Die Bibliothek Hartmann Schedels: Sammelleidenschaft und Statusbewusstsein im spätmittelalterlichen Nürnberg
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Abstract
Der Aufsatz untersucht die von dem Nürnberger Arzt und Humanisten Hartmann Schedel zusammengebrachte Bibliothek in Hinblick auf ihre Größe, Zusammensetzung, Aufstellung und Buchgestaltung und geht der Frage nach, welche Werte und Zielsetzungen für diese größte humanistischen Privatbibliothek nördlich der Alpen maßgeblich waren. Dabei wird auch Schedels literarisches Opus, das ebenfalls den Charakter von Sammlungen hat, herangezogen. Trotz eines namhaften Bestandes an medizinischer Literatur ist die Schedelsche Bibliothek nur unzureichend als Gelehrtenbibliothek charakterisiert. Sie diente zunächst der Befriedigung der notorischen Sammelleidenschaft ihres Besitzers, die Schedel selbst in humorvoller Weise vor sich hertrug, und die sich besonders auf neuere lateinische Literatur aus Italien sowie italienische und deutsche Geschichtsdenkmäler richtete. Darüber hinaus lässt sich zeigen, dass Hartmann Schedel seine Bibliothek als ein Statussymbol der Familie Schedel konzipiert hat, das die drei Kriterien für die Zugehörigkeit zur Nürnberger Ehrbarkeit reflektiert, nämlich akademische Bildung, Verwandtschaft mit Patrizierfamilien und materiellen Wohlstand. Der Aufsatz setzt sich am Schluss kritisch mit der Auffassung auseinander, die überlieferte Sachordnung der Schedelschen Kataloge sei der bewusste Neuentwurf einer humanistischen Wissenschaftssystematik.Statistiken
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de
Zitationsvorschlag
Beyer, H. (2012). Die Bibliothek Hartmann Schedels: Sammelleidenschaft und Statusbewusstsein im spätmittelalterlichen Nürnberg. Perspektive Bibliothek, 1(2), 163–192. https://doi.org/10.11588/pb.2012.2.9461