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(vorerst nur Inhaltsverzeichnis)
Mit dieser Untersuchung wird gezeigt, dass die Bedeutung des Spiels und des Spielens in der mittelalterlichen Bildung weit größer war als bisher angenommen. Sowohl in kirchlichen Bildungsinstitutionen als auch im höfischen Kontext galten Bewegungsspiele als unerlässlich für die gesunde körperliche Entwicklung der Kinder.
Den jugendlichen und erwachsenen Universitätsbesuchern wurden sie ebenfalls zugestanden und empfohlen. Nicht nur die körperliche, sondern auch die moralische und wissenschaftliche Unterweisung wurde in vielfältiger Weise mit verschiedenen Spielformen verknüpft. Zudem gehörte es laut einer aristotelischen Forderung, die über Thomas von Aquin den Weg in die mittelalterliche Ethik fand, zu den Tugenden eines gebildeten Menschen, die Notwendigkeit des Spiels im menschlichen Leben anzuerkennen und das eigene Spielverhalten stets an der goldenen Mitte auszurichten.

Die vorliegende Studie befasst sich mit einem Phänomen, das im Heiligen Land der Kreuzzugszeit häufig auftrat: der Gefangenschaft von Christen bei Muslimen. Dabei begreift sie die mit dem Thema eng verbundene Kreuzzugsgeschichte nicht nur unter ihrem militärischen Aspekt oder als Siedlungsbewegung, sondern auch in ihrer kulturellen Dimension. Sie befragt die Quellen auf ihre Funktion und Deutungsmacht und leitet daraus Schlüsse für die Beurteilung der sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Implikationen von Gefangenschaft im Heiligen Land ab.


Bernische und Walliser Akteure, Netzwerke und Strategien
Dem vielerorts vermittelten negativen Bild des vormodernen Verkehrswesens setzt diese Studie der maßgeblichen Parameter der mittelalterlichen Verkehrsorganisation ein farbiges und differenziertes Bild entgegen. In den untersuchten Territorien Bern und Wallis manifestieren sich dabei von der Entdeckung der Strasse im 12. Jahrhundert bis zur Kommunikationsrevolution des 16. Jahrhunderts abweichende Grundtypen und Entwicklungslinien in der Ausformung der verkehrspolitischen Aktionsfelder. Die generalisierende Diskussion eines dauerhaften politischen Systems von Zuständigkeiten, einer mittelalterlichen Verkehrspolitik per definitionem erschließt überdies eine bisher vernachlässigte Thematik.

Zur kirchlichen Transformation des spätrömischen Patronatswesens im früheren Mittelalter
Die mittelalterlichen Zensualen waren kirchliche Abhängige, die seit dem 11. Jahrhundert vielerorts ihre Freiheit erkämpften. Die Studie untersucht erstmalig die Formierung dieser Gruppe seit der Spätantike. Weil die frühmittelalterliche Kirche die Freilassung von Sklaven, wenn sie in der Kirche erfolgte, als religiöse Handlung deutete, durch welche die Patronatsrechte über die freigelassene Person dem Heiligen überschrieben wurden, bildete sich unter dessen Schutz die Zensualität als eigene Gruppe heraus. Da dieser Prozess auch vom Königtum gefördert wurde, wirft die Interpretation neues Licht auf die Kommunebewegung in den hochmittelalterlichen Bischofsstädten.

Ein Lebensbild mit Werkverzeichnis sowie Edition und Übersetzung von Berns "Vita S. Uodalrici"
Bislang existiert keine wissenschaftliche Monographie zu dem Reichenauer Abt, wie auch eine mittelalterliche Vita von ihm fehlt. Und doch ist Bern von Reichenau als Abt, Gelehrter und Schriftsteller eine der bedeutendsten Gestalten der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Politischen Einfluß übt er während der Ägide dreier Herrscher aus. Als Gelehrter ist er berühmt und sein Nachleben als Schriftsteller reicht bis ins 15. Jahrhundert. – Untersuchungen zu Leben und Werk sowie eine Edition und Übersetzung seines größten schriftstellerischen Erfolgs sollen erstmals diese Bedeutung umfassend ausleuchten.


der staufischen Geschichtsschreibung



Zur inneren Geschichte eines frühmittelalterlichen Klosters
Die Überlieferung des Klosters Sankt Gallen ist in einmaliger Dichte erhalten. So werden hier mehr als fünfhundert zwischen 800 und 933 lebende Mönche biographisch vorgestellt und können die bekannten kulturellen Leistungen, welche mit gängigen Namen wie Notker, Ratpert, Hartmann oder Ekkehart verbunden sind, endlich bestimmten Mönchen zugeordnet werden. Die sozialen Bedingungen der Gemeinschaft wie der einzelnen Mönche treten zutage, und man erhält Aufschluß über Eintrittsumstände, Entwicklung der Konventsstärke sowie Verweildauer der Mönche im Kloster. Urkundenherstellung, Skriptorium, Klosterschule und Klosterämter erhellen in ihrem Wandel das Ende karolingischer Renaissance.







Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um »Kuno von Öhningen«