Tourismus und Religion im modernen Japan: Der Zen-buddhistische Tempel Daiyuzan Saijoji als Reiseziel
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Abstract
Dieser Artikel untersucht das Verhältnis von Religion und Tourismus im modernen Japan am Beispiel des zur Zen-buddhistischen Soto-Schule gehörenden Tempels Daiyuzan Saijoji. Der Saijoji ist nicht nur einer der wichtigsten Tempel der Schule, sondern entwickelte sich in der Edo-Zeit (1603–1868) zu einem Reiseziel. Diese Entwicklung basiert zu einem großen Teil auf der Popularität der dort verehrten übernatürlichen Wesenheit, einem Tengu, dessen Gestalt von menschlichen und vogelartigen Zügen gekennzeichnet ist, sowie auf seiner Reputation, diesweltlichen Nutzen zu erwirken. Unter dem Aspekt des Tourismus werden weitere Faktoren in die Analyse des Tempels miteinbezogen. Dazu gehört das Verhältnis des Saijoji zur regionalen touristischen Infrastruktur und zu anderen Reisezielen, das von Marginalisierung, aber auch historischen und neuen Verbindungen gekennzeichnet ist. Mediale Darstellungen des Tempels beeinflussen Nutzung und Wahrnehmung durch die Besucher ebenso wie die materielle Anlage selbst. Auch der Wandel der Wahrnehmung von Natur, Kultur und Geschichte in der Moderne prägen den touristischen Blick auf den Tempel. Die Attraktivität des Saijoji entsteht durch seinen Aufbau und seine Präsentation zwischen Öffentlichem und Verstecktem, aber auch zwischen Exotik und Nostalgie. Das breite Angebot umfasst beispielsweise Verehrung übernatürlicher Wesen, den Erwerb von Devotionalien und Souvenirs, Besichtigungen, Spaziergänge und Rituale der Priester. Touristische und religiöse Bereiche gehören dabei zusammen; sie überlagern und ergänzen sich in den Aktivitäten der Besucher.Statistiken
Veröffentlicht
2011-06-10
Rubrik
Sprache
de
Schlagworte
Japan, Tourismus, Tengu, Buddhismus