Zwei Steinkabinetttische aus der Werkstatt von Johann Christian Neuber
Gesteinsanalyse, Zuschreibung und Restaurierungsbedarf
Identifier (Artikel)
Abstract
Zwei in Schloss Mosigkau (Dessau-Roßlau) aufbewahrte Beistelltische mit Steinbesatz auf den Tischplatten wurden unter dem Aspekt der Gesteinsbestimmung eingehend untersucht. Dabei kamen neben optischen auch nicht invasive analytische Methoden zum Einsatz. Die Tische wurden bislang als typische Steinkabinetttische des 18. Jahrhunderts mit sogenannten antiken Marmorsorten angesehen. Im alten Rom verwendete Gesteine sind in diesem Fall jedoch nur in geringem Umfang verarbeitet worden. In der Mehrzahl handelt es sich um sächsische Hartgesteine. Allein die Achate und Amethyste aus dem erzgebirgischen Müglitztal machen etwa ein Fünftel des Steinbesatzes aus. Dieser Umstand und die Tatsache, dass fünf Gesteine von Rohstücken stammen, die in anderen Arbeiten von Johann Christian Neuber (1736–1808) verwendet wurden, erlauben eine Zuschreibung an die Werkstatt dieses Meisters. Die Untersuchungen belegen darüber hinaus, dass es sich bei den Möbeln um originelle Sammlungstische handelt, die eine Herausnahme der Gesteinstafeln aus der Tischplatte zur näheren Betrachtung erlaubten. Zur nachhaltigen Sicherung der Objekte ist eine zeitnahe Konservierung und Restaurierung erforderlich.
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