The Golden Pendant from Sadská – an Early Byzantine Import?

  • Naďa Profantová (Autor/in)
  • Ludmila Barčáková (Autor/in)
  • Estelle Ottenwelter (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Der goldene Anhänger aus Sadská – ein frühbyzantinischer Import?

Der goldene (80–83 % Au; 19,16–19,93 Karat) dreiseitige Anhänger, der mit Granulation und Fili­granarbeit frühbyzantinischer Herkunft verziert ist, kam 2022 in Sadská (Okr. Nymburk) in Mittelböhmen in der neu entdeckten frühmittelalterlichen Siedlung mit Funden hauptsächlich aus dem 8. Jahrhundert zutage. Der Anhänger besteht aus 13 Hauptkomponenten, 5 filigranen Drähten (3 mit rundem Querschnitt, 2 mit Perlen) und 174 Goldkügelchen. XRF- und SEM/EDS-Analysen wurden an verschiedenen Bauteilen und Lot­stellen durchgeführt. Die Nähte und Lotstellen sind deutlich sichtbar, sodass die Herstellung im Detail beschrieben werden kann. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um einen Anhänger von einem Ohrring mit einem kleinen pyramidenförmigen Anhänger vom Typ Deszk. Die besten Analogien finden sich in Gräbern der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts aus dem Südosten des Karpaten­beckens und auch in Gräbern aus dem Südosten der Ukraine und der Kaukasusregion im 6. Jahrhundert. Die Anhänger sind allerdings etwas größer. Was die Kontinuität der spätrömischen und byzantinischen Produkte angeht, kann ein spätrömischer Import nicht ausgeschlossen werden, auch wenn die Datierung in die zweite Hälfte des 6. und vor allem in das 7. Jahrhundert plausibler ist. Der Anhänger repräsentiert einen der drei Fälle von goldenen Importfunden in Böhmen aus dem späten 6. und 7. Jahrhundert.

Statistiken

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Veröffentlicht
2025-04-07
Sprache
en
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Böhmen, byzantinische Goldohrringe, Granulation, Herstellung, Import