Medieval Populations of the Mazovian-Rus’ Frontier in the Time of Christianization

Preliminary Results of Archaeological and Genetic Analyses

  • Andrzej Buko (Autor/in)
  • Wiesław Bogdanowicz (Autor/in)
  • Martyna Molak (Autor/in)
  • Katarzyna Skrzyńska (Autor/in)
  • Dariusz Krasnodębski (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Das Gebiet des ehemaligen Ostpolens war Teil der breiteren ethnisch-kulturellen Grenze, die sich zwischen dem polnischen Masowien und der Turowischen Rus’ und Wolhynien zwischen der zweiten Hälfte des 10. und der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entwickelte. Insgesamt wurde seine mosaikartige Kulturlandschaft durch den traditionellen, heidnischen Hintergrund und christliche Einflüsse geprägt, die den direkten Kontakt zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche widerspiegelten, als die politische Grenze Gestalt annahm, wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Hauptmerkmale des kulturellen Wandels im Zusammenhang mit der religiösen Konversion sind die als Grabhügel angelegten Körpergräber, Friedhöfe mit Steingräbern und die flachen Friedhöfe der ländlichen Bevölkerung und der proto-urbanen Gesellschaften. Aus all diesen Gräbern wurden Personen ausgewählt, die archäogenetisch untersucht wurden. Genetische Analysen zeigen z. B., dass die Menschen, welche die Steingräber im Drohiczyn-Hochland bauten, das seit der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts den westlichsten Teil des Rus-Territoriums bildet, sich von ihren Nachbarn unterschieden, die im gleichen Zeitraum andere Teile der Region besiedelten. Diese Beobachtung korrespondiert mit Untersuchungen der Siedlungsentwicklung in räumlicher und zeitlicher Hinsicht, die zeigen, dass ein »rascher« Siedlungszuwachs in diesem Gebiet auf eine geplante Kolonisierung nach einer staatlichen territorialen Annexion im zweiten Viertel des 11. Jahrhunderts zurückzuführen sein könnte. Auch die Existenz einer genetischen Kontinuität zwischen der mittelalterlichen Bevölkerung an der polnisch-ruthenischen Grenze und der modernen Bevölkerung aus Mittel-, Nord- und Osteuropa muss berücksichtigt werden. Auf diese Weise können genetische Analysen neue Forschungsfelder definieren und neue Argumente für ethno-kulturelle Interpretationen liefern.

Statistiken

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Veröffentlicht
2021-12-02
Sprache
en
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Polnisch-Russische Grenze, Mittelalter, Beginn der Christianisierung, slawische Begräbnissitten, genetische Analysen