Räume als Träger wechselnder Bedeutungen. Die Gestaltung spätrömischer Empfangssäle im Kontext von salutatio und convivium

  • Michael Kiefer (Author)

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Abstract

Für Angehörige der (spät)römischen Eliten war der eigene Wohnsitz ein zentrales Medium der Statusrepräsentation. Die spätantike domus, mit ihrem Fokus auf großen, aufwändig gestalteten Empfangssälen, diente als Bühne für eine Vielzahl an Handlungen, bei denen Hausherr und Gäste miteinander interagierten. Architektur und Dekor der Räume waren dabei gezielt darauf abgestimmt, die verschiedenen Akteure an ihrem jeweiligen Platz innerhalb der spätrömischen Sozialhierarchie zu verorten. Einzelne Besucher standen jedoch in einem jeweils ganz unterschiedlichen Verhältnis zum Hausherren und trafen zu ganz verschiedenen Anlässen mit ihm zusammen. Der Morgenempfang von Klienten, die salutatio, und das abendliche Gastmahl, das convivium, unterschieden sich sowohl hinsichtlich ihrer Teilnehmer als auch ihres Ablaufs, fanden aber oft in den selben oder sehr ähnlichen Räumen statt. Anhand dieser beiden Anlässe wird deutlich, wie die Gestaltung spätantiker Empfangsräume auf die verschiedenen Handlungen und Akteure Bezug nahm und mit welchen visuellen Strategien in abweichenden Kontexten die jeweils erwünschte Bedeutung kodiert wurde. 

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Published
2016-04-30
Language
de