Ritus, Rausch und Randerscheinungen

Die Pflanzenreste der spätslawischen Inselburg Olsborg im Großen Plöner See (Schleswig-Holstein)

  • Yasmin Dannath (Autor/in)
  • Sarah Nelly Friedland (Autor/in)
  • Wiebke Kirleis (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

In der zentralörtlichen Siedlung Olsborg im Großen Plöner See in Schleswig-Holstein wurden aus 50 Bodenproben über 12 000 subfossile Pflanzenreste ausgelesen. Als Kulturpflanzen wurden neben wenigen, zumeist verkohlten Getreidekaryopsen (Gerste, Roggen, Weizen, Hafer) vorwiegend Sammelpflanzen (z. B. Himbeere und Brombeere) angetroffen. Zur räumlichen Differenzierung zeichnet sich ein deutlicher Unterschied in der Verteilung der Pflanzenreste ab. Gängige Sammelpflanzen wie Himbeere und Brombeere können in den vier verglichenen norddeutschen Fundplätzen Quetzin, Olsborg, Starigard / Oldenburg sowie Haithabu nachgewiesen werden. Lediglich Importpflanzen wie Wein und Walnuss kamen erwartungsgemäß nur in Haithabu vor. Ein markantes Alleinstellungsmerkmal der Olsborg ist der überdurchschnittlich hohe Anteil an potenziellen Heilkräutern wie Johanniskraut, Minze und Bilsenkraut.

Statistiken

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Veröffentlicht
2021-01-14
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Schleswig-Holstein, Mittelalter, Slawen, Inselburg, (rituelle) Pflanzennutzung, räumliche Differenzierung