auf eine besondere Stellung der Siedlung hin.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96436Das frühlatènezeitliche Wagengrab auf dem Petrisberg in Trier2023-05-25T10:28:21+02:00Hans Nortmannpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Das frühlatènezeitliche Wagengrab auf dem Petrisberg in Trier</strong></p> <p>Ein Kammergrab mit zweirädrigem Wagen oberhalb der Moseltalweite von Trier ermöglicht im Anschluss an ältere Befunde eine weitgehend eindeutige Rekonstruktion frühlatènezeitlicher Wagen. Ein zugehöriger durchbrochen verzierter Eisenbeschlag lässt sich der Formierungsphase des Frühlatènestils zuordnen. Für das in typischer Weise exponiert platzierte Prunkgrab konnte in geringer Distanz die zugehörige Siedlung festgestellt werden.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96435Late Bronze Age Bronze Detachable Barbed Harpoons with Line Hole and a Spur from Hungary2023-05-25T10:19:52+02:00János Gábor Tarbaypublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Spätbronzezeitliche abnehmbare Harpunen mit Widerhaken, Fangleinenloch und Sporn aus Ungarn</strong></p> <p>Die Studie beschäftigt sich mit ostmitteleuropäischen abnehmbaren Harpunenspitzen mit Widerhaken und einem Sporn aus Bronze. Diese einzigartigen spätbronzezeitlichen (Br D-Ha B1) Fischerei- und Jagdinstrumente waren in den Gebieten des heutigen Ungarn, Serbien und Bulgarien entlang der großen Flüsse wie Donau und Theiß verbreitet. Wie ihre Gegenstücke aus Geweih, die während der Kupferzeit in Europa aufkamen, finden sich für diese Harpunenspitzen aus Metall gute funktionale Entsprechungen im ethnographischen Material der Nunavut-Kultur in Nordkanada und Grönland, insbesondere in der klassischen Thule-Kultur (900-1600 n. Chr.). Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Harpunen in der Vorgeschichte des Karpatenraums für die Ausbeutung von Großfischen (Karpfen, Wels, Hecht, Beluga-Stör, etc.) genutzt wurden, die in den lokalen Strategien der spätbronzezeitlichen Nahrungsmittelproduktion eine wichtige Rolle gespielt haben könnten. Die Studie untersucht die Funktion und den Gebrauch von Harpunenspitzen aus Metall, ihre Befestigungsmöglichkeiten und die Bedeutung des Harpunierens im täglichen Leben der spätbronzezeitlichen Gesellschaften im Karpatenbecken.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96434Diskoide Grundformenproduktion mit »Blattspitzen«: ein Fundplatz des späten Mittelpaläolithikums bei Albersdorf, Stadt Vilshofen a. d. Donau (Lkr. Passau)2023-05-25T10:12:03+02:00Jürgen Richterpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deThomas Albertpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deSebastian Szyjapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Diskoide Grundformenproduktion mit »Blattspitzen«: ein Fundplatz des späten Mittelpaläolithikums bei Albersdorf, Stadt Vilshofen a. d. Donau (Lkr. Passau)</strong></p> <p>Durch die Tätigkeit von Sammlern ist in den letzten Jahrzehnten am bayerischen Donaulauf eine ganze Fundprovinz mit spät-mittelpaläolithischen Siedungsplätzen zu Tage getreten, die auf die Anwesenheit der spätesten Neandertaler in dieser Region deuten. Gemeinsames Merkmal sind die »Blattspitzen« (als Geschossbewehrungen oder Messer verwendet), doch unterscheiden sich die Inventare in den verschiedenen Rezepten der Grundformenproduktion: Das Beispiel des Inventars von Albersdorf belegt zum ersten Mal die Nutzung des Diskoiden Konzeptes der Grundformenproduktion zur Herstellung von »Blattspitzen«. Die nach ihrer technischen Achse asymmetrischen Grundformen wurden hierbei nach einer intendierten Symmetrieachse erneut ausgerichtet und entsprechend formüberarbeitet.