Dialog – Diskurs – Palabre

Zur abgebrochenen Kommunikation zwischen Diskursethik und postkolonialer Theorie im Licht des Palabre-Konzepts von Jean-Godefroy Bidima

  • Alexander Kappe (Autor/in)
  • Roger Künkel (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Auch 35 Jahre nach der Foucault-Habermas-Debatte bleiben für die interkulturelle Philosophie und das Nachdenken über Kommunikation, Dialogizität und Diskursivität einige schwerwiegende Probleme bestehen. Wie können wir einen interkulturellen Dialog gleichberechtigt und gerecht führen und dabei sowohl die Perspektiven der Alterität als auch der Gemeinschaft im Blick behalten? Welche Spaltungen behindern einen fruchtbaren Dialog (z. B. universalistische versus genealogische Anthropologien); oder müssen wir den Begriff des Dialogs wegen einer vermeintlichen Naturalisierungstendenz überhaupt aufgeben? Der folgenden Analyse liegt die Annahme zugrunde, dass zwischen den konsensorientierten Theorien des „Dialogs“, wie wir sie exemplarisch in Jürgen Habermas' Werk und im Kontext der Diskursethik finden, und den genealogisch-kritischen Theorien des „Diskurses“, die insbesondere postkoloniale Theorien in Rückbezug auf Foucaults diskurshistorische und machthistorische Überlegungen bildeten, die Kommunikation abgebrochen wurde. Tatsächlich haben sich zwei verschiedene Paradigmen gebildet, die sich auf den ersten Blick nicht mehr abgleichen lassen: „Dialog“ und „Diskurs“ als unvereinbare Paradigmen. In dieser Analyse versuchen wir, die wichtigsten Unterschiede zwischen diesen beiden Paradigmen zu diskutieren und sie mit den aktuellen Erfordernissen einer interkulturellen Philosophie in Beziehung zu setzen. Um den Raum zwischen diesen beiden Paradigmen zu erforschen, wollen wir das von Jean-Godefroy Bidima entwickelte Konzept des Palabre exemplarisch und in der Perspektive der Wiederherstellung der Kommunikation zwischen diesen zwei Paradigmen diskutieren.

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