Gletscherfunde am Langgrubenjoch (Gde. Mals und Gde. Schnals) in Südtirol

Vorbericht

  • Hubert Steiner (Autor/in)
  • Kurt Nicolussi (Autor/in)
  • Thomas Pichler (Autor/in)
  • Alessandro Bezzi (Autor/in)
  • Rupert Gietl (Autor/in)
  • Giuseppe Naponiello (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Gletscherfunde am Langgrubenjoch (Gde. Mals und Gde. Schnals) in Südtirol. Vorbericht

Am Langgrubenjoch (3017 m ü. NN), zwischen Matscher- und Schnalstal in den südlichen Ötztaler Alpen gelegen, wurden aus Firn- und Eisfeldern ausapernde Funde entdeckt. Es handelt sich überwiegend um Holzteile, meist Brettstücke mit Bearbeitungsspuren. Erste Radiokarbon- und Dendro-Daten belegen sowohl kupferzeitliche als auch mittel- bis spätbronzezeitliche und römerzeitliche Artefakte. Nach den Bearbeitungsspuren und Vergleichsstücken ist anzunehmen, dass es sich bei den Brettteilen, jeweils aus Lärche (Larix decidua) gearbeitet, um Reste von Dachschindeln einer spätbronzezeitlichen Hütte handelt. Das Langgrubenjoch selbst, obwohl kein leicht zu begehender Übergang, ermöglicht die kürzeste Route zwischen dem Oberen Vinschgau im Bereich von Mals und dem Schnalstal bzw. den Gebieten nördlich des Alpenhauptkammes. Die mit den Funden bisher erfassten Zeitperioden, ausgehendes 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. und Römerzeit, sind bekannt als Perioden vergleichsweise geringer Gletscherausdehnung bzw. als Warmphasen. In solchen Zeitabschnitten scheint das Langgrubenjoch leichter begehbar gewesen zu sein und wurde entsprechend stärker genutzt.

Statistiken

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Veröffentlicht
2022-07-19
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Italien, Bronzezeit, Alpen, Haus, Pass, Gletscherarchäologie