Erotik des Leids: Heiliger Sebastian
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Abstract
Der Text befasst sich mit der subjekttheoretischen und ikonologischen Bedeutung des heiligen Sebastian in der italienischen Renaissancemalerei. Der Fokus des Interesses liegt dabei auf den Mechanismen der Einfühlung und Rezeption und auf der Funktion des ausgestellten, sinnlichen Leidens für die Konstituierung des frühbürgerlichen Subjekts. Neben der Erörterung der radikalen Bedeutungsverschiebung des Sebastian-Motivs im 15. Jahrhundert möchte der Text durch die Konzentration auf den Aspekt der Subjektkonstituierung im ästhetischen Nachvollzug nicht zuletzt auch einen Beitrag leisten zur Diskussion um Bilder des Leidens und der Folter heute und damit zu der Frage inwieweit die Inszenierung des gepeinigten Körpers noch zur Bestätigung postmoderner Identität dienen kann.