Early Bronze Age Stone Architecture Discovered in the Polish Carpathians
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Abstract
Die europäische Archäologie neigt in den letzten Jahrzehnten dazu, sich auf das Thema der Fernkontakte – dem Austausch von Sachen und Ideen – und deren Einflüsse auf die lokale Bevölkerung und ihre Entwicklung zu konzentrieren. Ein oft in diesem Zusammenhang diskutierter Aspekt ist die Übernahme kultureller Muster aus dem Mittelmeergebiet durch Gemeinschaften in Mitteleuropa in der Frühbronzezeit. Archäologische Fundstellen, die sich von dem lokalen kulturellen Hintergrund abheben, verdienen eine besondere Aufmerksamkeit bei dieser Fragestellung. Die befestigte Höhensiedlung von Maszkowice (westliche Karpaten) ist ein Beispiel für solch einen Fundort. Hier fanden bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts archäologische Ausgrabungen statt. Eine Wiederaufnahme der Arbeiten nach 2010 führte zu einer Verankerung der Datierung in den Zeitraum von 1750-1500 v. Chr. und zum Nachweis von Verbindungen der ersten Besiedler mit dem östlichen Karpatenbecken. Ein besonders spektakuläres Ergebnis der Arbeiten wurde 2015 erzielt, als die Überreste einer massiven Steinbefestigung aus der Zeit um 1750 v. Chr. entdeckt wurden. Es ist eines der wenigen sehr frühen Beispiele für eine fortgeschrittene Steinarchitektur in Europa, das Mittelmeergebiet ausgenommen, und gleichzeitig die älteste derartige Konstruktion nördlich der Karpaten. Die Mauerkonstruktion ist über 2 m dick und besteht aus einer Füllung aus kleinen Steinen und einer massiven Außenseite. Bei den Ausgrabungen in 2015 wurde auch der östliche Eingang in die befestigte Fläche aufgedeckt – eine mit großen Sandsteinblöcken flankierte Rampe durchquert den Steinwall und die randliche lehmige Terrasse. Bezüglich der Bautechnik und der architektonischen Lösungen findet die Anlage von Maszkowice ihre nächsten zeitgleichen Parallelen an Fundorten in den Alpen und im Caput Adriae.