Münzgussformen des 3. Jahrhunderts in den Sammlungen des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz

  • Jérémie Chameroy (Autor/in)

Abstract

Die 43 Falschmünzerformen im Besitz des RGZM dienten zum Nachgießen von Denaren der Zeit des Antoninus Pius bis Caracalla (141-217). Sie gehören zu einem größeren Fundkomplex von Münzformen, der vor 1950 an einem unbekannten Ort ans Tageslicht kam. Die Zusammensetzung von anderen Falschmünzerformen- Ensembles aus den Westprovinzen zeigt, dass die Hauptphase des Nachgießens von Denaren der antoninischen bzw. severischen Dynastien zwischen 240 und 270 stattfand. Auch die Tonformen des RGZM, die vermutlich kein getreues Abbild des ursprünglichen Fundkomplexes wiedergeben, könnten in diesen Zeitraum datiert werden. Die Falschmünzer profitierten von dem Ende der regelmäßigen Denarprägung nach 240 und konzentrierten sich nun noch mehr auf das Nachgießen dieser Münze anhand einer Kupfer-Zinn Legierung mit silberartigem Aussehen. Als ca. 260-270 die Denare deutlich seltener wurden, nahmen die Falschmünzer immer mehr den in großen Mengen in den offiziellen Münzstätten ausgebrachten Antoninian als  Vorlage. In der starken Inflationszeit der 270er Jahre scheint jedoch die Falschmünzerei zugunsten der Produktion von Imitationen wesentlich zurückzugehen: Die ergiebige Prägung von imitierten Antoninianen sollte den erhöhten Geldbedarf decken.

Statistiken

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Veröffentlicht
2015-02-02
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Römerzeit, 3. Jh. n.Chr., Westeuropa, Münzgussformen, Münzen, Falschmünzer, Materialvorlage