Ausstellungen und normiertes Besucherverhalten

Die documenta 12 als Beispiel für den Versuch eines nicht-normativen Ausstellungskonzeptes

  • Anna-Lena Wenzel (Autor/in)

Abstract

In Ausstellungen wird oftmals eine normative Inszenierung vorgenommen und die Wahrnehmung der Besucher gesteuert: durch die Vorgabe eines Themas, durch Ausstellungstexte und -kataloge und eine eindimensionale und hierarchische Kunstvermittlung. Die Wahrnehmung der Bilder wird gesteuert und oftmals in eine größere Erzählung eingebunden. Auf der documenta 12, die 2007 von Roger Buergel und Ruth Noack kuratiert wurde, wurde versucht, verstärkt der individuellen Perspektive Raum zu geben. Durch verschiedene Eingriffe auf inhaltlicher und räumlicher Ebene sowie der Ebene der Vermittlung sollte ein Bewusstsein für die Legitimität und Vielfalt der eigenen Interpretationen und Aneignungen geschaffen werden. Den Kuratoren ging es darum, eine nicht-normative Ausstellung zu konzipieren, die aufgrund der sich zum Teil widersprechenden Setzungen einem Grenzraum des Sowohl-als-auch glich und Spielraum für vielfältige Verknüpfungs- und Übersetzungsleistungen bot. Im Aufsatz werden diese Eingriffe geschildert und auf ihre Wirksamkeit hin überprüft.

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