ZUSAMMENFASSUNG Zu einer Ästhetik der Prothese: Bild, Feminismus und Dekolonialität
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Abstract
Ist es möglich, den Körper und das Geschlecht als eine Prothese zu betrachten? Unter Berücksichtigung ihrer materiellen und symbolischen Natur funktioniert die Prothese als ein ambivalenter Mechanismus, der fixiert und verbirgt, aber gleichzeitig hinzufügt, ersetzt oder mobilisiert. Die Prothese impliziert körperliche und existenzielle Verstümmelung, in diesem Fall des weiblichen Subjekts, dessen Körper abgetrennt, verwundet und einer sozialen Orthopädie unterworfen wurde. Aus einer dekolonialen Perspektive wird in diesem Artikel analysiert, wie die Bilder, die vom weiblichen Subjekt als einem passiven, stummen Objekt ohne symbolische Selbstrepräsentation konstruiert wurden, wie eine Prothese funktionieren. Diese Bilder wurden fixiert, um ein patriarchales Imaginäres zu verewigen, das bis heute Phantasmen körperlicher, staatlicher und sozialer Kontrolle bedient. Der mobile Charakter der Prothese hinterlässt jedoch eine Lücke, durch die sie neu bezeichnet werden kann. Gerade deshalb ist es interessant zu sehen, wie Bilder aus Aktivismus und sozialem Protest wieder aufgegriffen werden, um ihnen eine kritische Wendung zu geben, bei der es nicht nur zu einer Wiederaneignung des Körpers, sondern auch des Raums kommt, den er bewohnt. In diesem Sinne untersuchen wir die Möglichkeit, eine Ästhetik der Prothese zu konzipieren, die die Bildung von dissidenten Körpern in Betracht zieht und für sich selbst eine neue soziale Praxis des weiblichen Körpers beansprucht. In einem zweiten Schritt sollen die epistemologischen und ethischen Implikationen einer solchen Ästhetik untersucht werden.
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