Ein urnenfelderzeitlicher Ornament-Tonstempel aus Rödermark-Urberach, Lkr. Offenbach
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Abstract
Das 1980 gefundene Bruchstück eines Tonstempels gehört – zusammen mit den „Sonnenscheiben“ – zu einer Reihe ähnlicher Exemplare aus dem gesamten süddeutschen Raum, die in dem Beitrag durch Neufunde erweitert wird. Sie stammen vor allem aus Siedlungs-, vereinzelt auch aus Brandgruben- und Grabbefunden der Urnenfelder- bis späten Hallstattzeit. Die Verzierung des Urberacher Stempels deutet in Anzahl und Anordnung der Motive möglicherweise ein Zahlenspiel an. Die Diskussion über die Verwendung der Tonstempel und „Sonnenscheiben“ als Patrizen für Markierungen auf plastisch verformbarem Material wird dargestellt und mit Blick auf vergleichbare Motive aus Ägäis und Vorderem Orient um die Deutung als administratives Siegel erweitert. Eine möglicherweise durch diese Verwendung hervorgerufene „kultische Überhöhung“ einzelner Stücke lässt ihre Verbergung nach Gebrauch innerhalb einer „(Brand-)Opfergrube“ möglich erscheinen.
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