Mistophoroi Ilergetes: el ejemplo de las tumbas de Caballo de la necrópolis de la Pedrera (Vallfogona de Balaguer-Térmens, Catalunya, España)

  • Raimon Graells i Fabregat (Autor/in)

Abstract

Zwei im Inneren Kataloniens (Nordosten der Iberischen Halbinsel) gefundene Pferdegräber werden hier im Hinblick auf die reichen Metallbeigaben untersucht. Diese Inventare unterscheiden sich vom im Nordosten der Iberischen Halbinsel üblichen Spektrum besonders durch ihre Vielfalt: Waffen, Teile vom Zaumzeug, Zierelemente und Gerätschaften für das Totenmahl. Diese Ensembles weisen eine falcata aus der südöstlichen iberischen Halbinsel, ein Latèneschwert, einen keltischen Eisenhelm aus dem nordalpinen Raum, zwei Pferdemaulkörbe aus Bronze vom apulisch-makedonischen Typus, zwei gebrochene Eisentrensen vom
keltischen Typus, eine in Süditalien hergestellte Bronzesitula usw. auf. Weil damals in der Region kein nennenswerter Handel getrieben wurde, können diese Ensembles nicht durch Tauschhandel entstanden sein. Sie können hingegen mit der Teilnahme iberischer Söldner an den großen Kriegen im  Mittelmeergebiet zusammenhängen. Die Entstehung dieser Ensembles lässt sich durch die Teilnahme von Iberern an verschiedenen Schlachten
zusammen mit fremden Söldnern (Kelten, Kampanier, Iberer aus dem Südosten, Griechen usw.) und durch die Assimilierung mediterraner Verhaltensweisen – wie die Hortung von Waffen unterschiedlicher Herkunft
– erklären. Somit stellen die identifizierten Bestattungen die ersten Gräber von Söldnerfürsten des 4. Jahrhunderts v. Chr. auf der Iberischen Halbinsel dar. Die Ensembles bestätigen die vielen Zitate antiker Autoren bezüglich
der Teilnahme iberischer Söldner und die Dokumentation von zwei weiteren Befunden in Castilsabás (Huesca) und im Gräberfeld von el Castillo (Navarra). Beide zusammen grenzen ein Areal ab, das später von den auf der Bronzetafel von Ascoli (1. Jahrhundert v. Chr.) erwähnten equites der Turma Salluitana besiedelt wird. Dieses in den großen mediterranen Schlachten auftretende Söldnertum kann durch die Zeugnisse über den Zweiten Punischen Krieg ergänzt werden. Danach verteilen die Führer der  Ilergetes ihre Truppen nach einem klassischen Schema und sind imstande, eine große Zahl von equites und Fußsoldaten zu sammeln, was auf ein komplexes Netzwerk im ganzen Territorium zwischen dem südlichen Navarra und dem Fluss Segre hinweist.

Diese Untersuchung besteht aus drei Teilen: 1. Dokumentation des Gräberfeldes, der Pferde und der zugehörigen Ensembles; 2. Untersuchung über die Münzen der Söldner als interaktives Bindeglied zwischen  Territorien und Gemeinschaften und als Faktor für die Entstehung der im Gräberfeld La Pedrera geborgenen Ensembles; 3. schließlich der Vergleich zwischen den Daten, um den Fall der Mistophoroi von La Pedrera in einem Areal, wo das Söldnertum etabliert war, zu verstehen.

Statistiken

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Veröffentlicht
2014-10-28
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Eisenzeit, 4. Jh. v.Chr., Südeuropa, Spanien, La Pedrera, Gräberfeld, Pferdegräber, Bewaffnung, Pferdegeschirr, Neuinterpretation