Ein frühmittelalterlicher Depotfund vom Schanzberg von Thunau (Bez. Horn / A)

  • Elisabeth Nowotny (Autor/in)

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Abstract

Am Schanzberg von Thunau in Niederösterreich, einem frühmittelalterlichen, befestigten Zentralort, wurde 1988 im Randbereich des sogenannten Herrenhof-Bereiches eine flache Grube mit eisernen Artefakten aufgedeckt. Sie enthielt drei Sporen, zwei Beschläge (einer zugehörigen Sporengarnitur), zwei Sicheln, zwei Schmaläxte, eine Breitaxt, ein Querbeil und zwei als eine Art Lanzenspitze rekonstruierte längliche Gegenstände. Da die Objekte mit Ausnahme der Sporen, deren Typ in die zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts datiert und die in einem Fall eine fortgeschrittene Ausprägung zeigen, chronologisch nicht empfindlich sind, ergibt sich eine Niederlegung im letzten Drittel des 9. Jahrhunderts oder der darauffolgenden Zeit. Im späten 9. Jahrhundert bzw. um 900 kommt es in den Männergräbern auf dem Gräberfeld der Anlage von Thunau (vermehrt) zur Darstellung einer Elite; eine ähnliche Intention scheint dem Depotfund zugrunde zu liegen, möchte man die Anhäufung und Niederlegung von Wertgegenständen im Depot als möglichen Versuch, sozialen Status zu festigen, interpretieren.

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Veröffentlicht
2020-08-27
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM