Ernährung und Mobilität im frühmittelalterlichen Bayern anhand einer Analyse stabiler Kohlenstoff- und Stickstoffisotope – Studien zu Mobilität und Exogamie

  • Susanne Hakenbeck (Autor/in)
  • Hans Geisler (Autor/in)
  • Gisela Grupe (Autor/in)
  • Tamsin C. O’Connell (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Ernährung und Mobilität im frühmittelalterlichen Bayern anhand einer Analyse stabiler Kohlenstoff- und Stickstoffisotope – Studien zu Mobilität und Exogamie

In diesem Beitrag wird die Mobilität von Individuen im frühmittelalterlichen Bayern mithilfe einer kombinierten Analyse von Ernährung und Bestattungsbrauch untersucht. Dabei wurden die Verhältnisse von Kohlenstoff- und Stickstoffisotopen in Skelettproben aus dem spätkaiserzeitlichen Gräberfeld Klettham und den merowingerzeitlichen Gräberfeldern Altenerding und Straubing-Bajuwarenstraße analysiert. Zum Vergleich wurden zusätzlich Proben von Tierknochen aus einer spätrömischen und drei frühmittelalterlichen Siedlungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ernährung der Individuen in den drei Gräberfeldern in das zu erwartende Muster für Mitteleuropa passt, bei begrenzter Verfügbarkeit von Süßwasser- oder Meeresressourcen. Von der späten Kaiserzeit bis ins frühe Mittelalter scheint sich die Ernährung generell nicht wesentlich verändert zu haben. Es gibt allerdings signifikante Unterschiede in der Ernährung von Männern und Frauen. Darüber hinaus stimmen statistische »Ausreißer« häufig mit ortsfremden Grabbeigaben und anderen Auffälligkeiten überein, z.B. mit künstlicher Schädeldeformation. Die Studie zeigt das Potenzial der Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalyse für die Untersuchung von Migration und Mobilität auf.

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Veröffentlicht
2022-09-09
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Bayern, frühes Mittelalter, Gräberfeld, Anthropologie, Schädeldeformation, Exogamie