Frühislamische Bestattungen in Munigua (prov. Sevilla / E)

  • Christoph Eger (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

2005 konnten in Munigua zwei nachantike Gräber freigelegt werden, die aufgrund der besonderen Bestattungsweise als Gräber von Muslimen interpretiert werden. Damit lässt sich erstmals die unmittelbare Präsenz von Muslimen in der ehemaligen römischen Kleinstadt belegen. Die beiden Toten wurden in einfachen, West-Ost ausgerichteten Erdgräbern in ausgestreckter bzw. leicht angewinkelter rechter Seitenlage zur letzten Ruhe gebettet. Zwei Radiokarbonmessungen legen eine Datierung in das 8.-9. Jahrhundert nahe, also noch in die Frühzeit der arabisch-islamischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel. Zu überlegen bleibt, ob bestimmte Indizien im Totenbrauchtum den Rückschluss auf die Herkunft der Bestatteten (Gruppen, die erst nach 711 auf die Iberische Halbinsel kamen, oder Angehörige der einheimischen, hispano-romanischen Bevölkerung) gestatten.

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Veröffentlicht
2022-03-14
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Spanien, Frühes Mittelalter, Islam, Gräber