Zum Goldreichtum der "norischen Taurisker". Lägerstätten versus antike Quellen

  • Alfred Pichler (Autor/in)
  • Paul Gleirscher (Autor/in)

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Abstract

Polybios (Polyb. 34, 10, 10-14 bzw. Strabon, Geogr. IV 6, 12 C 208) zufolge stieß man zwischen 150 und 130 v.Chr. bei den »norischen Tauriskern« auf eine außergewöhnlich reiche Goldlagerstätte. 0,5cm große Nuggets mit einem Gewicht zwischen 5 und 8g werden beschrieben. Es muss sich demnach um eine sekundäre Lagerstätte (Seifengold) in schotterig-sandigen Ablagerungen handeln. Im keltischen Noricum bzw. in Kärnten entspricht dem nur die Lagerstätte Kliening/Hofbauersiedlung/Wiesenau« im Lavanttal. Doch sprechen deren Kleinheit, die geringe Ausdehnung der zugehörigen primären Lagerstätte und die Erträge aus historischer Zeit gegen eine solche Zuordnung. Aus lager stättenkundlicher Sicht - und ebenso in einem mitunter als tauriskisch bezeichneten Gebiet gelegen - bieten die Goldseifen von Bessa, östlich von Ivrea im Stammesgebiet der Salasser gelegen, sämtliche der von Polybios geforderten Eigenschaften; zudem haben sie wie auch die zugehörige primäre Lagerstätte von Brusson in den Walliser Alpen die zu erwartende Größe. Folgt man der Charakterisierung und Mengenangabe des von Polybios beschriebenen Goldfundes, stellt sich demnach die Frage, ob Strabon den Text des Polybios nicht erheblich verballhornt und den bemerkenswerten Goldfund irrtümlich vom Gebiet der Salasser bzw. »westalpinen Taurisker« in das Gebiet der ostalpinen bzw. »norischen Taurisker« verlegt hat.

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Veröffentlicht
2016-12-15
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Österreich, Italien, Alpen, Spätlatenezeit, Goldlagerstätten, antike Quellen