Zu den Fragmenten eines Silberbechers aus Brandgrab 5/1995 von Hagenow, Lkr. Ludwigslust-Parchim

  • Barbara Niemeyer (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Die aus Grab 5/1995 von Hagenow vorliegenden Silberfragmente können mit aller Vorsicht zu einem weitmundigen, doppelwandigen scyphus mit zylindrischer Wand, reliefierter Außenwandung und dreiteiligem Ringgriff rekonstruiert werden. Die Fragmente des Innenbechers mit stark profiliertem Mündungsrand und die erhaltene Daumenplatte sind original-römisch, die Fragmente des Außenmantels dagegen im sogenannten ,germanischen Reliefstil‘ neu gearbeitet worden. Sicher zu rekonstruieren sind zwei antithetische Capricorni. Falls alle erhaltenen Fragmente tatsächlich zu ein und demselben Gefäß gehört haben, muss es sich um ein römisch-,germanisches‘ Pasticcio gehandelt haben. Bemerkenswert ist, dass der ,germanische‘ Toreut bzw. sein Auftraggeber die augusteische Siegessymbolik der Capricorni übernommen und in die lokale Formensprache transferiert hat.

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Veröffentlicht
2021-12-20
Sprache
de