Zürich-Parkhaus Opéra / CH: Erster direkter Nachweis für eine neolithische Bienenbehausung

  • Christian Harb (Autor/in)
  • Niels Bleicher (Autor/in)
  • Sonja Guber (Autor/in)
  • Erwin Hildbrand (Autor/in)
  • Nikita Kobert (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Zürich-Parkhaus Opéra / CH: Erster direkter Nachweis für eine neolithische Bienenbehausung

Eine aus der spätneolithischen Feuchtbodensiedlung Zürich-Parkhaus Opéra / CH stammende Röhre aus Lindenborke (3176-3153 v. Chr.) erweckte den Verdacht, dass es sich um den Rest einer Bienenbehausung handelte. Die nachfolgenden gaschromatographischen Massenspektrometrie-Analysen an der ETH Zürich bestätigten dies: Ein für Bienenwachs typisches Substanzspektrum von Kohlenwasserstoffen, Alkoholen und freien Fettsäuren konnte zweifelsfrei nachgewiesen werden. Es handelt sich damit vermutlich um den ältesten direkten Nachweis einer Bienenbehausung. Ein kurz nach 3400 v. Chr. datierender ausgehöhlter Baumstamm aus der Feuchtbodensiedlung Arbon-Bleiche 3 (Kt. Thurgau / CH) wurde bereits dahingehend interpretiert, der Nachweis durch eine Analyse war aber noch nicht möglich. Die Verwendung von Bienenprodukten im Neolithikum Europas wurde bereits mehrfach nachgewiesen. Die genauen Verarbeitungsprozesse sowie die Art der Verwendung von Bienenwachs und -honig sind aber noch unbekannt. Der reichhaltige Fundus auch organischer Funde aus den Feuchtbodensiedlungen nördlich der Alpen bietet sicher das Potential, künftig mehr über die Nutzung von Bienenprodukten herauszufinden.

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Veröffentlicht
2022-06-15
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Zürich-Parkhaus Opéra, Spätneolithikum, Feuchtbodensiedlung, Bienenbehausung, Klotzbeute, GC-MS-Analyse