Das ‚andere’ Europa - Die Konstruktion nationaler Identität im 19. Jahrhundert und der orientalisierte Körper der ‚Spanierin’
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Abstract
Die Vorstellung der ‚maja‘, der jungen, sinnlichen spanischen Arbeiterfrau aus einfachen Verhältnissen, kursierte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Ideal erotisch-‚anderer‘ Weiblichkeit in ganz Europa. In der Figur der ‚maja‘ verschmelzen dabei Vorstellungen traditionell iberischer Weiblichkeit, der ‚gitanas‘ und Flamenco-Tänzerinnen aus Andalusien sowie der ‚Orientalin‘ Nordafrikas. Der Süden Spaniens kann im Bild der Maja so die gesamte Nation vertreten; die ‚maja‘ avanciert zur nationalen Allegorie. Der Artikel behandelt das komplexe Wechselspiel von Adaption einer Außenperspektive auf die eigene Identität und Konstruktion von Nation über das allegorisierte Bild einer jungen Frau einerseits und die Mythisierung dieses Bildes in der Rezeption außerhalb Spaniens andererseits. Einzelne Elemente einer solchen feminisierten und sexualisierten Vorstellung der spanischen Nation werden differenziert betrachtet und deren Rezeptions-Kontexte analysiert und anhand von Gemälden, Fotografien und populären Bildern nachvollzogen.
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