Alles nur Wachs?

Eine kunsttechnologische Studie zu kleinformatigen Wachsbildnissen des 18. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum

  • Elisabeth Taube (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Das Germanische Nationalmuseum bewahrt eine Reihe kleinformatiger Wachsporträts aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die unterschiedlichen Kunstzentren Deutschlands zugeschrieben werden. 2013 bot sich anlässlich der Ausstellung „Charakterköpfe. Die Bildnisbüste in der Epoche der Aufklärung“ die Gelegenheit für technologische Untersuchungen an diesem Bestand. Neben den mikroskopischen Untersuchungen gaben Röntgen- und CT-Aufnahmen wichtige Hinweise auf die Fertigung der Bildnisse. Für zwei Porträts konnte zudem die Zusammensetzung der verwendeten Wachsmischungen durch instrumentelle Analyseverfahren bestimmt werden. Der Beitrag stellt die Ergebnisse der Untersuchungen vor und beschreibt die Herstellungsweisen und die verwendeten Materialien der kleinen Büsten und ihrer Bekleidung. Die Köpfe oder Büsten der Porträts wurden meist in Formen gegossen und anschließend geglättet. Dagegen erfolgte der Aufbau der Kleidung unterschiedlich: Einerseits mit dickeren Wachsplatten, in die mit feinen Werkzeugen textile Strukturen eingearbeitet wurden. Andere Porträts haben Bekleidung aus hauchdünnen Wachsplatten und vorgeprägten Wachsborten. Die Kleidung der nach Dresden lokalisierten Wachsporträts ist aus echten Geweben staffiert, wie es bisher nicht für solche Porträts beschrieben ist.

Veröffentlicht (Versionen)

Sprache
de