Weibliche Mobilität im Alten Ägypten II: Frauen auf Reisen in pharaonischer Zeit
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Abstract
Für ägyptische Frauen sind im Zeitraum vom Alten bis zum Neuen Reich (2575-1070 v. Chr.) Reisen im In- und Ausland belegt. Allerdings ist die Belegdichte sehr gering. Nichtsdestotrotz sind Schlüsse über die Motivation für ihre Mobilität möglich, die z.B. in der Ausübung beruflicher Pflichten bzw. Tätigkeiten oder Verheiratung besteht. Nicht nur Frauen der Elite, sind auf Reisen belegt. Der Corvèe-Dienst bedingt einen gewissen Grad an Mobilität auch für Frauen der unteren Gesellschaftsschicht. In Hinsicht auf die genutzten Verkehrsmittel ist festzustellen, dass sie sich auf dem Landweg, ebenso wie Männer, mit Sänften bzw. Streitwagen fortbewegten. Spezielle geschlechtsspezifische Fortbewegungsmittel auch für den Wasserweg sind nicht nachzuweisen. Die Mobilität von Frauen erstreckt sich nicht allein auf Kurzreisen, Reisestrecken von ca. 650 km wievon Memphis nach Theben sind keine Ausnahmen. Die mit dem Ortswechsel verbundenen emotionalen, sozialen und kulturellen Implikationen werden in den ägyptischen Textquellen kaum thematisiert.