Diesseits des Jenseits: Transformationen buddhistischer Bestattungs- und Trauerkultur im gegenwärtigen Japan
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Abstract
Wie gestaltet sich die Rezeption und Konstruktion buddhistischer Praktiken, Familienbilder und Sozialordnungen vor dem Hintergrund der Professionalisierung des Umgangs mit dem Tod im gegenwärtigen Japan? Welche Folgen haben räumliche, logistische und materielle Umverteilungen im Kontext der Bestattung für den Handlungsspielraum buddhistischer Institutionen? Diese und weitere Fragen zur Dynamik sozioreligiöser Prozesse stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Artikels über die aktuellen Transformationen buddhistischer Bestattungs- und Trauerkultur. Ausgangsbeobachtungen zeigen, dass die Hauptaufgabe und Haupteinnahmequelle der großen Mehrzahl aller buddhistischen Tempel in Japan seit Jahrhunderten in der Durchführung von Toten- und Ahnengedenkritualen besteht. Moderne Bestattungsunternehmen, veränderte Familienstrukturen, lokale Mobilität und die voranschreitende Urbanisierung stellen die buddhistischen Priester jedoch vor große Herausforderungen. Am Beispiel des Soto-Zen-Buddhismus werden die rezenten Entwicklungen unter Einbezug der religiösen Praxis unterschiedlicher Akteursgruppen in ihren jeweiligen sozialhistorischen Zusammenhängen vorgestellt. Der Artikel will dadurch sowohl zum Verständnis der Transformationen des Buddhismus beitragen, als auch zum Verständnis der sozialkonstitutiven Relevanz des Umgangs mit dem Tod in postmodernen Gesellschaften.Statistiken
Veröffentlicht
2011-06-10
Rubrik
Sprache
de
Schlagworte
Bestattung, Buddhismus, Japan