</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96433Inhaltsverzeichnis2023-05-25T10:07:56+02:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Inhaltsverzeichnis</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/96427Titel2023-05-25T09:34:41+02:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Titel</p>2023-05-31T00:00:00+02:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94345Returning to the Disc Brooch from Grave 422 in Chiaromonte, San Pasquale (Prov. Potenza / I): Observations and Interpretative Proposals2023-03-01T15:46:24+01:00Martina Dalceggiopublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Nochmal zur Scheibenfibel von Grab 422 in Chiaromonte, San Pasquale (Prov. Potenza / I): Beobachtungen und Interpretationsvorschläge</strong></p> <p>Die Scheibenfibel aus dem frühmittelalterlichen Gräberfeld von Chiaromonte, San Pasquale (Prov. Potenza / I), stellt ein wertvolles Goldschmiedeprodukt aus Süditalien dar und ist seit Mitte der 1990er Jahre bekannt. Die ausführliche Studie der technischen und dekorativen Analyse der Fibel ermöglichte eine umfassendere Reflexion über den Herstellungsprozess des Schmuckstücks und über die Beziehung zwischen dem Handwerker und seinem Kunden. Diese Informationen sind zusammen mit den Daten aus dem Fundkontext äußerst nützlich, um die tatsächliche Kaufkraft einer elitären Gruppe zu ermitteln, die sich während des 7. Jahrhunderts im mittleren Sinni-Tal niederließ und dort bestattet wurde. Zu dieser Gruppe gehörte ein kleines Mädchen (Grab 422), das in der Nähe einer mutmaßlich frühmittelalterlichen Kirche mit der reichsten Grabbeigabe des Friedhofs bestattet wurde.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94344Arme ou symbole: étude d’une singulière pointe de flèche en os de la période mérovingienne découverte en Alsace2023-03-01T15:40:21+01:00Thomas Fischbachpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Waffe oder Symbol: Untersuchung einer im Elsass entdeckten einzigartigen Pfeilspitze der Merowingerzeit aus Knochen</strong></p> <p>Während einer archäologischen Präventivgrabung in Merxheim (dép. Haut-Rhin / F) im Jahr 2014 wurde ein frühmittelalterlicher Grabkomplex (6.-10. Jh.) freigelegt. In Grab 55 wurde eine Pfeilspitze aus Knochen gefunden, die aufgrund ihrer Form in die Merowingerzeit einzuordnen ist. Bei der Analyse konnten in der merowingischen Welt keine Parallelen für diese Knochenpfeilspitze identifiziert werden. Daher war es notwendig, diesen Mangel an Parallelen und die Gründe für die Herstellung einer Pfeilspitze aus Knochen zu verstehen. Das Hauptproblem bestand darin, herauszufinden, ob die Wahl dieses Materials von ballistischem Interesse gewesen sein könnte, insbesondere für die Jagd auf Kleinwild. Zu diesem Zweck wurden die verschiedenen Faktoren, vom Bogen bis zu den Bestandteilen eines Pfeils, in Betracht gezogen. Es scheint nichts gegen die Verwendung von Knochen für eine Pfeilspitze zu sprechen. Da Parallelen fehlen und ein solches Objekt aus Knochen statt aus Eisen relativ leicht geformt werden kann, kann jedoch auch die Möglichkeit eines symbolischen Objekts in Betracht gezogen werden, das die Jagdpraxis in der Grabstätte repräsentieren sollte.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94343Sag mir, wo die Siedlungen sind – frühmittelalterliche Fundstellen in den südwestfälischen Mittelgebirgen und ihr keramisches Fundgut2023-03-01T15:35:47+01:00Eva Cichypublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMichael Baalespublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deManuel Zeilerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Sag mir, wo die Siedlungen sind – frühmittelalterliche Fundstellen in den südwestfälischen Mittelgebirgen und ihr keramisches Fundgut</strong></p> <p>In diesem Beitrag werden vier in den letzten Jahren ergrabene frühmittelalterliche Siedlungen im südwestfälischen Mittelgebirgsraum exemplarisch auf ihre Standortfaktoren sowie ihr keramisches Fundgut hin untersucht und näher vorgestellt. Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Lage der Fundstellen in unmittelbarer Nähe eines Vorfluters – in drei von vier Fällen überdeckt von kolluvialen Ablagerungen – ihre Detektion anhand von Oberflächenfunden erschwerte bzw. unmöglich machte. Diese Maskierung der Fundstellen bietet einen Erklärungsansatz für die Tatsache, dass wir bislang vergleichsweise wenige aussagekräftige archäologische Fundstellen des Frühmittelalters anhand von (keramischen) Oberflächenfunden erfassen konnten. Darüber hinaus ist die damals genutzte Handaufbauware von Keramik aus älteren Perioden nur schwer zu unterscheiden, sodass eine Datierung der Fundplätze in allen Fällen nur durch größtenteils importierte Drehscheibenware (aus dem Rheinland oder hessischen Raum) möglich war. Die Durchsicht des keramischen Materials erbrachte zudem erste Hinweise darauf, dass im südwestfälischen Schiefergebirge unter Nutzung der lokalen Ressourcen (u. a. Schiefer als Magerung) im Frühmittelalter drehscheibengefertigte Wölbwandtöpfe produziert wurden.