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Interkulturalität als Modus der Wahrnehmung

Ethische Konzepte und hermeneutische Aspekte (aus?) einer christlichen Perspektive

  • Tony Pacyna (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Traditionalisten und Nationalisten argumentieren häufig, dass Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund ‚deutsche Werte‘ nicht lernen und nie haben werden. Wie auch immer dieses Wertesystem aussehen mag, es wird vorausgesetzt, dass es ‚deutscher Werte‘ gibt, die möglicherweise sogar angeboren sind. Ausgrenzung, Hass und Gewalt können Folgen solcher Vorstellungen sein. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass die Normativität unserer Wertevorstellungen nicht in den zu beurteilenden Situationen oder in den Handlungen der Menschen liegt, sondern bereits der Wahrnehmung des Urteilenden vorausgehen. Alles, was wir wahrnehmen, ist damit immer schon beurteilende Wahrnehmung. Diese Beurteilung ist der erlernte Modus, der das jeweilige Weltbild ausmacht. Wir lernen keine Begriffe, sondern wir erlernen, wie wir Begriffe gebrauchen. Dieser erlernte Gebrauch bildet das Fundament dafür, wie wir Welt wahrnehmen. Eine interkulturelle Philosophie kann als Modus der Wahrnehmung den unterschiedlichen Gebrauch unserer Begriffe beschreiben, ohne dabei wertend zu sein. Als Philosophie kann sie die Liebe zu Wahrheit reaktivieren. In der Beschreibung der Modi der Wahrnehmung kann es dann nicht mehr nur um einen Vergleich zwischen Kulturen gehen. Vielmehr ist interkulturelle Philosophie dann in der Lage, zwischen den Aspekten als Weltkultivierungen Beziehungen herzustellen.

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