Societies Without Ancestors? Why Are So Few Graves Found in the European Upper Palaeolithic and Mesolithic?

  • Christian Jeunesse (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Gesellschaften ohne Ahnen? Warum werden im europäischen Spätpaläolithikum und Mesolithikum so wenige Gräber gefunden?

Die meisten Fachleute sind sich einig, dass die klassischen Erklärungen (taphonomische und demographische Faktoren; Formen der Leichenbehandlung, die unter sonst gleichen Bedingungen zur Nicht-Konservierung von Überresten führen) nicht ausreichen, um die geringe Anzahl von Bestattungen und menschlichen Überresten zu erklären, die für die spätpaläolithisch-mesolithische Sequenz bekannt sind. Die Erklärung dafür könnte darin liegen, dass zu dieser Zeit ein Bestattungssystem vorherrschte, das den vermeintlichen Wunsch widerspiegelte, die Toten zu entfernen und zu vergessen, weil sie zumindest größtenteils als potenziell schädliche Wesen für die Lebenden angesehen wurden. Dieses System ist das der »Gesellschaften ohne Vorfahren« oder »Geistergesellschaften«, das wir in diesem Artikel mit einem Umweg über die Ethnologie zu charakterisieren versuchen. Zumindest ab dem Mesolithikum koexistiert es mit einem zweiten System, dem der »Ahnengesellschaften«.

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Veröffentlicht
2022-10-07
Sprache
en
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Mesolithikum, Paläolithikum, Bestattungssitten, Animismus, Ontologie