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94342Einer oder zwei? Ein Stabgürtelhaken der Form Traunstein vom Gräberfeld Brzyno, Fundplatz 7 (woj. pomorskie / PL)2023-03-01T15:30:03+01:00Anna Strobinpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJarosław Strobinpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Einer oder zwei? Ein Stabgürtelhaken der Form Traunstein vom Gräberfeld Brzyno, Fundplatz 7 (woj. pomorskie / PL)</strong></p> <p>In einem Brandgrab der Oksywie-Kultur im Gräberfeld von Brzyno, Fpl. 7 wurde ein Gürtelhaken der Form Traunstein aus Bronze entdeckt. Nach der Restaurierung zeigte sich, dass das Stück repariert worden war. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde dafür eine zweite derartige Schließe desselben Typs verwendet. Diese Annahme wird gestützt von Spuren auf dem Objekt selbst, aber auch durch metallkundliche Analysen. Die Beobachtung bezeugt, dass derartige prestigeträchtige Bestandteile der Frauentracht in Pommern häufiger verwendet wurden als bislang angenommen. Ferner scheint die Kenntnis von solchen importierten Gürtelhaken einheimische Schmiede zur Fertigung ähnlicher Gürtelschließen inspiriert zu haben. Den Rahmen dafür bildeten überregionale Kontakte mit Mitteldeutschland, die für die Phasen A2 und A3 erkennbar sind.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94341Missing Lactase Persistence in Late Iron Age Central Europe2023-03-01T15:10:35+01:00Ole Warnbergpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deCorina Knipperpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deBrigitte Röderpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deGuido Lassaupublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deNorbert Spichtigpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.dePeter C. Ramslpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deFriederike Novotnypublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMaria Teschler-Nicolapublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deStéphane Marionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMartin Schönfelderpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deChristopher F. E. Parepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deAnna Szécsényi-Nagypublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deJörg Schiblerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deStephan Schiffelspublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deKurt W. Altpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deSandra L. Pichlerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Fehlende Laktasepersistenz im Mitteleuropa der Jüngeren Eisenzeit</strong></p> <p>Die Fähigkeit, auch nach der Säuglingszeit Milchzucker zu verdauen, ist ein relativ neues Merkmal beim Menschen. Das errechnete Alter der verantwortlichen Mutation stimmt weitgehend mit der Einführung der Milchwirtschaft überein. Moderne europäische Bevölkerungen zeigen ein Gefälle für die Laktosetoleranz, mit hohen Werten im Norden und niedrigeren im Süden des Kontinents. Die Laktasepersistenz soll als selektiver Vorteil zusammen mit der Landwirtschaft bzw. Viehhaltung entstanden sein. Allerdings fehlen bislang paläogenetische Daten prähistorischer Individuen dafür, dass die Ausbreitung der Mutation für Laktasepersistenz bereits vor der römischen Epoche eintrat, während sie im Mittelalter ständig zunahm. Im Gegensatz dazu reichen die Belege für eine Milchverarbeitung bis zur Einführung der Landwirtschaft im Neolithikum zurück. In der vorliegenden Studie wird die Laktasepersistenz während der Latènezeit der europäischen Eisenzeit untersucht. Dazu wurde der Genotyp von 39 Individuen aus Österreich, Frankreich, Ungarn und der Schweiz erfolgreich auf die zwei mit Laktosetoleranz assoziierten SNPs 13910C/T und 22018G/A analysiert. Bei keinem der Individuen fand sich eine homozygote Variante eines der beiden SNPs, dagegen tragen vier Individuen heterozygot das Allel 22018G/A. Dies deutet darauf hin, dass während der Eisenzeit verarbeitete Milchprodukte wie Käse oder Joghurt noch immer die Hauptquelle milchbasierter Nährstoffe darstellten, während Frischmilch in den hier untersuchten Regionen wohl nur eine untergeordnete Rolle spielte. Die bevölkerungsübergreifende Verbreitung der Laktosetoleranz fand demnach erst nach der Eisenzeit statt.