Das Fehlen eines Steins in Leipzig und am Kilimandscharo

Praktiken des Verlernens und Versuche visueller Gerechtigkeit im Kontext ethnologischer Museen

  • Joycelyne Stahl (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Ethnologische Museen sind Orte von Ungerechtigkeit. Was kann in diesem Kontext ‹visuelle Gerechtigkeit› bedeuten und wie kann sie sich in Ausstellungen niederschlagen? Können ethnologische Museen die ihnen inhärenten Denkmuster verlernen und sich selbst neu entwerfen? Der Beitrag diskutiert die zwei Installationen Avoid/Devoid und The Journey der Künstler:innen Valerie Asiimwe Amani und Rehema Chachage in der Ausstellung Berge Versetzen, die im GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig seit März 2022 zu sehen sind. Die Installationen fordern die Institution Museum dazu auf, Verantwortung zu übernehmen, indem sie Wissens- und Machtpositionen thematisieren und die Absicht haben, diese zu verschieben. Der Beitrag theoretisiert unter Bezugnahme auf Gayatri Chakravorty Spivak und Walter D. Mignolo ihre ästhetischen Strategien als Praktiken des Verlernens, die Anlass bieten über ethnologische Museen als Orte visueller (Un-)Gerechtigkeit nachzudenken.

Schlagwörter
Ethnologisches Museum, Verlernen, GRASSI, Dekolonisierung, kuratorische Praxis

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Sprache
de