The Story of one Woman – New Bioarchaeological Data on the Interpretation of a Roman Iron Age Grave in a Log Coffin from Bagicz (woj. zachodniopomorskie / PL)
Identifier (Artikel)
Abstract
1899 wurde an der Ostseeküste in Bagicz ein Holzsarg entdeckt. Die menschlichen Überreste wurden 14C-datiert auf 160 cal BC - 50 cal AD, im Gegensatz zu Artefakten, die diese Bestattung zeitlich in die Phase B2-B2/C1 (110/120-160 n. Chr.) der Römischen Eisenzeit einordnen. In diesem Fall muss ein Reservoireffekt in Betracht gezogen werden. Die δ13CVPDB-Werte unterstützen jedoch nicht den marinen Fischkonsum. Die Werte sind niedrig und typisch für eine C3-basierte Ernährung. Hohe δ15NAIR-Werte können entweder als eine hohe Aufnahme von tierischem Protein oder als Stress interpretiert werden. Ein signifikanter Verzehr von Süßwasserfischen kann zu erhöhten δ15N-Werten mit mäßigen δ13C-Werten und zur Erhöhung des 14C-Alters der Individuen führen. Die Ergebnisse werfen auch Fragen über das Fehlen von Hirse und Meeresressourcen in der Nahrung auf. Manchmal kann der Unterschied in der Ernährung durch die nichtlokale Herkunft der Individuen erklärt werden. Die Provenienz wurde durch die Analyse des Sauerstoff- und Strontiumisotopenverhältnisses untersucht. Die gemessenen Werte weisen höchstwahrscheinlich auf eine lokale Herkunft hin. Eine weitere Frage wäre hier die nach der sozialen Stellung der Verstorbenen. Die sorgfältige Interpretation des Grabes an der Abbruchkante vor seinem kulturellen Hintergrund ließ vermuten, dass es sich nicht um ein Einzelgrab gehandelt hat. Zu diesem Zeitpunkt zeigten sowohl die Grabbeigaben als auch die bioarchäologischen Ergebnisse, dass wir es nicht mit einer »Prinzessin«, sondern mit einer typischen weiblichen Angehörigen der Wielbark-Kultur zu tun haben.