Japanizität aus Ästhetik

Ästhetik als Medium und Katalysator interkultureller Dialoge

  • Anna Zschauer (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Die Frage ‚Wann ist Philosophie interkulturell?‘ wird hier aus der Überzeugung beantwortet, dass Philosophieren sich erst in und anhand der Differenz bewährt. Dabei sind die Gedanken leitend, dass Philosophie identitätsbildend wirkt und Identität selbst als ein dialogischer Prozess verstanden werden kann. Dem Philosophieren eignet demnach ein hermeneutischer Aspekt, insofern es immer schon Fremd- und Selbstverstehen anleitet. ‚Interkulturelle Philosophie‘ stellt sich dann als tautologisch dar, wenn wir Philosophieren grundlegend als einen Dialog von Denkkulturen begreifen. Es wird hier argumentiert, dass der Prozess der Identitätsgenese maßgeblich in den vielfältigen Verflechtungen des Ästhetischen stattfindet. Eine interkulturelle Ästhetik untersucht diese Verflechtungen, indem sie das konkrete kulturelle Phänomen in seiner Ausdrucks- und Deutungsqualität sieht und auf die Bedingung seines Verstehens befragt. So wird Ästhetik als Heuristik einer interkulturellen Hermeneutik verstehbar. Diese mediale Funktion des Ästhetischen wird am Fallbeispiel der „japanischen Identität“ diskutiert. Japanische Denkkultur ist als „ästhetisch“ im Kontrast zur logisch-rational verfassten abendländischen Denkweise markiert worden. Insofern müsste Ästhetik ein ideales Verhandlungsfeld japanischer Identität darstellen, stünde dem nicht die Gefahr einer Ästhetisierung entgegen.

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