Marsilio Ficino

  • Clemens Zintzen (Autor/in)

Abstract

In den letzten Jahren gewinnen Unterrichtsthemen zu Renaissance und Humanismus im Lateinunterricht zunehmend an Bedeutung. Zahlreiche Lektürevorschläge liegen inzwischen in gut zugänglicher Form vor. Kaum angemessene Berücksichtigung als Unterrichtsthema fand bisher der Neuplatonismus, eine der bedeutendsten und wirksamsten philosophischen Richtungen der Renaissance.

Prof. Dr. Clemens Zintzen, der Präsident der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Prof. em. für Klassische Philologie an der Universität Köln und international renommierter Kenner der Philosophie des Neuplatonismus sowie der Florentiner Renaissance, stellt in seinem kenntnisreichen, höchst anregenden Beitrag mit Marsilio Ficino einen der wichtigsten Vertreter des Neuplatonismus in der italienischen Renaissance des 15. Jahrhunderts vor. Der Beitrag enthält somit nicht nur zahlreiche Anregungen für den Lateinunterricht, sondern kann auch dem Griechischunterricht wertvolle Impulse verleihen.

Der Artikel führt in Leben und Werk Ficinos ein und skizziert die Grundzüge seiner Philosophie. Ficinos Ontologie fußt auf der Philosophie Plotins, berücksichtigt aber auch die christliche Lehre. Zentrale Punkte seiner Lehre sind die Mittelstellung der menschlichen Seele, ihre Unsterblichkeit, die vita contemplativa als die für die Rückkehr zu Gott angemessene Lebensform und schließlich die "Platonische Liebe" als das rechte Verhältnis des Menschen zu Gott. Ficinos Auffassung von Kunst wird am Ende des Beitrages ebenfalls kurz berührt.

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Veröffentlicht
2017-03-06
Sprache
de