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94340Zu einem verlorenen Helmtyp der Hallstattzeit2023-03-01T15:06:33+01:00Olaf Dörrerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Zu einem verlorenen Helmtyp der Hallstattzeit</strong></p> <p>Die Frage nach der Wirkungskraft griechischen Einflusses auf die Kriegergemeinschaften des Caput Adriae wird nochmals aufgeworfen und anhand einer bisher nicht erkannten Helmform des Nordwestbalkans spezifiziert. Dieser Helmtyp greift das Vorbild der »Illyrischen Helme« auf und vermittelt es weiter in den Südostalpenraum, zum venetischen Raum und in das zentrale Picenum.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94339L’ or dans la tombe 505 de Hallstatt2023-03-01T15:01:07+01:00Christiane Eluèrepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Das Gold im Grab 505 von Hallstatt</strong></p> <p>Im Grab 505 von Hallstatt (Ha D1 datiert) wirft die Goldfibel interessante Identifizierungsprobleme auf. Neuere technische Beobachtungen stellen ihre angebliche griechische Herkunft in Frage und bilden den Ausgangspunkt für eine erweiterte Untersuchung der anderen Goldobjekte, die später diesem Grab zugeschrieben wurden. Wiederholt aufgeworfene Zweifel bezüglich der Zugehörigkeit des Goldensembles sind bisher nie wirklich ausgeräumt worden; daher ist dies die Gelegenheit, erste Überlegungen anzustellen und einige Hypothesen vorzubringen.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94338Ukrainian-Italian Connections during the Early Iron Age and How These Are Being Destroyed by Illicit Excavations and the Art Market2023-03-01T14:55:05+01:00Marianne Mödlingerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMykola Bandrivskyipublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMykhailo Bilykpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ukrainisch-italische Verbindungen in der frühen Eisenzeit und wie diese durch illegale Ausgrabungen und den Kunsthandel zerstört werden</strong></p> <p>Mehrere Bronzehelmfunde aus der südwestlichen Ukraine deuten auf enge Verbindungen dieser Region mit Italien, insbesondere mit Etrurien, in der späten Bronze- und frühen Eisenzeit hin. Es ist darauf hinzuweisen, dass keiner dieser Funde aus einer offiziellen archäologischen Ausgrabung stammt. Gerade in den letzten Jahren wurden in der Ukraine vermehrt Helme mittels Metalldetektor gefunden und auf einer lokalen Online-Auktionsplattform zum Verkauf angeboten. Mit Ausnahme zweier Stücke, die mittlerweile in lokalen Museen sind, werden die hier vorgestellten Helme voraussichtlich bald auf dem internationalen Markt auftauchen. Es ist das Ziel dieser Publikation, einerseits die Funde vor- und ihre Fundumstände klarzustellen sowie eine spätere Repatriierung zu erleichtern, und andererseits anhand von Bronzehelmfunden einen Einblick in die Verbindungen zwischen der Ukraine und Italien während der frühen Eisenzeit zu gewähren und einen Überblick über weitere illegale Helmfunde aus der Ukraine aus der späten Bronze- und frühen Eisenzeit zu geben.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94337Håga Revisited2023-03-01T14:28:05+01:00Inga Ullénpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deLeena Drenzelpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Håga neu interpretiert. Neue Analysen aus dem bronzezeitlichen Großgrabhügel Håga (Uppsala län) in Schweden</strong></p> <p>Trotz seiner Bedeutung gab es nur sehr wenige Forschungen zu den Funden aus dem Großgrabhügel von Håga bei Uppsala in Schweden seit seiner Ausgrabung 1902-1903 (Almgren 1905). Der Grabhügel mit einem Durchmesser von ca. 45 m und einer Höhe von etwa 7 m enthielt hochrangige Gegenstände aus Gold und Bronze. Die Bestattung stammt aus der Montelius-Periode IV (1100-900 v. Chr.). In einer Studie von 2017-2021 wurden neue Analysen durchgeführt, die hier vorgestellt werden, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Chronologie und den Praktiken im Zusammenhang mit den menschlichen und tierischen Knochenresten im Grab liegt. Außerdem wurden einige Artefakte erneut untersucht.