Lux perpetua – zu den Pseudo-Laufgewichten der »Gruppe Kassel« und ihrer wirklichen Zweckbestimmung
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Abstract
In diesem Beitrag greift der Verfasser die bereits in seiner Dissertation behandelte Frage nach der Funktion einer Materialgruppe vermeintlich spätantiker Laufgewichte wieder auf. Der sogenannten Gruppe Kassel lassen sich bis jetzt wenigstens neun, z. T. unveröffentlichte Beispiele zuweisen. Ihre tatsächliche Verwendung und ihre Entstehungszeit erhellt nun der Vergleich mit vollständig erhaltenen, sogenannten Ewiglicht-Ampeln, die stets drei solcher Attaschen aufweisen, mit deren Hilfe sie an Ketten aufgehängt sind. Diese häufig anhand von Herstellermarken auf das Jahr genau datierten Ampeln, die üblicherweise zur Ausstattung katholischer, seltener auch evangelischer (und orthodoxer?) Kirchen gehören, entstanden im 17. und frühen 18. Jahrhundert. Ein Produktionszentrum dieser aus Rotguss, also aus Messing gefertigten Beleuchtungsgeräte war u. a. Nürnberg.