Die Begegnung von Hahn und Schildkröte
Kultursemiotische Betrachtungen zu einem spätantiken Bodenmosaik in der Basilika von Aquileia
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Abstract
Aus dem reichen Bildbestand des Fußboden-Mosaiks der Basilika von Aquileia sticht das Motiv
der Begegnung von Hahn und Schildkröte aufgrund seiner im Kontext einer christlichen Basilika
ungewöhnlichen Figurenkonstellation heraus. Zur Interpretation des Mosaiks wird im vorliegenden
Beitrag auf das Konzept der Dichten Beschreibung des Kulturanthropologen C. Geertz zurück-
gegriffen. Als kultursemiotischer Ansatz steht hierbei die Interaktion von Elementen eines Über-
lieferungszusammenhangs im Mittelpunkt. Geschichte wird hierbei als Transformationsprozess
verstanden, in dem das Alte langsam in das Neue übergeht, ohne vollständig dahinter zu ver-
schwinden. Mit diesem Ansatz wird gezeigt, wie sich bisherige Interpretationen dekonstruieren
lassen und bekanntes Wissen unter einem neuen Blickwinkel zu neuen Erkenntnissen führt.
From the rich abundance of floor mosaics of the basilica in Aquileia the motif 'Encounter of
Rooster and Tortoise' stands out as an unlikely combination of figures in context of a christian
basilica. For an interpretation the author turns to the concept of Thick Description by cultural
anthropologist C. Geertz. As an approach of cultural semiotic nature, it centers around the
interaction of elements in a historical tradition. History is hereby seen as a process of trans-
formation in which the old transmutes into the new without fully disappearing. Using this
approach the author shows how existing interpretations of the mosaic can be deconstructed
and established knowledge can be viewed under a new perspective to create new insights.