Ein kolonialzeitliches Feder-Antependium im Kulturaustausch. Federkunst für die Missionierung. Versuch einer Annäherung
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Abstract
Der vorliegende Beitrag widmet sich einem seltenen Vertreter kolonialzeitlicher Kunst aus Südamerika. Es handelt sich dabei um ein Federmosaik, dessen Besonderheit darin besteht, dass seine Funktion eindeutig als liturgisch bestimmbar ist; es ist ein Antependium. Mit seiner Entstehung im Vizekönigreich Peru und seiner Datierung im 18. Jahrhundert sowie aufgrund seiner materiellen und ikonografischen Charakteristika ist diese Federarbeit eindeutig als Produkt einer interkulturellen Begegnung zu bewerten. Die Aufmerksamkeit richtet sich im Folgenden insbesondere auf die vielschichtigen Rezeptionen des Stücks innerhalb seines historischen Kontextes sowie auf die Mehrdeutigkeiten seiner Herstellung und Benutzung. Das Mosaik wird als Zeugnis für ein Zusammentreffen und Zusammenwirken von Menschen mit äußerst verschiedenen kulturellen Hintergründen verstanden. Das Szenarium dieses Kulturkontakts kann anhand dieses Stücks näher charakterisiert werden. Analysen des verwendeten Materials, der angewandten Technik und der Ikonografie bilden dafür ebenso eine Grundlage wie die Berücksichtigung zeitgenössischer schriftlicher Quellen.