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94334Inhaltsverzeichnis2023-03-01T14:14:33+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Inhaltsverzeichnis</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94333Titel2023-03-01T14:12:23+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Titel</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94332A New Late Viking-age Hoard from Poland: Coins and Gold Jewellery as Evidence for the History of Central Europe2023-03-01T13:45:57+01:00Władysław Duczkopublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deAdam Kędzierskipublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deKarol Kollingerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deDariusz Wyczółkowskipublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ein neuer spätwikingerzeitlicher Hort aus Polen: Münzen und Goldschmuck als Quellen für die Geschichte Mitteleuropas. Eine vorläufige Präsentation</strong></p> <p>Im Spätherbst 2020 unternahm eine Gruppe von Archäologen aus der Stadt Kalisz in Polen Untersuchungen im Dorf Słuszków (woj. wielkopolskie/PL). In dieser Ortschaft ist 1935 einer der größten, an den Anfang des 12. Jahrhunderts datierenden Horte entdeckt worden (»Słuszków 1«). Das Ziel der Expedition war nur, den Fundort dieses Horts zu bestimmen, aber im Laufe einer Metalldetektoruntersuchung geschah etwas Unerwartetes – ein neuer Hort (»Słuszków 2«) wurde gefunden. Der erste Hort, der unter der Dorfbevölkerung aufgeteilt worden war, war ursprünglich umfangreich. Er könnte bis zu 20 000 Münzen enthalten haben und wahrscheinlich mehr Silberschmuck, als von diesem Fund erhalten geblieben ist. Es wird geschätzt, dass der ursprüngliche Fund 15 kg wog und somit der größte bekannte Hort von der Wende des 11. zum 12. Jahrhundert in Polen wäre. Der zweite Hort aus Słuszków enthält 6500 Objekte, die meisten davon Münzen, hauptsächlich sog. sächsische und polnische Kreuzdenare und mehrere Dutzend verschiedene europäische Münzen, sowie flache Silberbarren, Bleistücke und vier goldene Fingerringe. Letztere sind die ersten Funde dieser Art in polnischen Horten aus der Wikingerzeit. Einer dieser Ringe ist mit einer kyrillischen Inschrift verziert, was seine Herkunft aus dem Fürstentum Kiew nahelegt. Die drei anderen Ringe wurden möglicherweise nach byzantinisch-karolingischer Tradition in Deutschland in der Ottonen- oder Salierzeit hergestellt. Zwei große Gruppen von »Kreuzdenaren«, die in dem Hort entdeckt wurden, waren bisher fast ausschließlich aus dem Hort Słuszków 1 bekannt. Sie wurden um die Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert geprägt, wahrscheinlich in der Münzstätte in Kalisz oder in der Umgebung dieser Stadt. Ihre Emission kann hypothetisch dem polnischen Herrscher Zbigniew († 1111?) zugeschrieben werden. Bemerkenswert ist auch ein Fragment einer offiziellen Münze des Herzogs Władysław Herman († 1102), die seinen Namen und sein Bild zeigt und in Krakau nach 1080 geprägt wurde. Andere bedeutende Funde sind Exemplare von sehr seltenen großen Denaren, die vom Pfalzgraf Sieciech († um 1110) ausgegeben wurden. Diese Münzen sind die ersten Privatemissionen von Anlagemünzen in Polen von einem bekannten und anerkannten Magnaten. Unter den mehreren Dutzend ausländischer Münzen scheint ein Denar des ungarischen Königs Ladislaus I. dem Heiligen († 1095) am jüngsten zu sein. Diese Münze wurde frühestens in den 1080er Jahren geprägt. Was die zwei Horte aus Słuszków betrifft, kann das Verbergen einer so großen Anzahl von Edelmetallgegenständen wahrscheinlich mit einem gewalttätigen Ereignis, wie etwa dem Krieg zwischen zwei Brüdern aus der Herrscherfamilie, Zbigniew und Bolesław, in Verbindung gebracht werden. Dieser Aufsatz bietet eine vorläufige Präsentation dieses neuen Horts und seines Inhalts.