Production Clothing or Fashion: Reform of Soviet Costume in the 1920s

  • Maria Nesterova (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Das Geschmacksempfinden der Moderne spiegelt sich in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg auch in der Mode: Designer begannen, einfache, androgyne Silhouetten und gerade Linien zuverwenden. Stilistisch spricht man von dem den Jugendstil ablösenden „Art-Déco“. Die Bezeichnung wurde von der ersten internationalen Messeausstellung nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Titel „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“ im Jahr 1925 in Paris abgeleitet. Diese künstlerische Strömung beeinflusste, wie auch der Surrealismus und der Futurismus, nicht nur den Lebensstil der Menschen, sondern auch ihr Empfinden für Mode. Diese neuen Bewegungen waren bestrebt, das gesamte Lebensumfeld einschließlich der Kleidung als einheitliches Gesamtkunstwerk zu gestalten. Im Zusammenspiel von Mode und Künstlern der Avantgarde wurden radikale künstlerische Entwürfe in den Kleidungsstil ein gebracht. Designer wünschten sich Modelle, die industriell gefertigt und in Standardgrößen produziert werden sollten. In Russland war es der russische Konstruktivismus, der nach dem Umsturz von 1917 auch propagandistische Züge aufwies. Die russischen Konstruktivisten führten in der Mode einen neuen Stil ein, der durch reine geometrische Formen gekennzeichnet ist. Man könnte ihn auch als „Antimode“ oder „Produktionskleidung“ charakterisieren. Im Russischen wird er prozodezhda bezeichnet. Dieser Beitrag stellt verschiedene Zugänge zu diesem neuen Kleidungsstil vor. Am Beispiel der Entwürfe russischer Konstruktivisten wie Vladimir Tatlin (1885-1953), Lubov Popova (1889-1924), Aleksander Rodchenko (1891-1956) and Varvara Stepanova (1894-1958) wird der Entwicklung dieses neuen Stils nachgegangen.

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