Studien zu reich ausgestatteten Gräbern aus dem urnenfelderzeitlichen Gräberfeld von Künzing (Lkr. Deggendorf, Niederbayern)

  • Aline J. E. Deicke (Autor/in)

Abstract

In den Jahren 2003-2008 wurden im Rahmen der Ausgrabungen im Gebiet des urnenfelderzeitlichen Gräberfelds von Künzing (Lkr. Deggendorf) sechs Bestattungen entdeckt, die äußerst reiche Beigaben enthielten. So fanden sich in Grab A u. a. Teile eines Wagens, Pferdegeschirr aus dem sogenannten thrakokimmerischen Formenkreis und ein Bronzegefäß, in Grab B ein Vollgriffschwert mit Eiseneinlagen und in Grab C eine überdimensionale eiserne Lanzenspitze sowie ein weiteres Bronzekännchen. Eine Tülle aus Grab D kann vermutlich als Trinkhornendbeschlag gedeutet werden. Während Grab E verhältnismäßig ärmlich mit Metallbeigaben ausgestattet war, präsentiert sich Grab F mit weiteren Wagen- und Pferdegeschirr - teilen, einem Vollgriffschwert, einer Sichel und zwei Bronzegefäßen als reichste der Bestattungen. Die Gräber datieren in die späte Urnenfelderzeit. Der enthaltene Leichenbrand deutet in allen Fällen auf männliche Bestattete hin. Zumindest Grab A war zudem von einem Grabgarten umgeben, ähnlich wie zwei weitere, bereits publizierte Bestattungen der Nekropole, in denen ebenfalls Pferdegeschirr geborgen wurde.

Im Kontext des Künzinger Gräberfelds wird daher spekuliert, dass in jedem Fall der Bestattete in Grab A eine herausragende Stellung innerhalb der Gemeinschaft innehatte, die mit dem Begriff »Häuptling« bezeich net werden kann.

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Veröffentlicht
2013-11-12
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Urnenfelderzeit, Späte Urnenfelderzeit, Deutschland, Bayern, Künzing, Gräberfeld, Bronzegefäße, Bewaffnung, Pferdegeschirr, Chronologie, Materialvorlage