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94328Pietas et Virtus – Aurum et Memoria2023-03-01T12:37:18+01:00Dieter Quastpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong><em>Pietas et Virtus – Aurum et Memoria</em>. Zur Interpretation der Fundkomplexe aus Pietroasa und Şimleul Silvaniei in Rumänien</strong></p> <p>Reiche frühgeschichtliche Horte werden oftmals als Versteckfunde interpretiert, die in politisch unruhigen Zeiten niedergelegt wurden. Hierzu erfolgt eine Verknüpfung mit in den Schriftquellen erwähnten Ereignissen. Diese Krisensituationen sind aber zumeist eher von lokaler Bedeutung, wobei »lokal« durchaus ein größeres Gebiet – etwa den Balkan – meinen kann. Nun zeichnet sich aber in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts ein weitreichender Horizont an reichen Niederlegungen von Südskandinavien bis in die Ukraine ab. Deshalb wird in diesem Artikel ein anderer Ansatz verfolgt: Die großen völkerwanderungszeitlichen Schatzfunde aus Şimleul Silvaniei und Pietroasa werden in einen großen geographischen Kontext gestellt. Dabei zeichnet sich ab, dass sie oftmals der Ausgestaltung von Erinnerungslandschaften im direkten Umfeld von Zentralorten dienten. Gerade die großen Goldhorte zeigen, wie nördlich der Donau etwas Neues entstand und neue räumliche Strukturen geschaffen wurden.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94327Untersuchungen zu einer möglichen fullonica in der Zivilstadt von Carnuntum2023-03-01T12:31:45+01:00Michael Teichmannpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMario Wallnerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deEduard Pollhammerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deWolfgang Neubauerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Untersuchungen zu einer möglichen <em>fullonica</em> in der Zivilstadt von Carnuntum</strong></p> <p>Das Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie führte im Zuge des »ArchPro Carnuntum«-Projekts eine geophysikalische Prospektion der archäologischen Landschaft von Carnuntum (Bez. Bruck an der Leitha/A) durch. Die Messdaten zeigen Anomalien im Westen der antiken Zivilstadt, die als römische <em>fullonica</em> (Wäscherei) interpretiert werden können. Der Messbefund und seine Interpretation werden im Kontext der Forschungen zu <em>fullonicae</em> in der römischen Welt und zur Textilwirtschaft in den Nordprovinzen des Reiches vorgestellt.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94326Oder doch? Nachtrag zum Senklot eines militärischen mensor/librator in Köln2023-03-01T12:24:35+01:00Constanze Höpkenpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMarkus Scholzpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deMarkus Scholzpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Oder doch? Nachtrag zum Senklot eines militärischen <em>mensor/librator</em> in Köln</strong></p> <p>Im AK 4/2020 veröffentlichten wir ein bronzenes Lot mit Punzinschrift aus Köln. Zu unserer Lesung und Interpretation haben W. Eck und M. A. Speidel im AK 2/2021 kritisch Stellung genommen und eine alternative Lesung vorgeschlagen. Diese ist zwar möglich, aber hypothetisch, weil die entscheidenden Ergänzungen keinen gesicherten Punkten entsprechen. Auch die Abstände der Punkte, Hasten und der beiden Namen begünstigen die von uns vorgeschlagene Lesung > IVDEAII / LEVBONI. Wir erwägen den Namen des Zenturios Iudeaius als eine Varianz oder Verschreibung von Iudaeus.</p> <p> </p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94325Computertomographische Messungen an den frühkaiserzeitlichen römischen Schilden aus Kalkriese (Lkr. Osnabrück)2023-03-01T12:08:26+01:00Uta Schröderpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deIngo Petripublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deKatrin Zerbepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Computertomographische Messungen an den frühkaiserzeitlichen römischen Schilden aus Kalkriese (Lkr. Osnabrück). Neue Erkenntnisse zu Aufbau, Herstellung und Vorteilen römischer Sperrholzschilde</strong></p> <p>Die Schildrandfragmente aus Kalkriese sind seit Jahren bekannt und vorgelegt. Durch neue naturwissenschaftliche Verfahren konnten die einzelnen Lagen der Sperrholzschilder erstmals nicht-invasiv und wesentlich genauer untersucht werden als bisher. Die dabei erschlossenen Ergebnisse erlauben eine neue Sichtweise auf die Herstellung und Gestaltung von römischen Sperrholzschilden und eröffnen Vergleichsmöglichkeiten zu Funden aus anderen Regionen. Drei Kernthesen konnten herausgearbeitet werden: 1) Es muss von einem deutlich geringeren Gewicht der Sperrholzschilde ausgegangen werden. 