Burgwälle als Archive der Siedlungsforschung

Ein neuer Ansatz zur Datierung von Burgwällen im Baltikum am Beispiel von Apuolė in Litauen

  • Timo Ibsen (Autor/in)

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Abstract

Trotz der großen Anzahl und einer langen Forschungsgeschichte zählen Burgwälle zu den am wenigsten verstandenen Denkmälern des Baltikums. Vor allem die Datierung der Anlagen ist in den meisten Fällen ungeklärt. Am Beispiel des bereits in den 1930er Jahren durch einen Profilschnitt untersuchten Burgwalls Apuolė in Litauen wird hier eine alternative Methode beschrieben, die durch Reihen von Bohrungen Einsichten in den stratigraphischen Aufbau der Wälle und gleichzeitig durch gezielte Probenentnahme naturwissenschaftlich gestützte Datierungen ermöglicht. Der Artikel stellt die Ergebnisse der jüngsten Forschungen in Apuolė vor und untermauert mit den insgesamt 15 Radiokarbondatierungen aus dem Ostwall die bisherige chronologische Einordnung der Anlage in den Zeitraum zwischen 30 cal BC und 1000 cal AD (2σ = 95,4 % Wahrscheinlichkeit) und damit in das gesamte erste nachchristliche Jahrtausend. Dabei wird die Bohrprospektion als alternative Methode zur Datierung von Burgwällen vorgestellt und mit ihren Potenzialen und Grenzen diskutiert.

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Veröffentlicht
2020-08-25
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM