Die griechische Tragödie bietet vielfach Szenen elaborierte(ste)r Kommunikation. Der Beitrag unternimmt den Versuch, unter Rückgriff auf unterschiedliche Techniken, die in der Soziologie und Psychologie umschrieben und deren Wirkung empirisch überprüft ist, die Medea des Euripides vor allem mit Blick auf die von Medea eingesetzten Persuasionstechniken zu analysieren. So wird der Text zunächst in Auszügen in seiner stilistischen und inhaltlichen Anlage erfasst. Dabei wird zunächst vorgestellt, welche Techniken sich innerhalb ihres rhetorischen Arsenals finden lassen und dann in einem zweiten Schritt ausgeführt, wie diese Beobachtungen didaktisch im Unterricht nutzbar gemacht werden können. Abschließend finden sich Überlegungen zur Nutzung der Analyse des Textes mit Blick auf die Literaturkompetenz und Fragen der textexternen Interpretation, die vor allem die Doppelbödigkeit der Kommunikationssysteme zwischen Medea und den Figuren im Dialog auf der einen und zwischen Euripides und seinem Publikum auf der anderen Seite fokussiert.