Eine Adlerkopfnadel mit Runeninschrift(en) aus Elgg (Kt. Zürich / CH)

  • Martin Hannes Graf (Autor/in)
  • Adina Wicki (Autor/in)
  • Renata Windler (Autor/in)

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Abstract

Die Runeninschrift auf einer Nadel aus Elgg ist erst das zweite archäologische Runendenkmal aus dem Gebiet der heutigen Schweiz. Es stammt aus der 2013 entdeckten frühmittelalterlichen Siedlung, zu dem das bekannte, rund 500m weiter nordöstlich gelegene Gräberfeld Ettenbühl gehört haben dürfte. Die Adlerkopfnadel trägt auf der nach links orientierten Seite eine im Gussverfahren, also im Prozess der Herstellung der Nadel angefertigte, als Anthroponym zu deutende Runenfolge domo, auf der gegenüberliegenden Seite einen weiteren, jedoch wohl als Runenimitation zu wertenden Zeichenkomplex, der nachträglich eingeritzt wurde. Die Nadel ist in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts zu datieren und wurde wohl, wenn nicht im Raum Elgg selbst, im Gebiet der Nordschweiz bzw. im westlichen Bodenseeraum hergestellt. Dies gilt auch für die Runeninschrift, zumal sie ein primäres Gestaltungselement der Nadel ist. In der Schriftpräsentation unterscheidet sie sich damit wesentlich von den meisten der bisher bekannten, eingeritzten Runeninschriften des Kontinents.

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Veröffentlicht
2020-08-11
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM