Ein neuer Matronenaltar mit Opferszene aus Mechernich (Kr. Euskirchen)
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Abstract
In diesem Aufsatz wird ein neuer Votivaltar mit Inschrift und Opferszene vorgestellt, der den Matronae geweiht ist. Der Altar wurde angeblich in den späten 1980er Jahren in einem gepflügten Feld in der Nähe von Mechernich (Kr. Euskirchen) gefunden. Seitdem wechselte er seinen Besitzer mehrere Male. Abgesehen von der oberen rechten Ecke, die abgebrochen ist (das Fragment ist aber noch erhalten), ist der Altar fast vollständig erhalten. Er wurde von dem Peregrinen Masius Neganefi (filius) geweiht, der höchstwahrscheinlich als der Mann auf der rechten Seite in der unterhalb der Inschrift dargestellten Weiheszene identifiziert werden kann. Bekleidet mit einer Tunika und einer Paenula ist Masius dabei, Wein an einem Brandalter zu opfern. Die Frau links von ihm trägt die typische Haartracht der verheirateten Frauen der Ubier; obwohl sie in der Inschrift nicht erwähnt wird, kann sie als seine Ehefrau identifiziert werden. Dieser Neufund ist das erste Beispiel eines niederrheinischen Votivaltars mit Opferszene, der von einer Person aus dem einheimischen Milieu geweiht wurde, die (noch) nicht über das Bürgerrecht verfügt. In Anbetracht der lokalen Herkunft des Stifters kann man vermuten, dass das Paar zu einer Familie von Bauern der Mittelschicht gehörte, die in direkter Nähe zum Fundort des Altars Land besaß.