Bleicistae mit Produzenteninschriften aus dem römischen Schiffswrack von Rena Maiore (Sardinien)

Arelate / Arles (dép. Bouches-du-Rhône / F) als Umschlagplatz im überregionalen Metallhandel?

  • Peter Rothenhöfer (Autor/in)
  • Norbert Hanel (Autor/in)
  • Michael Bode (Autor/in)

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Abstract

Zu der Fracht eines in augusteischer Zeit an der Nordküste Sardiniens bei Rena Maiore gesunkenen Schiffs zählten neben Bleibarren auch vier Cisten aus Blei, die mit Produzenteninschriften versehen sind. Die bisherige Annahme, diese seien möglicherweise auf der Iberischen Halbinsel hergestellt worden, ist zurückzuweisen. Vielmehr ergab die epigraphische Auswertung zweifelsfrei, dass sie in Arles/Arelate angefertigt wurden. Naturwissenschaftliche Untersuchungen des Materials führten zu dem Ergebnis, dass den Handwerkern Blei aus germanischen Lagerstätten (Nordeifel-nördliches Venn oder auch Nordsauerland) und aus gallischen Lagerstätten (Cevennen, Zentralmassiv) zur Verfügung stand. Für Gallien zeichnet sich durch die Ladung des Wracks von Rena Maiore erstmals ab, dass auch dort Blei in großem Umfang abgebaut wurde. Das römische Arles entwickelte sich dabei zu einem bedeutenden Umschlagplatz u. a. für dieses Blei.

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Veröffentlicht
2020-08-13
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM