A Bronze Brooch Casting Mould in Eastern Bohemia from the Period of the Marcomannic Wars
Identifier (Artikel)
Abstract
In einer germanischen Siedlung in der Katastralgemeinde Kočí (Kotschy) in Ostböhmen, die durch andere Funde in die Zeit der Markomannenkriege datiert ist, kam eine halbe Gussform aus einer Legierung aus Kupfer, Zinn und Zink mit einem deutlichen Anteil an Blei zutage. Sie war zur Herstellung von Spangen des Typs Almgren 132 bestimmt. Die Funde von Produktionsabfällen zeigen, dass in der Zeit der Markomannenkriege in diesem Raum mit Buntmetallen gearbeitet wurde. Der Spangentyp Almgren 132 kommt auf dem Gebiet von Böhmen und Mähren allerdings nur selten vor. J. Tejral weist auf die spezifische Situation an der mittleren Donau hin, nachdem Commodus mit den Germanen Frieden schloss, denn man beobachtet in dieser Zeit einen intensiven Zuwachs an römischer Importware im ostgermanischen Raum. Zugleich begegnet man dort Produkten ostgermanischen Ursprungs. J. Tejral erklärt diese Situation dadurch, dass spezifische Bedingungen für einen gegenseitigen kulturellen Austausch entstanden, wobei das Hinterland von Noricum und Pannonien eine herausragende Stellung einnahm. Diese Entwicklungen betrafen aber wohl ein viel breiteres Gebiet, als man bisher vermutete.