2) Aus diesem Grund muss auch der Einsatz des Schildes im Kampf überdacht werden. 3) Die Schildränder mit Resten einer Silberfolienverzierung belegen, dass verzierte Waffen im Kampf getragen wurden.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94323Enter the Matrix2023-03-01T12:01:10+01:00Thibault Lachenalpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>»Enter the Matrix«. Spätbronzezeitliche Gussformen aus »La Motte« (Agde, dép. Hérault/F) in ihrem Kontext</strong></p> <p>Die Ausgrabungsstätte La Motte 1, derzeit unter Wasser im Fluss Hérault in Agde gelegen, ist vor allem wegen der Entdeckung eines spektakulären Depots von Schmuck- und Trachtelementen bekannt, die in Verbindung mit einer Siedlung stehen. Seitdem haben neue Kampagnen von Unterwasserausgrabungen weitere Details zu Chronologie, Größe und Wirtschaft der Fundstätte zutage gebracht, die in der späten Bronzezeit und zu Beginn der Eisenzeit besiedelt war. Unter den Zeugnissen für handwerkliche Aktivitäten liefern vier Fragmente von Gussformen neue Informationen zur spätbronzezeitlichen Metallproduktion im mediterranen Frankreich – besonders zu deren Organisation und zur Verbreitung der Bronzemodelle. Während eine dieser Gussformen zur Herstellung von Werkzeugen diente, die in der Region und am Fundort selbst gut belegt sind – Tüllenbeile ohne Öse des Typs Frouard –, wurden mit anderen Objekte geformt, die in der Region seltener oder sogar unbekannt sind. Einige wurden sogar bis vor Kurzem als exotisch angesehen. Dies ist der Fall bei einer Gussform für Speerspitzen des Typs Vénat, die hauptsächlich an der französischen Atlantikküste auftreten, und bei einer anderen für Nadeln mit einem großen konischen Kopf, die besonders im nördlichen Adriaraum verbreitet sind. In Anbetracht der archäologischen und ethnographischen Daten ist die Hypothese vorzuziehen, dass Metallurgen ihr Handwerk vor Ort in der Siedlung ausübten. Die Entdeckung von mehreren Metallgussformen an einem Fundort ist selten im mediterranen Frankreich und legt nahe, dass diese Siedlung eine zentrale Rolle spielte in der Produktion und Distribution von Objekten und Halbfabrikaten aus Kupferlegierungen, die zumindest teilweise aus dem Erz des Cabrières-Gebiets hergestellt worden sein könnten. Die Form der hergestellten Objekte zeigt, dass die Siedlung in Netzwerke eingebunden war, die weit über den regionalen Rahmen hinausgingen, manchmal über sehr große Entfernungen. Dies deutet auf die prominente Rolle hin, die die Region um Agde im Austausch zwischen dem Mittelmeer und der keltischen Welt in der frühen Eisenzeit spielen sollte.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94322A Mining Subsidence Event around 920 BC in the Late Bronze Age Copper Mine of Prigglitz-Gasteil (Lower Austria)2023-03-01T11:52:39+01:00Peter Trebschepublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deGünther Weixelbergerpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Ein Bergschaden um 920 v. Chr. im spätbronzezeitlichen Kupferbergbau von Prigglitz-Gasteil (Niederösterreich)</strong></p> <p>Mit Hilfe von Kernbohrungen gelang es im Jahr 2017, Hinweise auf einen Kupfererz-Tagebau im Bereich der urnenfelderzeitlichen Bergbausiedlung von Prigglitz-Gasteil am Rand der Ostalpen zu finden. Der Tagebau erstreckte sich über mindestens 48 m in Nord-Süd-Richtung und erreichte eine Tiefe von mehr als 32 m unter der heutigen Geländeoberfläche. Die Kupfererzgrube am Fuß des Berges Gahns war bereits teilweise mit Haldenmaterial verfüllt, als eine Massenbewegung stattfand und eine mächtige Gleitscholle den Tagebau verschüttete. Dieses Ereignis fand um ca. 920 v. Chr. statt, wie die Auswertung einer Serie von Radiokarbondaten zeigt, die an Grubenhölzern und weiteren organischen Resten gemessen wurden. Nach dem Bergschaden wurde die Kupfergewinnung ohne erkennbare Unterbrechung weitergeführt, allerdings änderte sich die räumliche Struktur der Bergbausiedlung.