Die lithische Technologie der Gravettien-Fundstelle Aze-Camping de Rizerolles (dep. Saöne-et-Loire)
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Abstract
Die lithische Technologie der Gravettien-Fundstelle Aze-Camping de Rizerolles (dep. Saöne-et-Loire)
Sowohl die typologischen Untersuchungen als auch die Analyse der lithischen Technologie zeigen, dass sich das Steinartefaktinventar der Gravettien-Freilandfundstelle Aze-Camping de Rizerolles im ostfranzösischen Burgund sehr gut in die europäische Fundplatzlandschaft des Gravettien einfügt. Der Werkzeugfundus wird dominiert von rückengestumpften Formen, darunter vielen Gravettespitzen, die sich in drei unterschiedliche Größenklassen einteilen lassen (Gravetten, Mikrogravetten, Nanogravetten). Darüber hinaus findet man unter den Werkzeugen knapp doppelt so viele Stichel wie Kratzer. Fragmente zweier Font-Robert-Spitzen sowie neun Elements tronques sprechen für eine Einordnung in das ältere Gravettien. Die lithische Technologie war auf die Gewinnung von Klingen und, noch häufiger, Lamellen ausgerichtet. Gerade letztere Grundformen spielen eine wichtige Rolle bei der Herstellung der das Gravettien charakterisierenden rückengestumpften Projektilspitzen. Der Abbau fand überwiegend unipolar statt, und die Lamellenproduktion wurde in der Kontinuität der Klingengewinnung vorgenommen. Einige Stichel dienten ebenfalls als Lamellenkerne. Im Inventar tritt eine nicht unerhebliche Abschlagkomponente auf.