Radiocarbon Dating and Bayesian Modelling of the Late Iron Age Cremation Burial Cemetery at Westhampnett (West Sussex / GB)
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Abstract
Die hier vorgestellte Studie ist eine der ersten systematischen 14C-Untersuchungen an einem späteisenzeitlichen Brandgräberfeld. Das Gräberfeld von Westhampnett in Südengland wurde ausgegraben, bevor es möglich war, Leichenbrand zu datieren. Die Datierung in das 1. Jahrhundert v. Chr. (Lt D1b-D2a), die für den Fundplatz in der Publikation von 1997 vorgeschlagen wurde, basierte auf der Zeitstellung der Fibeln in den Gräbern und ihrer kontinentalen Parallelen. 44 der 161 Bestattungen (27 %) wurden nun mithilfe von 14C datiert und die Ergebnisse der bayesschen Modellierung unterzogen. Zwei Modelle werden beschrieben, das »Primary Model« und das »Charcoal Outlier Model«. Letzteres zielt auf das potenzielle Problem des Kohlenstoffaustausches zwischen Bioapatiten (dem datierbaren Bruchteil des Knochenbrandes) und dem Kohlenstoff (CO and CO2) vom Feuerholz des Scheiterhaufens ab, das älter sein könnte (»Altholzeffekt«). Beide Modelle sind in sich stimmig und kommen zum selben Enddatum für die Nutzung des Gräberfeldes. Allerdings ist der frühe Beginn, der durch das »Primary Model« nahegelegt wird, schwer mit der aktuellen Typochronologie der Fibeln zu vereinbaren. Auch das »Charcoal Outlier Model« verlegt den Beginn des Gräberfeldes in eine frühere Zeit als erwartet, was jedoch zur kürzlich vorgenommenen Datierung kontinentaler einteiliger Drahtfibeln passt. Obwohl weitere Untersuchungen benötigt werden, ist schon jetzt deutlich, dass die 14C-Datierung von Leichenbrand ein großes Potenzial birgt, eine exaktere und unabhängige Chronologie für die späte Eisenzeit in ganz Europa zu entwickeln.