Maschine – Organismus – Gesellschaft? Bemerkungen zum Problem von „Regulation“ und „Selbstregulation“ mit Georges Canguilhem
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Abstract
In den Biowissenschaften verfügt der Regulationsbegriff über eine weit zurückreichende Geschichte und wird heute auch in den Sozialwissenschaften und der Psychologie zunehmend aufgegriffen. Dabei ist mit dem Regulationsbegriff aus Perspektive der Lebenswissenschaften untrennbar die Frage nach der Konstitution und dem Erhalt eines organischen Ganzen, eines Organismus verbunden. Georges Canguilhem, Pionier einer kritischen Philosophie des Lebendigen, hat bereits in den 1940er-Jahren mit einem kritischen Nachdenken über das Verhältnis von Organismus, Maschine und Gesellschaft insbesondere unter Bezugnahme auf den Regulationsbegriff begonnen und seine philosophischen Arbeiten sind im deutschsprachigen Raum leider immer noch weitgehend unerschlossen. Dieser Essay versucht die kritische Perspektive Canguilhems auf den Regulationsbegriff vorzustellen und dabei auf eine Reihe von Problemen aufmerksam zu machen, die unmittelbar mit der Nutzung dieses Begriffes verknüpft sind wie etwa die Frage nach Integration und Erhalt von Teilen und Gesamtsystemen.