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94321Marble as a Material for the Production of Bracelets in Neolithic Central Europe2023-03-01T11:44:46+01:00Pavel Burgertpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deAntonín Přichystalpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Marmor als Material für die Herstellung von Armringen im neolithischen Mitteleuropa</strong></p> <p>Marmorarmringe sind charakteristische Artefakte der Stichbandkeramik-Kultur (5100/5000-4500/4400 v. Chr.) in Mittelböhmen, im gleichen Zeithorizont treten sie auch im Bereich der Rössener Kultur an der Saale in Deutschland auf. Diese Funde zogen seit dem 19. Jahrhundert das Interesse auf sich und die Frage nach der Herkunft ihres Materials galt seit mehreren Jahrzehnten geklärt. Eine neue mineralogische Untersuchung hat jedoch gezeigt, dass die Hauptquelle des Materials an anderer Stelle zu lokalisieren ist und dass die Gesamtzahl der genutzten Marmorvorkommen höher war. In diesem Artikel werden die Ergebnisse der Untersuchung der Artefakte und die Befunde aus einer Geländeuntersuchung der vielversprechendsten natürlichen Vorkommen des Materials in der Tschechischen Republik vorgestellt. Die Kombination dieser beiden Ansätze hat zur Entdeckung der wichtigsten möglichen Quelle geführt.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94320Zur Forschungsgeschichte der Großen Grotte bei Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis)2023-03-01T11:36:42+01:00Jens Axel Frickpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deBenjamin Schürchpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.deBerrin Çeppublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p><strong>Zur Forschungsgeschichte der Großen Grotte bei Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis)</strong></p> <p>Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Forschungsgeschichte und den derzeitigen Stand der Forschungen zur Fundstelle Große Grotte, mit dem Ziel, die 60 Jahre alten Ergebnisse der Ausgrabungen und die Quellenlage in einem modernen Licht darzustellen, damit diese in zukünftigen Untersuchungen und Beurteilungen der Fundstelle Berücksichtigung finden werden. Die Fundstelle, direkt unterhalb der Ruine des Rusenschlosses bei Gerhausen, einem Stadtteil von Blaubeuren im Alb-Donau-Kreis, gelegen, wurde in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren unter der Leitung von G. Riek ausgegraben. Mit insgesamt zehn dem Mittelpaläolithikum zugewiesenen Schichten (sehr wahrscheinlich alle MIS 4 und 3) ist sie die Fundstelle mit der auf der Schwäbischen Alb längsten mittelpaläolithischen Stratigraphie. Durch eine in den 1980er Jahren publizierte Dissertation wurde die Fundstelle auch überregional bekannt. Seit dieser Arbeit wurden die Funde wiederholt nach dem jeweiligen Stand der Zeit analysiert. Durch unsere Analysen des lithischen Materials war es möglich, Kernfragmente zusammenzusetzen, die neuen Aufschluss über die Abbaustrategien innerhalb der Fundstelle liefern. Ebenso konnte durch den Fund von bislang unpublizierten Fotos der Grabungen im Archiv der Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie der Universität Tübingen der Grabungsablauf rekonstruiert werden.</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94319Inhaltsverzeichnis2023-03-01T11:33:29+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Inhaltsverzeichnis</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/94318Titel2023-03-01T11:28:59+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Titel</p>2023-03-15T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatthttps://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/article/view/93272Jahresinhaltsverzeichnis2023-01-06T12:04:23+01:00Die Redaktionpublikationsdienste@ub.uni-heidelberg.de<p>Jahresinhaltsverzeichnis</p>2023-01-06T00:00:00+01:00Copyright (c) 2023 Archäologisches Korrespondenzblatt